UdZPraxis 2/2019

43 UdZ Praxis BestPro: Bestandsmanagement einfach und flexibel Optimieren auch Sie Ihr Bestandsmanagement durch effiziente Parametrisierung des ERP-Systems Das Bestandsmanagement bildet das Rückgrat eines Unternehmens, da es maßgeblich die Entscheidung über freie Mittel für Investitionen, über verfügbare Ressourcen für die Produktion sowie erreichbare Ser- vicelevel beeinflusst. Die Entwicklungen auf dem Finanzmarkt sowie die anhaltende Niedrigzinsphase haben in den letzten Jahren zu einer undurchsichtigen Situation in der Materialwirtschaft der Unterneh- men geführt. Die versteckten Gefahren eines falschen Bestandsmanagements sollten Sie als Unternehmer dabei nicht vernachlässigen! Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen führt die gewonnene Frei- heit in den Beständen zu unüberschaubaren Situationen in Bedarfs-, Beschaffungs- und Bestandsplanung. Fehlplanungen im ERP-System sind die Folge, wodurch das Bestandsmanagement wiederum leidet. Das von uns am FIR entwickelte Analysetool „BestPro“ bietet Ihnen einen fokussierten Funktionsumfang, um Transparenz in Ihr Bestandsmanagement zu bringen. Durch methodisch fundierte Analysen können Sie auf diese Weise schnell und gezielt Potenziale im Bestandsmanagement identifizieren und heben sowie gleichzeitig eine Effizienzsteigerung bei der Arbeit im ERP-System erzielen. Wie das gelingt und was sich hinter BestPro genau verbirgt, erfahren Sie in diesem Artikel. Die anhaltende Niedrigzinsphase hat bei vielen Unternehmen dazu geführt, dass eine inhalt- liche Auseinandersetzung mit dem Thema Be- standsmanagement in den letzten Jahren kei- ne vorrangige Rolle spielte. Diese Entwicklung wird am Zielkonflikt zwischen Kapitalbindung, Bestandskosten und Lieferservice deutlich (das dazugehörige Zielsystem ist schematisch in Bild 1 (s. S. 44) dargestellt): Dient der Liefer- service dazu, die kundenseitigen Forderungen bezogen auf Lieferzeit, Lieferqualität etc. zu erfüllen, so ist insbesondere die Kapitalbin- dung in Beständen eine interne Kennziffer, die die unternehmerische Handlungsfähigkeit be- einflusst. Hinzu kommt die daran gekoppelte Kennzahl der Bestandskosten, welche u. a. die Kosten für Betrieb und Instandhaltung von Lagerfläche, Beschaffungs- oder Handlingkosten beinhaltet. Es wird deutlich, dass gerade zwischen den beiden von Kos- ten getriebenen Dimensionen der Kapitalbindung und der Bestands- kosten ein direkter Zusammenhang zu freien finanziellen Mitteln der Unternehmen besteht. Durch die Niedrigzinsphase ist der Bezug von Krediten noch nie so einfach gewesen wie derzeit. Die Gewichtung der Dimensionen Kapitalbindung und Bestandskosten hat sich somit ver- ringert. Unternehmen waren und sind noch immer in der Lage, höhe- re Ausgaben für Bestandskosten zu stemmen oder Kapitalbindung zu akzeptieren, um den Kunden einen möglichst guten Lieferservice an- zubieten. Dies führte zum einen zur Erhöhung der Bestände bei den Unternehmen, zum anderen nahm der Aufwand für das Bestandsma- nagement zu. Die Bedienung kundenindividueller Wünsche und die Fer- tigung in kleinen Losen, wie sie in einer Industrie 4.0 angestrebt wer-

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