UdZPraxis 1/2020
30 UdZ Praxis n Zeiten der Globalisierung mit steigender Anzahl von Marktteilnehmern und zunehmend komplexen Produkten sind Industrieunternehmen immer mehr gefordert, ihre eigene Leistungsfähigkeit zu stei- gern. Nur so können sie auch zukünftig im internationalen Wettbewerb bestehen. Neben Personal-, Material- und Produktionskosten sind die Logistikkosten ein wesentlicher kostenseitiger Stellhebel zur Verbesserung der Marktposition. Darüber hinaus gilt es, die Widerstandsfähigkeit der Supply-Chain zu optimieren: Bedarfsorientierte Servicezeiten, eine hohe Termintreue und der souveräne Umgang mit möglichen Störgrößen sind wesentliche Elemente für den Aufbau einer resilienten Supply-Chain. Neben dieser langfristig motivierten Optimierung des bestehenden Supply-Chain-Designs können aktu- elle Entwicklungen im Unternehmen ebenfalls ein Auslöser dafür sein, die bestehenden Logistikstruktu- ren zu überdenken. So bewirken zumBeispiel Fusionen oder Unternehmenskäufe in der Regel innerhalb kurzer Zeit eine starke Ausdehnung des Netzwerks. Zur Realisierung der bei einer Übernahme beabsich- tigten Synergieeffekte müssen die bestehenden Netzwerkstrukturen konsolidiert und vereinheitlicht werden. Ein weiterer Anwendungsfall ist die Standortauswahl: Mit der optimalen Lage des Standortes werden sowohl Transportzeiten als auch Logistikkosten verringert und damit die logistische Leistungsfä- higkeit erhöht. So kann es beispielsweise erforderlich sein, zusätzliche Produktions- oder Lagerstandorte zu errichten, umneueMärkte zu erschließen oder die vorhandenen Kapazitäten aufgrund zunehmender Absatzzahlen auszubauen. Bei der Optimierung der Netzwerkstruktur müssen Entscheider auf eine seriöse Grundlage zurück- greifen können, um eine wirtschaftlich nachhaltige Lösung für ihr Unternehmen zu erzielen. Wir am FIR unterstützen bei der Gestaltung von Distributions-, Beschaffungs- und Produktionsstrukturen mit der softwaregestützten Modellierung und Bewertung von Netzwerkstrukturalternativen. Bereits die Erhöhung der Transparenz innerhalb der Lieferkette eröffnet entscheidende Potenziale zur Steige- rung der Effizienz und zur Nutzung von Kostenvorteilen. Dazu visualisieren wir die aktuelle Logistik- struktur auf Basis von Stamm- und Bewegungsdaten. Die Visualisierung ist die Basis für die Analyse der logistischen Lieferfähigkeit eines Unternehmens. Softwaregestützte Untersuchungen zu den jeweils aktuellen Lieferzeiten, Beständen sowie Transport- und Lagerkosten ermöglichen die Identifikation von Kostentreibern und potenziellen Engpässen im Netzwerk. Durch eine Modellierung von relevanten Zu- kunftsszenarien (z. B. zentrale vs. dezentrale Lagerstrukturen oder die Berücksichtigung von Absatz- prognosen) können wir anschließend gemeinsam mit Ihnen Verbesserungspotenziale definieren und formulieren. Unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Zielstellungen erfolgen dann ein quantitativer und qualitativer Vergleich der entwickelten Szenarien. Diese Bewertung bildet die Ent- scheidungsgrundlage für die optimale Gestaltung Ihrer Logistiknetzwerkstrukturen. Die Struktur eines Logistiknetzwerks sollte im Hinblick auf die dynamische Marktentwicklung kontinu- ierlich hinterfragt werden, um eine hohe logistische Leistungsfähigkeit sicherzustellen. Während viele Unternehmen Entscheidungen zur Gestaltung ihrer Netzwerkstrukturen bisher auf Basis qualitativer Vergleiche durchführen, erreicht unsere hier dargestellte Vorgehensweise mit der quantitativen Analyse eine hohe Objektivität und bildet so eine fundierte Entscheidungsbasis – auch für Ihr Unternehmen! mr Haben auch Sie ein historisch gewachsenes Netzwerk? Sind Sie auf der Suche nach einem neuen Distributionsstandort oder möchten Sie bestehende Strukturen zusammenlegen? Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Weitere Informationen finden Sie unter: scd.fir.de Svenja Marek, M.Sc. FIR an der RWTH Aachen Tel.: +49 241 47705-412 E-Mail: scd@fir.rwth-aachen.de I
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