SoW
Serviceorientierte Wertschöpfung
Ziel des Forschungsprojekts „SOW“ ist es, neuartige Lösungen verstärkt serviceorientierter Wertschöpfung in vernetzter Leistungserbringung anhand vier konkreter Fälle aus vier verschiedenen Branchen besser zu verstehen sowie prognostizierbar zu machen und damit eine vorausschauende unternehmerische Gestaltung und Bewertung von Leistungen und Geschäftsmodellen zu unterstützen.
Ausgangssituation
Im Zuge der digitalen Transformation von Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft entwickeln sich durch neue Bedarfe und neue technologische Möglichkeiten zunehmend serviceorientierte Formen der Wertschöpfung. Gefragt sind nutzwertorientierte Leistungsbündel in individuellen Kontexten, die sich durch ein nahtloses Zusammenwirken in bewusster Kopplung von Sach- und Dienstleistungen, von physischen und digitalen Elementen auszeichnen. Um solche Leistungsbündel zu kreieren sowie sie zuverlässig und wirtschaftlich erbringen zu können, ist immer häufiger eine Zusammenarbeit über die Grenzen von traditionellen Anbietern und Sektoren hinweg erforderlich, denn durch neue Zusammenarbeit in einer Balance von Kollaboration und Wettbewerb (Koopetition) kann neuartiger, häufig komplexer Nachfrage besser entsprochen werden als durch singuläre Leistungen. Kooperationen mehrerer Akteure, der bewusste Aufbau von Wertschöpfungssystemen und die nachhaltige Steuerung verteilter Wertschöpfung werden zu relevanten Wettbewerbsfaktoren. Damit entstehen neue Herausforderungen an die Kommunikation des Nutzwertes von Leistungsbündeln mit ihren inhärenten Mehrwertanteilen zur Erzeugung von Kaufbereitschaft sowie an die Gestaltung von Strukturen unternehmensübergreifender Leistungsprozesse, an die Fähigkeiten von Management und Mitarbeitenden zur Arbeit zwischen Kollaboration und Wettbewerb sowie an Finanzierungs-, Preis- und Gewinnverteilungskonzepte bei volatiler Nachfrage aus individuellen Nutzungsprofilen und teilweise erst mittelfristig realisierbarer Amortisation in längeren Zeiträumen nach einem Vertragsabschluss.
Auf den Punkt gebracht: Wie können mit neuartigen Dienstleistungen Gewinne kalkuliert, erzielt und in neuen Leistungskooperationen fair verteilt werden?
Lösungsweg
Ziel dieses Verbundprojekts ist es, neuartige Lösungen verstärkt serviceorientierter Wertschöpfung in vernetzter Leistungserbringung anhand vier konkreter Fälle aus vier verschiedenen Branchen besser zu verstehen sowie prognostizierbar zu machen und damit eine vorausschauende unternehmerische Gestaltung und Bewertung von Leistungen und Geschäftsmodellen zu unterstützen. Dazu wird gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft ein Modellierungs- und Gestaltungstool entwickelt, das Konfigurationen von Multi-Akteurs-Angeboten sowie die Strukturen und Prozesse von Wertschöpfung im Spannungsfeld zwischen Kooperation und Wettbewerb abbildbar und durch Simulation bewertbar macht.
Erwartetes Ergebnis
Der FIR e. V. verfolgt mit diesem Vorhaben das Ziel, in serviceorientierten, vernetzten und komplexen Wertschöpfungssystemen systematisch strategische Erfolgspositionen in Unternehmensnetzwerken zu identifizieren und diese mithilfe erweiterter Business-Ecosystem-Methoden für Unternehmen nutzbar zu machen. Dazu wird ein thematischer Schwerpunkt auf die wissenschaftliche Modellierung und Gestaltung von Rollen und Wettbewerbspositionen in Wertschöpfungssystemen in Form von Distanzen zu externen Wertschöpfungspartnern und Wettbewerbern gelegt, aus denen die Rollenmodelle und Positionierungsalternativen abgeleitet werden. Eine anwendungsnahe Simulation und prototypische Umsetzung mit der Unternehmensgruppe der Bau- und Immobilienbranche DERICHS u KONERTZ zielen dabei auf die Anwendbarkeit der neu entwickelten Methodik im Feldtest ab. Daraus wird ein wettbewerbliches Leistungsangebot zur strategischen Beratung deutscher (kleiner und mittlerer) Unternehmen im nationalen und internationalen Wettbewerb serviceorientierter Geschäftsmodelle entwickelt, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen in umkämpften Märkten (bspw. Flugzeugwartung, Maschinen- und Anlagenbau, Immobilienbranche, Logistikbranche) zu steigern. Ziel ist es, quantifizierbar und systematisch die beste Positionierungsalternative für Organisationen in Wertschöpfungssystemen mithilfe unserer Methodik zu erarbeiten und sich somit nachhaltig aufzustellen.
Projektpartner
- cirp GmbH, Heimsheim
- DERICHS u KONERTZ Projektmanagement GmbH, Aachen
- Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) – Projekt SoW, Stuttgart
- Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) , Stuttgart
- Landratsamt Garmisch-Partenkirchen, Garmisch-Partenkirchen
- omobi GmbH, Murnau
Branche
- Bauwesen
- Dienstleistungen öffentliche/private
- Gesundheit und soziale Dienste, NGOs
- Medizintechnik
- Transport und Logistik
- Wissenschaft und Forschung
Themenfeld
- Business-Transformation
Forschungsschwerpunkt
- Business Transformation Management
JRF-Leitthema
- Gesellschaft & Digitalisierung
- Industrie & Umwelt
Projektinformationen
Laufzeit
Förderkennzeichen
02K20Z002Zuwendungsgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)Projektträger
Projektträger Karlsruhe – PTKAFörderhinweis
Das Vorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 2K20Z002 gefördert.