UdZPraxis 2-2015

22 UdZ Praxis Zahlen · Daten · Fakten Anfang 2015 wurden rund 3 Millionen Fahrzeuge in Deutschland neu zugelassen. Personenkraft- wagen mit Benzin- oder Dieselkraftstoff mach- ten 99,5 Prozent der Neuzulassungen aus und stellen Fahrzeuge mit alternativem Antrieb wie Flüssiggas (6 234), Erdgas (8 194), Elektro- (8 522) und Hybridfahrzeuge (27 435) zahlen- mäßig in den Schatten. 1 Interessant wird die Betrachtung der Verände- rungswerte im Vergleich zum Vorjahr 2013: Hier glänzen Elektrofahrzeuge mit rund 40 Prozent Wachstumsraten bei den Neuzulassungszahlen im Vergleich zu 2 Prozent bzw. 3 Prozent bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Doch trotz der vergleichsweise hohen jährlichen Zuwachsraten der Elektrofahrzeuge können sich diese nicht gegen die rund 62 Millionen Fahrzeuge anderer Antriebsarten behaupten. Rund 126 000 Elektro- und Hybridfahrzeuge befanden sich Anfang 2015 auf deutschen Straßen. 2 Besonders auffällig bei der Betrachtung der Neuzulassungen für PKW mit Elektro- oder Hybridantrieb ist, dass deutsche Marken nur rund ein Viertel der Gesamtneuzulassungen aus- machen. Der Großteil der Fahrzeuge wird durch das japanische Unternehmen Toyota bereitge- stellt (rund 50 Prozent). Auch der Anteil der elek- tro- oder hybridangetriebenen PKW der führen- den Marken zeigt, dass Unternehmen wie Tesla mit einem Anteil von 100 Prozent oder Lexus mit einem Anteil von 91 Prozent vor deutschen Un- ternehmen, in diesem Fall Smart mit 7 Prozent, führend sind. 3 Doch trotz der rund 17 Milliarden Euro Investi- tionen der Industrie, 1,5 Milliarden Euro För- dermittel, der 82 F&E-Leuchtturmprojekte, 100 öffentlicher Schnellladepunkte, Befreiung der Elektrofahrzeuge von der KFZ-Steuer, 17 aktueller Fahrzeugmodelle und 4 800 öffentlicher Lade- punkte (siehe Bild) gestaltet sich die Verbreitung der Elektromobilität in Deutschland schleppend. 4 Worauf ist dies zurückzuführen? Der Grund dafür, dass sich Elektromobilität bis- lang noch nicht flächendeckend durchgesetzt hat, wird zumeist mit Hemmnissen dieser Tech- nologie im Vergleich zu Verbrennungsfahrzeu- gen begründet. Umfragen zeigen, dass vor allem der im Vergleich zu konventionellen Autos hö- here Anschaffungspreis potenzielle Nutzer vom Kauf von E-Fahrzeugen abschreckt. Ein weiteres Argument ist die fehlende bzw. unzureichend vorhandene Ladeinfrastruktur. In starkem Zu- sammenhang damit stehen die bislang nicht vollständig ausgereifte Batterietechnologie und die damit verbundenen zu geringen Reichweiten bzw. zu hohen Ladedauern. Aber auch rechtliche Aspekte oder Fragestellungen, wo der Strom tatsächlich herkommt, schrecken viele poten- zielle Nutzer vom Kauf eines Elektrofahrzeugs ab. Experten sind zudem der Meinung, dass Un- ternehmen zu wenig auf die Bedürfnisse ihrer Klientel eingehen. Es ist nicht selten zu beob- achten, dass Unternehmen eigene Ansätze auf den Markt bringen möchten, die allerdings nicht die Kundenbedürfnisse in ausreichendem Maße berücksichtigen. 5 Wie einige der hier aufgeführten Hemmnisse zu bewältigen sind, zeigen aktuelle Entwicklungen USA (1426) Japan (1438) Niederlande (439) Frankreich (1779) Norwegen (197) Deutschland (3359) China (46632) Dänemark (2245) 200000 180000 160000 140000 120000 100000 80000 60000 40000 20000 Ladestationen E-Fahrzeuge Einwohner pro E-Fahrzeug Ländervergleich von Lade- stationen, E-Fahrzeugen und Einwohnern pro E-Fahrzeug

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