UdZPraxis 2-2016

21 UdZ Praxis von Unternehmenssoftware“ und mit der Idee von „Planung und Regelung 4.0 – Lösungsansätze aus der Praxis“ weitere spannende Impulse und Diskurstreiberthemen. In seinem Vortrag für die Saarschmiede GmbH Freiform- schmiede demonstrierte zum Beispiel Volker Schneider, wie eine Steigerung der Transparenz über die zukünftige Kapazi- tätsauslastung herbeigeführt werden konnte, und ging da- bei auch auf Fallstricke der IT-Anwendung ein. Dr. Thomas Schermesser erläuterte, wie bei der SIG Combi- block GmbH ein MES in der globalen Packstofffertigung ein- geführt wurde. Er bemerkte treffend, die Einführung eines MES ohne begleitendes ERP-System sei, „als würden sie den Keller und das Erdgeschoss neu machen und das Dach offen lassen.“ Zudem sei das Training der Mitarbeiter ein enorm wichtiger Erfolgsfaktor. In einem anderen der vielfältigen Vorträge zeigte Andreas Bauer von der Haver & Boecker OHG, wie durch die Inte- gration von ERP und MES in der Maschinenfabrik integrative Informationssysteme und moderne Auftragssteuerung er- möglicht wurden. Insbesondere sei es wichtig, ein einziges IT-System für alle Mitarbeiter „bis hin zur Regieabteilung“ zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise könnten alle agie- ren statt nur zu reagieren. Sowohl Dr. Stefan Kozielski der Henkel AG als auch Ulrich Brandenburg von der Robert Bosch GmbH erläuterten die Digitalisierung ihrer Supply-Chains und lieferten interessante Einblicke in die betrieblichen Abläufe ihrer komplex struktu- rierten Unternehmen. Ein weiterer Vortrag von Christoph P. H. Keisers, Agheera GmbH, beschrieb den Erfolgsfaktor „Echtzeitdaten in he- terogenen Supply-Chains“ über die systematische Nutzung von Telematikdaten in komplexen Logistikprozessen. Abgeschlossen wurden die Vortragsstränge durch zwei wei- tere Impulsvorträge von Dr. Armin Pfoh von der TÜV SÜD AG über „Safety und Security in der Industrie 4.0“ sowie von Professorin Sabina Jeschke vom Institutscluster IMA/ZLW & IfU über die Einflüsse von Künstlicher Intelligenz auf die Weitere Informationen zu den Aachener ERP-Tagen sind im Internet abrufbar: udzpraxis.erp-tage.de zukünftige Produktionswelt. Pfoh bestärkte noch einmal den allgemeinen Tenor der Veranstaltung, „Geschäftsmodel- le werden sich ändern im Kontext der Industrie 4.0!“, und Jeschke beschrieb die KI (Künstliche Intelligenz) als zentra- len Treiber für die Entwicklung der nächsten industriellen Re- volution. Professor Volker Stich, Gastgeber und Moderator der Veranstaltung, zog das positive Resümee: „Wir sind auf dem richtigen Weg zur Industrie 4.0 – und wie dieser konkret aussehen kann, zeigen jedes Jahr unsere Aachener ERP-Ta- ge.“ Das parallel zu den Vorträgen stattfindende Ausstellerfo- rum lieferte zudem einen gezielten Überblick über den ERP- Markt. Auch hier wurde wie auf der Fachtagung zusätzlich das Thema MES präsentiert. Das Ausstellerforum verknüpfte so die Inhalte der Tagung mit konkreten Lösungsangebo- ten. Die Besucher konnten in den Pausenzeiten zwischen den Vorträgen in den Erfahrungsaustausch mit Referenten, Lösungsanbietern und weiteren Teilnehmern treten. Zudem wurden Einblicke in die Demonstrationsfabrik Aachen gebo- ten, in der praktische Lösungsansätze rund um das Thema Industrie 4.0 erlebbar gemacht werden. Die nächsten Aachener ERP-Tage finden vom 20. bis zum 22. Juni 2017 statt. Jetzt bereits vormerken! wa

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