UdZPraxis 2-2018

17 UdZ Praxis Ein stehendes Auto verdient kein Geld und stiftet keinen Nutzen, im Gegen- teil: Es verursacht immense Kosten. Neben der Abschreibung fallen Park- oder Stellplatzgebühren an, und wertvolle Flächen im Stadtgebiet dienen nur dem Zweck, stehende Autos zu beherbergen. Diese Flächen könnten sinnvollerweise als Parks oder Wohnfläche genutzt werden. Das ideale Fahrzeug steht daher nie still. Ein Konzept, umder geringen Fahrzeugaus- lastung entgegenzuwirken, ist das Carsharing. Aller- dings istdieNachfragenachMobilitätderMenschen stark an bestimmte Zeiten gebunden. Berufspend- ler nutzen das Auto vor allem für die Fahrten zum Arbeitgeber und wieder nach Hause. Während der Mittagszeit oder nachts wird kaum ein Fahrzeug genutzt. Um diesem Problem der ungleichmäßigen Auslastung entgegenzuwirken, sollten Autos künf- tig ausgewogener genutzt werden, um Menschen und Güter zu transportieren. Ein Fahrzeug, welches morgens einen Pendler zur Arbeit gefahren hat, könnte mittags dazu dienen, Pakete zu befördern undnachts den lokalenSupermarkt beliefern. Durch die Nutzung über Sektoren hinweg kann die Nach- frageüber dengesamtenTaghinweggeglättetwer- den. Die Fahrzeuge müssten jedoch von Anfang an für diesen Zweck entwickelt werden. Moderne Autos sind heute schon mit Telematik-Ein- heiten ausgestat- tet, die sie über WLAN oder Mobilfunk verbinden. Der Nutzen ist für den Kunden noch überschaubar: Oft lässt sich die Hupe über eine Smartphone-App bedie- nen oder die Temperatur vor Fahrtbeginn ein- stellen. Die Fahrzeugkonnektivität wird sich aber weiterentwickeln – und im Fahrzeug der Zukunft allgegenwärtig sein. Um von allen Nutzern ohne Aufwand gebucht werden zu können, muss die aktuelle Fahrzeugposition und Route ständig übertragen werden. Fahrten müssen jederzeit gebucht und sofort an das Auto übertragen wer- den. Um optimale Routen zu planen und Nach- fragen vorherzusehen, tauschen die Fahrzeuge ständig Daten auf einer Plattform aus: Wetterda- ten, Informationen zu Staus, Schlaglöchern oder anderen Hindernissen. Die Konnektivität macht das Fahrzeug zu mehr als einem Transporteur – einem Datenlieferanten. Das Fahrzeug der Zukunft ist immer im Einsatz Das Fahrzeug der Zukunft ist „connected“

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