UdZPraxis 1-2015

38 UdZ Praxis | Kaleidoskop Damit hat sie das Potenzial für eine bezahlbare und von der Bevöl- kerung akzeptierte Lösung des Netzausbaus. Um gemeinsam die gesetzten Ziele zu erreichen und den Anforderun- gen aller Beteiligten gerecht zu werden, strebt das Konsortium eine gleichberechtigte Partnerschaft zwischen der RWTH Aachen und den beteiligtenUnternehmen an. Umdiese zu gewährleisten, etablierte das FEN -Konsortium verschiedene Gremien. Neben einem wissenschaft- lichen Beirat, der sich aus RWTH -Professoren und gewählten Unter- nehmensvertretern zusammensetzt, wurden drei Lenkungskreise – einer pro Forschungsbereich – eingerichtet. In ihnen sind alle Unter- nehmen des FEN -Konsortiums vertreten, die einer Spannungsebene angehören. Namhafte Unternehmen wie General Electric, Schaffner, Infineon, Siemens, Hyosung, AixContro l, die RWE -Tochter Westnetz so- wie E.ON befinden sich bereits unter ihnen. Auch die Hager Group , Maschinenfabrik Reinhausen und Fuji Electric arbeiten demnächst auf Flächen zusammen, die die FEN GmbH ihren Forschungspartnern in Aachen zur Verfügung stellt. Die gleichzeitige Präsenz aller beteiligten Firmen und Institute im Gebäude des Clusters Smart Logistik – dem Sitz der FEN GmbH – er- möglicht eine dauerhaft intensive Zusammenarbeit und einen Know- how-Transfer untereinander. Auch mit den anderen technischen For- schungsclustern und den Unternehmen in direkter Nachbarschaft soll ein Austausch stattfinden. So verfolgt die FEN GmbH beispiels- weise mit dem FIR e. V. an der RWTH Aachen gemeinsame Projekte im Bereich Niederspannung. Im Mittelspannungsbereich ist ein DC- Forschungsnetz geplant, das unterschiedliche MW-Prüfstände ver- schiedener Institute auf dem Campusgelände der RWTH über Gleich- spannungserdkabel miteinander verbindet und effizient mit Energie versorgt – sogar ein supraleitendes Kabel ist im Gespräch. Langfristig sollen aus der Forschungspartnerschaft wesentliche In- novationen in Form von Materialien, Komponenten, Dienstleistun- gen, Normen und Richtlinien für eine nachhaltige Energieversorgung hervorgebracht werden. Die FEN GmbH unterstützt dabei die Verste- tigung des Konsortiums. Sie versteht sich als Dienstleister, der die Forschung im Bereich der flexiblen elektrischen Netze fördert und so dazu beiträgt, das hohe Maß an Versorgungssicherheit in Deutsch- land auch und vor allem im Zeitalter erneuerbarer Energien aufrecht- zuerhalten. Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.fen.rwth-aachen.de „Die Energiewende ist eine der zentralen Herausfor- derungen unserer Gesellschaft“, kommentiert Professor Albert Moser vom I nstitut für elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der RWTH Aachen den aktuellen Trend hin zu nachhaltiger Energieversorgung. Erneuerbare Energie, die beispielsweise durch Windparks in der Nord- see bereitgestellt wird, muss über große Entfernungen möglichst verlustfrei in Ballungsräume oder Industriege- biete mit hohem Energiebedarf transportiert werden. „Angesichts der wachsenden dezentralen Bereitstellung elektrischer Energie stellen die derzeitigen Verteilungs- netze einen Engpass für die Energiewende dar“, so Pro- fessor Rik De Doncker, Direktor des E.ON Energy Research Centers . Daher ist es vor allem notwendig, die elektri- schen Netze flexibler zu gestalten, damit Energie effizien- ter übertragen und verteilt werden kann. Die FEN GmbH widmet sich in interdisziplinären Expertenteams diesen Aufgaben. Das Expertenteam ( FEN -Konsortium) umfasst zurzeit 15 RWTH -Lehrstühle und elf Industriepartner; Ge- spräche mit weiteren Interessenten laufen, die vor Ort in Aachen unter der Koordination der FEN GmbH die Nutzbarmachung von volatilen regenerativen Energien für die zukünftige Energieversorgung erforschen. Dabei wird in den drei Forschungsbereichen Nieder-, Mittel- und Hochspannung untersucht, welche Rolle die Gleich- spannungstechnik beim Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze über alle Spannungsebenen hinweg spielen kann. Diese Technik verspricht eine größere Flexibilität, einen gesteigerten Wirkungsgrad sowie einen niedrige- ren Materialverbrauch als das bisherige Drehstromnetz. Neue Partner im Clustergebäude Das Netz vonmorgen denkt mit – FEN setzt auf Gleichspannungslösungen Der Campus wächst – „Center for Wind Power Drives“ ist fertig Das Prüfstands- und Forschungsgebäude „Center for Wind Power Drives“ im Cluster Schwerlastantriebe auf dem RWTH Aachen Campus ist nach 18 Monaten Bauzeit fertig. Neben Räumen, die den Forschern zur interdisziplinären Zusammenarbeit an Großprojekten dienen, bietet der Forschungsbau einen 4-Megawatt-Systemprüfstand für Onshore-Windenergieanlagen mit einem international einzigartigen Funktionsumfang. Mehr Information unter: www.cwd.rwth-aachen.de „Durch unsere Forschungsaktivitäten werden wir herausfinden, wo und wie die Gleichspannungstechnik heute und zukünftig sinnvoll eingesetzt werden kann.“ Professor Moser, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats

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