UdZPraxis 2-2017

46 UdZ Praxis Entwickler sollten sich verstärkt als Teil eines komplementären Teams ver- stehen. Bei einer ergänzenden, netzwerkorientierten Zu- sammenarbeit mit weiteren Spezialisten kann jeder seine eigenen Stärken einbringen und das spezifische Wissen der anderen mit dem eigenen Know-how kombinieren. So wird das Innovationsniveau auf allen Seiten konstant hoch gehalten. Über Schnittstellen können Partner bei- spielsweise weitere Funktionen bzw. Komponenten hinzu- fügen, die dem Nutzer in Form von Web-Portalen oder Apps stets Zugriff auf die zentralen Informationsquellen innerhalb der Entwicklungsplattform – also die Basistechnologie seiner Arbeitsumgebung – ermöglichen. Besonders spannend wird der Austausch, wenn das Netzwerk Partner unterschiedlicher Bereiche verbindet, also neben Softwareanbietern auch weitere IT-Dienstleister, Branchenverbände oder Forschungsinstitute an der Co-Creation neuer Softwarekomponenten oder ganzer Geschäftsmodel- le beteiligt sind. Daraus ergeben sich zahlreiche Synergieeffekte für alle Seiten. Die Praxiserfahrun- gen der jeweiligen Partner haben einen entscheidenden Einfluss, wenn es darum geht, Technologien noch besser dem Bedarf der Kunden, Branchen und Märkte entsprechend anzupassen. Diese stetige Verbesserung der Technologie ist auch durch eine kontinuierliche Einbindung des Nut- zers in architektonische Entscheidungen möglich: Statt wie bei der Wasserfallmethodik erst das fer- tige Produkt auf dem Markt zu testen, sollte die Software bereits in früheren Entwicklungsstadien verwendet werden. Feedback aus der Praxis kann dadurch direkt in die einzelnen Produktionsschrit- te einfließen und die Softwareentwicklung bleibt agil. Der Teamfaktor Fazit Webbasierte Plattformen wie Spotify und Co. machen deutlich, dass sich durch die Digitalisierung das klassische Konsumentenverhalten und die Kommunikation ziemlich verändert haben. Kunden wollen lieber nutzen statt kau- fen und besitzen und via Twitter oder Facebook per Mausklick ein lokales bis weltweites Informationsnetzwerk aufbauen – ganz nach Belieben. Dieses gewandelte Nutzungsbedürfnis gilt auch für Unternehmen jeder Branche und Größe: Sie wollen einen digitalen Marktplatz für ihre interne wie externe Interaktion und Kommunikation, der mal für einzelne, mal für alle Beteiligten der gesamten Wertschöpfungskette zugänglich ist. Im Vergleich zu Zeiten, in denen ein Computer noch als Büroneuheit galt, hat sich die Art und Weise unseres Um- gangs mit Informationen drastisch verändert – was uns vor neue Herausforderungen stellt. Mit der Cloud als Trans- port- und Container-Medium etwa oder der Möglichkeit, die Funktionen eines Systems dem wechselnden Bedarf anzupassen, lassen sich allerdings die Chancen der sich wandelnden Informationsgesellschaft erfolgreich nutzen.

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