UdZPraxis 2-2016

28 UdZ Praxis | Im Fokus Fossile Energien sollen schon bald der Vergangenheit angehören, der Pri- märenergieverbrauch muss deutlich reduziert werden und die erneuerbaren Energien sollen künftig den Großteil des Strommix ausmachen. Diese ehrgeizi- gen Ziele der EU und der Bundesregierung bringen eine Reihe von Herausforde- rungen mit sich. Wir brauchen nachhaltige Energieerzeugungsanlagen. Dies erfordert den Ausbau der Energienetze , die die Windenergie aus den Offshore-Parks in der Nordsee zu den Produktionsstätten im Sü- den Deutschlands bringen. Der nächste evolutionäre Schritt unserer Ener- gieversorgung ist es, die an die Energienetze angeschlossenen Objekte durch ein Kommunikationsnetz miteinander zu verbinden, das erneuerba- re und fossile Kraftwerke, Smart Meter und Verbraucher umfasst. Durch die Auswertung und anschließende Nutzung der von den angeschlossenen Ob- jekten erzeugten Daten werden neue Effizienzgewinne sowie eine höhere Verfügbarkeit der Stromnetze ermöglicht. Hier allerdings besteht durch den Anschluss sensibler Objekte wie beispielsweise Kraftwerke, eine steigende Gefahr durch Angriffe von außen, z. B. Hackerangriffe. Aus diesen Gründen ist eine sichere Kommunikationsstruktur für den Betrieb eines Energienetzes unabdingbar. Ein solch hochverfügbares Kommunikati- onsnetz muss den hohen Datenmengen gerecht werden, die von den Ener- giesystemen mittels intelligenter Sensoren und Messstellen, ihrer Zähler und Messsysteme erzeugt werden. Die Umbaukosten, die die Einführung eines solchen Kommunikationsnetzes begleiten, werden mit dem Mehrwert für Das Kommunikationsnetz für das Internet der Energie – Made in Germany die Kunden mehr als ausgeglichen. Dieser Mehr- wert wird durch eine Plattform erreicht, die es den Teilnehmern des Kommunikationsnetzes er- möglicht, Dienstleistungen anzubieten und einzu- kaufen. Diese Mehrwertdienstleistungen er- strecken sich dabei von endkundenorientierten Lösungen, wie Energieoptimierung durch bedarfs- gerechte Steuerung der Verbraucher im Haus- halt, bis hin zu industriellen Dienstleistungen, wie prädiktive Wartung von Verteilerstationen des Netzbetreibers. Da zukünftig etwa 50 Millionen intelligente Messstellen in das System einbezo- gen werden sollen, ist eine entsprechend hohe Datenbandbreite erforderlich. Geplant ist au- ßerdem eine neue Schicht zur Bereitstellung von Tarifinformationen. Eine hohe Priorität kommt der Gewährleistung von Sprachübertragung zu, auf die z. B. Techniker bei einem Ausfall des Netzes ange- wiesen sind. Der Messstellenbetrieb zählt zu den Basisdiensten der Plattform. Die hier erhaltenen Zählerdaten las- sen die Einrichtung weiterer Dienste in Betracht ziehen, z. B. einen Energiemanagementdienst.

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