inTime

inTime Delivery in non-hierarchical Manufacturing Networks of Machinery and Equipment Industry

Das Ziel des Forschungsprojekts inTime bestand darin, die Lieferterminzuverlässigkeit jedes Kunden-Lieferanten-Verhältnisses zu erhöhen und dadurch Schwankungen im gesamten Produktionsnetzwerken verringern zu können.

Die Konzentration der Unternehmen auf ihre individuellen Kernkompetenzen hat zu einer erheblichen Verringerung der Entwicklungs-, Produktions- und Logistiktiefe geführt. Die damit einhergehende Verlagerung der Wertschöpfung an die Lieferanten stellt insbesondere für den europäischen Maschinen- und Anlagenbau die Herausforderung in der überbetrieblichen Auftragsabwicklung dar.

Während in der Automobilindustrie und im Handel eine hohe Liefertermintreue durch Konzepte wie das Just-in-Time (JIT) oder das Vendor-Managed-Inventory (VMI) bereits erreicht wird, liegt die Liefertermintreue bei der kundenindividuellen Fertigung teilweise immer noch bei ungefähr 60 Prozent. Neben möglichen Vertragsstrafen gegenüber den eigenen Kunden führt eine niedrige Termintreue zu erhöhten Sicherheitsbeständen, zu erhöhter Durchlaufzeit und somit zu einem geringeren Servicegrad.

Projektziel

Ziel des EU-Forschungsprojekts inTime war es, dieses Marktversagen durch eine neue Herangehensweise zu überwinden, indem die Liefertermintreue ein freihandelbarer Bestandteil der Lieferantenleistung wird. Neben der monetären Bewertung der Liefertermintreue wurden ebenso darauf aufbauende Verhandlungsmechanismen sowie eine Verhandlungsplattform auf Basis der bestehenden myOpenFactory-Technologie entwickelt.

Ähnlich wie der Mechanismus der „unsichtbaren Hand“ von Adam Smith sollte damit eine dezentrale Koordination innerhalb der nicht-hierarchischen Produktionsnetzwerke erzeugt werden. Die verbesserte Verteilung der Kapazitätsauslastung auf Basis der Wertorientierung des Kunden führt nach unserer Vision zu einer erhöhten Lieferterminzuverlässigkeit jedes Kunden-Lieferanten-Verhältnisses und dadurch ebenfalls zu einer Verringerung der Schwankungen im gesamten Produktionsnetzwerk.

Die Forschungsergebnisse wurden anwendungsorientiert in drei europäischen Fallstudien erarbeitet, validiert und demonstriert.

Das FIR übernahm bei inTime neben der Verantwortung über das Workpackage Concept-Design insbesondere die folgenden Aufgaben:

  • Analyse und Entwicklung eines Konzepts zur Bewertung der Liefertermintreue unter Berücksichtigung des gegebenen Zeithorizonts, der Unsicherheit und der operativen Nutzenvorteile einer termintreuen Lieferung.
  • Analyse und Entwicklung von Mechanismen zur Verhandlung von termintreuen Lieferungen. Fokus lag auf der Vergabe von Anreizen und Vertragsstrafen unter Berücksichtigung der Verhandlungsmacht im Produktionsnetzwerk.

Themenfeld

  • Produktionsmanagement

Forschungsschwerpunkt

  • Auftragsmanagement
  • Produktionsregelung

Projektinformationen

Laufzeit
01.09.200931.08.2012
Förderkennzeichen
NMP2-SL-2009-229132