UdZPraxis 1-2017

58 UdZ Praxis … desto angeregter die Diskussionen. Die Abendveranstaltung im Aa- chener Lounge-Kino CAPITOL stand im Fokus innovativer Start-ups, die durch agiles Vorgehen etablierte Unternehmen zur Überarbeitung ihrer Entwicklungsmethoden zwingen. Nachdem sich ParcelLab und Oculavis als zwei innovative Lösungsanbieter vorgestellt hatten, traten sie zum Thema Digitalisierung Experten der Firmen DB Schenker und Bosch in der Podiumsdiskussion „David gegen Goliath in der Logistik“ gegenüber. Während sich gerade Start-up-Unternehmen im Bereich der Digitalisierung als Innovationsmotoren bewähren und „direkt von der grünen Wiese“ eine durchgängige Datenbasis, der vielbeschwore- nen Single Source of Truth, schaffen können, ist die Einführung von zentralen Datensammlungen für etablierte Unternehmen mit histo- risch gewachsenen Systemen und Subsystemen eine große Herausfor- derung. Gleichzeitig verfügen größere Unternehmen über eine Historie mit einem breiten Wissensstand und entsprechender Reputation, die sich Start-up-Unternehmen erst noch erarbeiten müssen. Im Zuge von Industrie 4.0 können daher beide Parteien voneinander lernen und sich in Kooperation der digitalenTransformation der Industrie auf Augenhö- he begegnen, so das Fazit der intensiven und spannenden Podiums- diskussion. Das genaue Vorgehen auf dem Weg zu Industrie 4.0, angefangen bei der Abbildung der Geschäftsprozesse in Echtzeit über die Schaffung der Transparenz der Zusammenhänge bis hin zur Prognostik und Ad- aptivität, wurde am zweiten Tag der Aachener Informationsmanage- ment-Tagung durch thematisch-chronologisch aufeinander aufbauen- de Vortragsblöcke unter anderem von Vertretern der Firmen Phoenix Contact, IBM und Hermes intensiv beleuchtet. Der Schlüssel zum Er- folg liegt in der Verzahnung der richtigen Informationstechnologien, so die einhellige Botschaft. Ein Technologieanbieter allein kann eben die komplexen Probleme der Anwender nicht bewältigen. Letztlich zeigte der Vereinssport, wie datenbasierteTransparenzWirk- lichkeit wird und wie transparent und vorhersagbar gesammelte und intelligent vernetzte Daten des Surfverhaltens eines Fußballfans des- sen Kaufverhalten werden lassen. Datenbasierte Geschäftsmodelle, die das Kaufverhalten der Fans aufzeichnen und analysieren, sodass der perfekte Zeitpunkt zur Adressierung einer passenden Werbean- zeige errechnet werden kann, zeigen bereits Erfolge. Der Fan wird an seinen transparent gewordenen Wunsch zur richtigen Zeit erinnert und entscheidet sich dann in aller Regel zum Kauf des beworbenen Artikels. Übertragen auf die Produktion und Logistik, muss ebenfalls der richtige Zeitpunkt errechnet werden, zu dem beispielsweise der Mitarbeiter die Beschaffung von Material veranlassen soll oder die Bestellung bereits datenbasiert im Voraus automatisch ausgelöst werden kann. Je später der Abend ...

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