MarryIT
Entwicklung eines Vorgehens zur Bestimmung des IT-OT-Integrationspotenzials eines produzierenden Unternehmens
Ziel des Forschungsprojekts MarryIT war es, KMU durch eine methodisch angeleitete Erhebung und Potenzialbewertung ihres IT-OT-Integrationsstandes zu unterstützen. IT-OT-Integration beschreibt die Vernetzung der Shopfloorsysteme (OT-Systeme) mit den Officefloorsystemen (IT-Systemen).
Projektergebnis
Im Rahmen des Forschungsprojekts „MarryIT“ wurde eine WebApp entwickelt, die anhand der Systemlandschaft des Nutzenden und den von ihm zu erzielenden Nutzenpotentialen die aktuelle Umsetzbarkeit sowie Maßnahmen, die zu einer Erfüllung der jeweiligen Anforderungen notwendig sind, evaluiert.
Es wurde außerdem ein Leitfaden zur Anwendung der „MarryIT“-Methodik – zur Vernetzung der Systeme auf dem Shopfloor mit den Systemen auf dem Office-Floor – entwickelt.
Ausgangssituation
Für die Realisierung von Industrie 4.0 ist eine technologische Grundlage im Unternehmen notwendig. So ist das Zusammenspiel der verschiedenen Informations- und Wertschöpfungstechnologien – in dem Zusammenhang häufig als cyber-physische Systeme bezeichnet – entscheidend für den Transformationserfolg. Für diese Verknüpfung von Objekten und Prozessen ist eine Vernetzung der IT- und der OT-Systeme notwendig. Dies haben Unternehmen erkannt, befinden sich bereits in Planungs- oder gar Umsetzungsphasen von Industrie-4.0-Anwendungen und weisen eine entsprechende Investitionsbereitschaft auf. KMU stehen vor der Herausforderung, ihre begrenzten finanziellen und personellen Mittel mit Bedacht einzusetzen. Bei Investitionsentscheidungen wird die Abschätzung der zu erwartenden Kosten durch die fehlende Transparenz über die vorhandene Systemlandschaft erschwert.
Lösungsweg
Um das methodische Defizit in der gezielten Entwicklung der IT-OT-Landschaft im Unternehmen zu überwinden, wurden im Projekt folgende Schritte durchgeführt:
- Beschreibung von Nutzenpotenzialen der IT-OT-Integration und Ableitung der technischen und organisatorischen Integrationsanforderungen
- Entwicklung eines morphologischen Steckbriefs zur Erfassung des technologischen und organisatorischen Integrationsstands je OT-System im Unternehmen
- Einordnung der Nutzenpotenziale in die Ausprägungen des Steckbriefs
- Ableitung und Auswahl von Handlungsempfehlungen zur Realisierung der Nutzenpotenziale, ausgehend vom identifizierten Integrationsstand
Erwartetes Ergebnis
Angestrebtes Ergebnis des Projekts war eine Methodik zur gezielten Weiterentwicklung der IT-OT-Landschaft im Unternehmen. Darin sollte zunächst der Status quo der Landschaft erhoben werden. Im Anschluss wurden Integrationsziele ausgewählt. Auf Basis der Ziele konnten schlussendlich Maßnahmen zur Weiterentwicklung der IT-OT-Landschaft im Unternehmen abgeleitet werden.
Nutzen für die Zielgruppe
Der Nutzen für die Zielgruppe liegt in der Möglichkeit, die IT-OT-Landschaft im Unternehmen gezielt weiterzuentwickeln. Dabei können sowohl die spezifischen Rahmenbedingungen im Unternehmen als auch die spezifischen Ziele des Unternehmens berücksichtigt werden.
Themenfeld
- Informationsmanagement
Forschungsschwerpunkt
- Informationstechnologiemanagement
JRF-Leitthema
- Industrie & Umwelt
Ansprechpartner
Projektinformationen
Laufzeit
Förderkennzeichen
20768 BGZuwendungsgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)Projektträger
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e. V. (AiF)Förderhinweis
Das IGF-Vorhaben 20768 BG der Forschungsvereinigung FIR e. V. an der RWTH Aachen, Campus-Boulevard 55, 52074 Aachen wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.