UdZPraxis 2-2015

Um diese sogenannte Kollaborationsproduktivität weiter voranzu- treiben, muss der breite Mittelstand in Deutschland eingebunden werden. Viele Unternehmen zögern zunächst, Investitionen für eine Digitalisierung zu tätigen, da die vierte industrielle Revolution noch am Anfang ihrer Entwicklung steht und sich die genauen Auswirkungen noch nicht exakt prognostizieren lassen. Daher erfordert Industrie 4.0 weitere Erforschung der Potenziale und Umsetzungsmöglichkeiten. Durch den Einsatz von Sensorik lassen sich einzelne Produktionsschritte im Unternehmen automatisch identifizieren und rückmelden. Mit RTLS (Real-Time-Localization-Service) wird zudem eine Lokalisierung in den einzelnen Prozessen ermöglicht. Mithilfe von Pick-by-Vision und Pick-by- Voice können Kommissionierungsprozesse optimiert werden. Der Einsatz von IT-Systemen, wie z. B. ERP-, PLM- oder SCM-Software, mit einer Ver- netzung der Informations- und Kommunikationstechnologie ermöglicht es, die gewünschte Transparenz und Flexibilität zu erzielen. Auch wenn es eine sehr große Auswahl von einsatzbereiten Informationstechnologien gibt, muss bei jedem Unternehmen und jedem Anwendungsfall individuell entschieden werden, welche Technologie den größten Nutzen verspricht. Für eine Produktivitätssteigerung und eine Prozessvereinfachung müssen die Entwicklung und das damit verbundene Potenzial einzelner Anwen- dungsfälle betrachtet werden. Industrie 4.0 bedeutet „Smart Factory“. Dies bedeutet, dass in einer intelligenten Fabrik, basierend auf einer vernetzten Infrastruktur, innovative Produktionsmethoden eingesetzt werden. In Unternehmen wird bei Missständen oder Fehlern häufig die IT als Ursache angeführt. Die Einführung und Implementierung von neuen Systemen erweisen sich in Unternehmen oftmals als problematisch, da zuerst eine ausreichende Akzeptanz geschaffen werden muss, um Unternehmen von neuen Systemen überzeugen zu können. Somit kann eine Reihe organisatorischer Herausforderungen angeführt werden. Durch Industrie 4.0 werden nicht nur die bestehenden Produktionsab- läufe verändert, es sind auch erhebliche Veränderungen in der IT-Struk- tur der Unternehmen notwendig. Viele Unternehmen verbinden mit der IT hohe Kosten und erkennen somit keine Potenziale für eine höhere Produktivität in den Betriebsabläufen. Um Industrie 4.0 in Unternehmen erfolgreich implementieren zu können, muss es sogenannte Roadmaps für die Unternehmens-IT geben. Sowohl für neue Technologie als auch für neue Produkte gibt es bereits Road- maps. Das FIR an der RWTH Aachen hat für die Unternehmens-IT einen Roadmap-Ansatz entwickelt. In dieser Roadmap wird die Leistungsfä- higkeit der Unternehmens-IT analysiert und eine standortbezogene Be- wertung vorgenommen. Anschließend werden die Ergebnisse dargestellt. Daraus lassen sich dann verschiedene Aussagen über die Unterneh- mens-IT treffen. Sie wird in dieser Roadmap markt-, technologie- und produktseitig betrachtet. Zudem werden die potenziellen Veränder- ungen für die nächsten fünf Jahren analysiert. Daraus lässt sich ein Lösungsansatz ableiten, um nichtwertschöpfende IT-Komplexität re- duzieren zu können und zugleich wertschöpfende Unternehmens-IT zu schaffen, beherrschen und weiterentwickeln zu können. Somit ver- folgt die IT-Roadmap das Leitbild, sich der Herausforderung Indust- rie 4.0 zu stellen, um eine höhere Produktivität zu erzielen. Sie würden gerne mehr über unsere Unternehmens-IT-Roadmap er- fahren? Wenden Sie sich gerne an uns! nn · sz 8 UdZ Praxis

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