Smart-Logistic-Grids

Entwicklung eines Risikomanagementsystems

Ziel des Projekts Smart-Logistic-Grids war die Entwicklung eines Risikomanagementsystems, das auf Grundlage verbesserter Informationsverfügbarkeit und der reibungslosen Integration verschiedener Akteure eines Wertschöpfungsnetzwerks bessere Handlungsalternativen ermöglicht. Hierzu wurde ein integriertes Modell anpassungsfähiger Logistiknetzwerke für eine erweiterte strategische, taktische und operative Logistikplanung und -regelung entwickelt, das die theoretischen Grundlagen für die Bewertung von Störungen und geeigneten Entstörmaßnahmen schafft. Das Risikomanagementsystem wurde prototypisch in einem Supply-Chain-Operations-Room und einer globalen Supply-Chain-Event-Cloud am Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus umgesetzt.

Ziel des Projekts Smart Logistic Grids war die Entwicklung eines Systems, das auf Grundlage einer verbesserten Informationsverfügbarkeit und einer reibungslosen prozessualen Integration verschiedener Akteure entlang eines Logistiknetzwerks bessere Handlungsalternativen ermöglicht und so die Effizienz und Robustheit des Gesamtsystems steigert. Im Fokus der Betrachtung stand hierbei unter anderem eine intermodale echtzeitnahe Disposition zur Verringerung der CO2-Emissionen sowie eine Transportkostenreduzierung und eine verbesserte Lieferfähigkeit innerhalb des Logistiknetzwerks.

In Deutschland sind heute mehr als 20 Prozent der CO2-Emissionen dem Verkehrssektor zuzuordnen, wobei der Straßenverkehr mit über 70 Prozent der Hauptverursacher für den Treibhausgasausstoß ist, was die Dringlichkeit einer CO2-Reduzierung im Güterverkehr verdeutlicht. Folgt man den Prognosen verschiedener Verkehrsmodelle, wird der Güterverkehr bis 2050 sogar noch um mehr als 80 Prozent gegenüber dem Stand von 2005 steigen.

Außerdem stellen Störungen innerhalb des Logistiknetzwerks im heutigen Zeitalter der Just-in-Time-Kundenbelieferung mit hohen Anforderungen an die Lieferfähigkeit einen der wesentlichen Transportkostentreiber dar. Insbesondere verkehrsbedingte Verspätungen aufgrund von Stau sind einer der wichtigsten Gründe für Strafzahlungen im Rahmen nicht eingehaltener Service-Level-Agreements bei Transportdienstleistern.

Unter Betrachtung dieser enormen Belastungen wurden im Vorhaben Smart-Logistic-Grids Methoden und Systeme zur ganzheitlichen Betrachtung, Entwicklung und Optimierung globaler Logistiknetzwerke erarbeitet. Folgende Projektergebnisse wurden entwickelt:

  • Ganzheitlicher Bewertungsansatz für anpassungsfähige Logistiknetzwerke und Konzept für die kontinuierliche Optimierung von agilen Logistiknetzwerken
  • Integriertes Modell anpassungsfähiger Logistiknetzwerke für eine erweiterte strategische, taktische und operative Logistikplanung und -regelung (Modellierung von Störungen als komplexe Prozess- und Umweltereignisse; Entwicklung eines Vorgehens zur Bewertung von Entstörmaßnahmen und zur Gestaltung eines Risikomanagementsystems)
  • Supply-Chain-Operations-Room und globale Supply-Chain-Event-Cloud (Verarbeitung von Echtzeitinformationen über bestehende Ansätze des Supply-Chain-Event-Managements hinaus; von der Logistikplanung und -steuerung hin zu einer Logistikregelung)

Ein zentraler Aspekt der Projektidee war die möglichst realitätsgetreue und echtzeitnahe Erhebung und Abbildung von Prozess- und Umweltereignissen in globalen Logistiknetzwerken über eine Event-Cloud. Frühzeitige Informationen über Störungen und Risiken in Logistiknetzen ermöglichen die Umsetzung robuster Planungsmechanismen im Supply-Chain-Operations-Room, der Störungen wie Engpässe oder Umweltkatastrophen automatisch erkennt und deren Auswirkungen bewertet.

Handlungsalternativen wurden nicht nur nach ökonomischen Gesichtspunkten, sondern auch nach Aspekten der Ressourceneffizienz intermodaler Transportnetzwerke bewertet. Hiermit lassen sich neben den durch Störungen verursachten hohen Transportkosten ebenso die CO2-Emissionen deutlich reduzieren.

Projektinformationen

Laufzeit
01.04.201331.12.2015
Förderkennzeichen
19 G 13002C
Projektträger
TÜV PT-MVt
Förderhinweis

Das Projekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.