Aachen 18.04.2023. Wie können KMU ortsunabhängiges Arbeiten langfristig erfolgreich umsetzen? Im Forschungsprojekt DecentraLEAD entwickeln das FIR an der RWTH Aachen und die IPRI – International Performance Research Institute gGmbH gemeinsam mit Industriepartnern Lösungen zur Gestaltung von dezentralen Arbeitsplatzkonzepten für kognitive Berufe. Ziel ist es, kleinen und mittleren Unternehmen geeignete Managementinstrumente an die Hand zu geben, mit denen sie Remote Work und hybrides Arbeiten in Zukunft erfolgreich gestalten können. Sie sollen Unternehmen dabei unterstützen, die Produktivität ihrer Beschäftigten auch in mobilen Arbeitssituationen sicherzustellen, ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu stärken sowie ihre Wettbewerbsvorteile auszubauen. DecentraLEAD läuft vom 01.02.2023 bis zum 30.09.2024 und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Zum Projektauftakt Anfang April 2023 trafen sich die Mitglieder des Projektausschusses bei einem digitalen „Coffeebreak zum Projektauftakt“. Die erste Workingsession findet am 24. Mai 2023 am FIR statt.
Immer mehr Unternehmen ermöglichen ihren Beschäftigten von zu Hause oder von anderen Orten aus zu arbeiten. Dies bietet viele Vorteile, darunter eine höhere Flexibilität für die Beschäftigten sowie reduzierte Kosten, etwa durch den Entfall von Fahrtkosten für Mitarbeitende. Unternehmen sparen Mietkosten, da der Bedarf an Büroflächen mit dem dezentralen Arbeiten sinken kann. Remote Work und hybrides Arbeiten stellen neue Anforderungen an alle Beteiligten: das Unternehmen, die Führungskräfte und die Mitarbeitenden. Insbesondere Unternehmen sind gefordert, die Voraussetzungen für das effiziente Arbeiten schaffen und eine gute, langfristige Zusammenarbeit sowie die Kommunikation aller an einem Prozess Beteiligten sicherzustellen, unabhängig davon, an welchem Ort sie sich befinden.
Das Forschungsprojekt DecentraLEAD konzentriert sich auf den Einsatz KMU-spezifischer Managementinstrumente für kognitive Berufe im Rahmen des dezentralen Arbeitens. Durch ihre überwiegend geistige Tätigkeit ist diese Gruppe besonders prädestiniert für diese Arbeitsform. Gemeinsam entwickeln die Forschungspartner eine Auswahl von remotefähigen Managementinstrumenten. Dabei berücksichtigen sie sowohl die Erfolgsfaktoren von formellen Gestaltungsfeldern wie Bonus- und Anreizsystemen als auch informelle Bereiche wie Kultur und Personalentwicklung sowie deren Wechselwirkungen untereinander.
Die erarbeiteten Managementinstrumente sollen Unternehmen später in Form eines Baukastens zur Verfügung stehen, aus dem sie diejenigen auswählen können, die zu ihrem jeweils individuellen Anwendungsfall passen. Dazu gehört ein Self-Assessment zur Bestimmung des eigenen Status-quo als Ausgangspunkt für die Ableitung von Maßnahmen. Anschließend wird eine individualisierte Roadmap entwickelt, die Unternehmen bei der strukturierten Umsetzung von Maßnahmen unterstützt.
Die beteiligten Forschungs- und Industriepartner treiben das Projekt im intensiven Austausch. Kreativ- und Abstimmungsprozesse finden sowohl in virtuellen Treffen als auch in Workingsessions vor Ort statt. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich an dem Projekt zu beteiligen.