FuturePro
Hybrides Projektmanagement
Ziel des Forschungsvorhabens FuturePro war die Gestaltung eines ganzheitlichen Projektmanagementsystems (PMS) für Entwicklungsprojekte von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Maschinen- und Anlagenbau, welches KMU-spezifische Anforderungen bedient. Das PMS soll den Unternehmen einen optimalen Mix aus bestehenden und weiterentwickelten Projektmanagementansätzen (PMA) bereitstellen.
Projektergebnis und -transfer
- Das im Projekt entwickelte Tool ist einsehbar unter:
futurepro-tool.fir.de - 2. März 2021: „KMU-Projektmanagement-Unterstützung per Online-Tool“
Treffen des projektbegleitenden Ausschusses; offen für alle Interessierten; inkl. Workshop und Diskussion
Ausgangssituation
KMU im Maschinen- und Anlagenbau stehen heute vor verschärften Herausforderungen, wie:
- wachsende Komplexität der Kunden- und Marktanforderungen,
- immer kürzer werdende Innovationszyklen,
- zunehmend erforderliches Zusammenspiel verschiedener unternehmensinterner Bereiche sowie Kunden und Lieferanten.
KMU sind diesen Herausforderungen mit ihren bestehenden Projektmanagementsystemen nur bedingt gewachsen. Aktuell nutzen nur die wenigstens KMU überhaupt eine koordinierte Vorgehensweise bei der Durchführung von Projekten. Der Hauptgrund dafür ist, dass bestehende Projektmanagementansätze – ob klassisch, agil oder hybrid – für große Unternehmen konzipiert sind. Sie basieren auf einem großen Ressourceneinsatz, der sich in der Anzahl unterschiedlicher Rollen, der Notwendigkeit an verschiedensten Qualifikationen und den zeitlichen Kapazitäten widerspiegelt. KMU besitzen diese Ressourcen nicht. Daher gilt es, bestehende Projektmanagementansätze zu adaptieren und KMU-spezifisch weiterzuentwickeln.
Daraus leitete sich die Forschungsfrage des Projekts FuturePro ab: Wie kann ein ganzheitliches Projektmanagementsystem für Entwicklungsprojekte in den KMU des Maschinen- und Anlagenbaus gestaltet werden, um den Unternehmen einen optimalen Mix aus bestehenden und weiterentwickelten Projektmanagementansätzen bereitzustellen?
Lösungsweg
Diese Frage beantwortete das Forschungsvorhaben FuturePro in sechs Arbeitspaketen:
Im ersten Arbeitspaket wurde analysiert, anhand welcher Merkmale ein Projektmanagementansatz für ein einzelnes Projekt ausgewählt werden kann. Das zweite Arbeitspaket diente der Identifizierung der Rahmenbedingungen und Merkmale bei der Gestaltung eines ganzheitlichen Projektmanagementsystems und der Untersuchung der möglichen Ausprägungen. Diese Merkmalsausprägungen wurden in Arbeitspaket drei auf typische Kombinationen überprüft und daraus wurden KMU-spezifische Szenarien für den Maschinen- und Anlagenbau abgeleitet. Das vierte Arbeitspaket diente der Beantwortung der Frage, wie für die identifizierten Szenarien ein Projektmanagementsystem gestaltet werden sollte. Weitgehend parallel dazu wurde in Arbeitspaket fünf untersucht, wie hybride Projektmanagementansätze – in Kombination mit bestehenden und weiterentwickelten Ansätzen – in KMU eingesetzt und optimal zu einem Projektmanagementsystem kombiniert werden können. Im sechsten Arbeitspaket wurde erarbeitet, wie das Projektmanagementsystem in KMU umgesetzt werden kann. Ziel war die Umsetzung mithilfe einer Roadmap in Form einer digitalen App.
Erwartetes Ergebnis
Die praxisorientierten Ergebnisse des Projekts reichen von der Auswahl und der Gestaltung von Projektmanagementsystemen für KMU-spezifische Szenarien bis zur Roadmap mit Handlungsempfehlungen. Dabei sollen die KMU bei der industriellen Umsetzung durch die Roadmap (in Form einer digitalen App) unterstützt werden. Die Unternehmen sollen in die Lage versetzt werden, eine Selbsteinschätzung hinsichtlich der Merkmalausprägungen zu tätigen, und durch Einstufung in eines der identifizierten Szenarien eine Empfehlung für das geeignete Projektmanagementsystem erhalten.
Nutzen für die Zielgruppe
Unmittelbarer Nutzen:
- Reduktion der Projektentwicklungskosten
- Effizientere Produkt- und Dienstleistungsentwicklung
- Erfolgreichere Projektdurchführung
Mittelbarer Nutzen:
- Steigerung der Kundenbindung und -zufriedenheit
- Verbesserung der Marktposition
- Übertragung der Erkenntnisse auf andere Branchen
Branche
- Maschinen- und Anlagenbau
Themenfeld
- Dienstleistungsmanagement
Forschungsschwerpunkt
- Digital Products
- Subscription Business
Ansprechpartnerin
Projektinformationen
Laufzeit
Förderkennzeichen
20578 NProjekthomepage
future-pro-pms.deZuwendungsgeber
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)Projektträger
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e. V. (AiF)Förderhinweis
Das IGF-Vorhaben 20578 N der Forschungsvereinigung FIR e. V. an der RWTH Aachen, Campus-Boulevard 55, 52074 Aachen wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
Weitere Informationen
UdZ-Artikel: "Projekt FuturePRO: Erst der Check, dann das System"