DRivE

Datenbasierte Routenplanung im Straßengüterverkehr mit verschiedenen Energieversorgungstechnologien

Ziel des Forschungsprojekts ‚DRivE’ ist, die technischen Voraussetzungen für einen öko-effizienten, datenbasierten Fernverkehr von Lkw mit alternativen Antrieben (technologieoffen) zu entwickeln. Nachteile alternativer Antriebe in Bezug auf Netzdichte von Lade- / Tankinfrastruktur sowie mangelnde Reichweite sollen durch datenbasierte Fahrzeugübergaben kompensiert werden. Dazu werden Echtzeitdaten von Lade- / Tankinfrastrukturen und Fahrzeugen in die Routenplanung integriert. Die Lösung mitsamt Infrastruktur soll an einer Verbindungsroute zwischen den deutschen Braunkohlerevieren pilotartig erprobt werden.

Projektergebnis

Intelligente Routenplanung für nachhaltige Logistik

Innerhalb des Forschungsprojekts ‚DRivE’ wurde eine datenbasierte Routenplanungssoftware entwickelt, die den Einsatz von Lkw mit alternativen Antrieben wirtschaftlicher und planbarer macht. Mithilfe von Echtzeitdaten zur Lade- und Tankinfrastruktur, Streckenbeschaffenheit und Fahrzeugzustand optimiert das System die Fahrtrouten und reduziert Umwege sowie Wartezeiten.

Besondere Funktionen umfassen:

  • Vorausschauende Planung:
    Reservierung von Lade- und Tankzeiten zur Reduzierung von Wartezeiten.
  • Dynamische Anpassung:
    Berücksichtigung von Steigungen und Verbrauchsprognosen in der Routenplanung.
  • Praxisnahe Entwicklung:
    Iterative Verbesserung durch agile Softwareentwicklung im SCRUM-Ansatz.

Projekttransfer und Abschlussveranstaltung

Zum Abschluss des Projekts am 10. Dezember 2024 wurde die ‚DRivE’-Lösung während einer öffentlich zugänglichen Abschlussveranstaltung vorgestellt. Dort hatten Interessierte und Pressevertreter*innen die Möglichkeit, die Software in einer Live-Demonstration zu erleben und sich über zukünftige Anwendungsmöglichkeiten auszutauschen.

Ausgangssituation

Lastwagen verursachen ca. 10 % der globalen CO2-Emissionen. Zur Erreichung der Klimaziele müssen zukünftig auch Touren im Fernverkehr mit alternativen Antrieben durchgeführt werden. Ein wesentliches Hemmnis dabei ist jedoch die Intransparenz über verfügbare Lade- / Tankinfrastruktur und Reichweite der Fahrzeuge sowie die damit verbundene Sorge vor Umwegen oder Wartezeiten im Transportgeschäft.

Lösungsweg

Zur Zielerreichung sind die folgenden Schritte geplant:

  • Anforderungsanalyse (Markt, Wettbewerb, Fahrzeuge, Infrastruktur, Software)
  • Technische Spezifikation und Modellierung (Netzwerk, Fahrzeuge, Infrastruktur, Prozesse, Daten, Transaktionen, Rollen, Algorithmen)
  • Agile Entwicklung (Datenerfassung an Fahrzeugen und Infrastrukturelementen, Implementierung Algorithmen, Schnittstellen und Benutzeroberflächen)
  • Geschäftsmodellentwicklung (Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Risiko)
  • Pilotartige Anwendung in Feldversuchen (Usecases) – schwerpunktmäßig in den deutschen Braunkohlerevieren

Erwartetes Ergebnis

Transportunternehmen können auch im Fernverkehr Fahrzeuge mit alternativer Energieversorgung (z. B. Batterien, Wasserstoff, LNG) nutzen, ohne logistische Nachteile (z. B. Umwege, Wartezeiten) in Kauf nehmen zu müssen. Es wird dadurch ein wichtiger Grundstein für die Beschleunigung der Mobilitätswende im Fernverkehr gelegt.

Nutzen für die Zielgruppe

Eine Routenplanung für Nutzfahrzeuge mit alternativen Antrieben unter Einbeziehung von Echtzeitdaten zu verfügbarer Lade- / Tankinfrastruktur und Fahrzeugzustand erhöht die Planungssicherheit für Transportunternehmen. Im Projekt wird diese datenbasierte Routenplanung technologieoffen konzipiert und pilotartig umgesetzt. Die Barrieren für Transportunternehmen zur Investition in umweltfreundliche Antriebstechnologien bei Nutzfahrzeugen wird dadurch reduziert.

Branche

  • Maschinen- und Anlagenbau

Themenfeld

  • Dienstleistungsmanagement
  • Produktionsmanagement

Forschungsschwerpunkt

  • Service Excellence

JRF-Leitthema

  • Städte & Infrastruktur