UdZPraxis 1-2018

56 UdZ Praxis | Kaleidoskop D ie Antwort auf diese Fragen lautet in vielen Fällen immer noch: „Das weiß man noch nicht genau.“ Und dies stellt eigentlich auch kein Problem dar, da sich viele Unternehmen noch am Anfang ihrer digitalen Transformation befinden. Und dass, obwohl die Digitalisie- rung bereits mit dem Einsatz von Computern in Unternehmen vor über 40 Jahren begon- nen hat. Dennoch verspüren Unternehmen gerade im Moment einen enormen Druck: die gestiegene Rechenleistung, der weltwei- te Ausbau des (mobilen) Internets und nicht zuletzt die Globalisierung erzeugen diesen. Kreative Köpfe im Silicon Valley stürzen mit ihren Ideen ganze etablierte Branchen in Kri- sen (z. B. Uber ). Innovationen gab es früher auch, der Unterschied zu den vergangenen Zeiten liegt aber vor allem darin, dass sich neue Geschäftsmodelle und Technologien viel schneller verbreiten, somit der Erfolg deutlich schneller sichtbar wird und zu lang- same Wettbewerber abgehängt werden. Da- mit einhergehend ist eine gesteigerte Erwar- tungshaltung der Kunden zu beobachten, da diese sich nur noch am Leistungsportfolio des Branchenprimus orientieren. Während sich in der Vergangenheit Verände- rungen eher langsam durchgesetzt haben, ist die Geschwindigkeit, mit der sich Änderun- gen im Zeitalter der Digitalisierung durch- setzen werden, enorm gestiegen. Mitarbeiter müssen deutlich schneller Lösungen finden, um nicht von Konkurrenzunternehmen abge- hängt zu werden. Ohne Grundverständnis für die verfügbaren Technologien werden Mitar- beiter aus den Fachbereichen jedoch kaum in der Lage sein, Optimierungspotenziale durch den Einsatz von bspw. „Artificial Intelligence“ oder „Blockchain“ zu identifizieren. Oftmals gibt es in Unternehmen einzelne Mitarbeiter oder Projektteams, die sich mit neuen Technologien beschäftigen und diese bewerten. Häufig werden die gewonnenen Erkenntnisse nach der Durchführung des entsprechenden Projekts jedoch nicht in der Breite mit den Mitarbeitern der Fachberei- che geteilt. Das Themenfeld „Digitalisierung“ wird auf diese Weise für die Mitarbeiter nur in Form von weiteren Projekten sichtbar. Die unumkehrbaren Veränderungen, die damit einhergehen, werden dadurch nicht spürbar. Das Weiterdenken des Ist-Zustands und Ide- en für zukunftsweisende Entwicklungen und Gestaltungsvisionen bleiben somit aus oder werden massiv erschwert, weil in ihrer Be- deutung unterschätzt. Da, wie eben erläutert, in den meisten Un- ternehmen die Digitalisierungsprojekte vom CIO bzw. der IT-Abteilung angestoßen wer- den, sind die vielen Veränderungen, die auf die Mitarbeiter zukommen könnten, noch gar nicht in den Fachbereichen angekommen. Digitalisierung spielt sich also bisher vor allem auf Management-Ebene und der IT-Abteilung ab. Damit werden die Mitarbeiter in den ande- ren Fachbereichen nicht konsequent und kon-

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