UdZForschung 2/2020

8 / UdZForschung 2-2020 Die digitale Transformation stellt Unternehmen fortlaufend vor neue Herausforderungen, die rich- tig eingeschätzt und bewältigt werden müssen. Häufig fehlt ein strukturierter Gesamtansatz, mit dem Sie die digitale Transformation Ihres Unternehmens konzeptionieren und nachhaltig umsetzen können. Wir am FIR an der RWTH Aachen haben in den letzten Jahren zahlreiche Projekte zur Ge- staltung der digitalen Transformation in Unternehmen durchgeführt und basierend auf diesen Er- fahrungen ein Framework entworfen, um Ihnen genau dieses Wissen weiterzugeben und Ihnen zu helfen, bestehende Herausforderungen anzugehen. Unser Modell ‚Aachener Digital-Architecture- Management‘ (ADAM) dient der Gestaltung von Digitalarchitekturen 1 (siehe Bild 1, S. 9). A DAM ist ein Framework für die Konzeption und Einführung von Digitalarchitekturen in Unternehmen. Im Fokus steht dabei, verschiedene Aufgaben in der IT-Organisation und in den Fachabteilungen langfristig zu veran- kern und ein unternehmensindividuelles Technologiekonzept miteinander zu er- arbeiten. Mit ADAM kann Ihr Unternehmen ein Unternehmen der Zukunft werden, in- dem Sie Ihre Digitalarchitektur nicht nur gestalten, sondern auch bewerten können. Ein typischer Anwendungsfall für eine Bewertung ist die Bestimmung der internen Leistungsfähigkeit und des Wertschöpfungsbeitrags Ihrer IT- Organisation–einkomplexesUnterfangen. Die Herausforderungen liegen vor allem in der diffusen Wahrnehmung der IT- Organisation, deren Dezentralität, der 1 Unter der Digitalarchitektur eines Unternehmens wird die Einheit von digitaler Infrastruktur und der Geschäftsentwicklung verstanden. Eine detaillierte Beschreibung des ADAM-Modells ist Teil eines Positionspapiers, das auf der FIR -Webseite kostenlos zur Verfügung steht: adam.fir-positionspapiere.de Dokumentation, in kulturellen Unter- schieden im Vergleich zu anderen Abteilungen und in der Quantifizierung des Wertbeitrags. Die „diffuse Wahrnehmung“ zeigt sich in der Intransparenz und dem Unwissen im Unternehmen über die eigene vorhandene IT-Landschaft und IT-Architektur sowie die Hardware. Ein Beispiel ist die Existenz von Schatten-IT: Einzelne Abteilungen nutzen häufig Anwendungen oder eigens programmierte Tools, von denen die IT-Abteilung nichts weiß und die auch nicht von ihr betreut werden. Häufig ist das Wissen über die IT nicht zentral ge- speichert, sondern an/in verschiedenen Standorten/Abteilungen vorhanden (s. Bild 2, S. 10). Zudem ist die Dokumentation über die vor- handene IT-Landschaft und IT-Infrastruk- tur häufig veraltet oder nicht vollständig. Das wird durch die Tatsache verstärkt, dass sich viele wichtige Aspekte gar nicht erst oder nur eingeschränkt dokumentie- ren lassen. So kann zum Beispiel ein Ticket- system nicht ohne weiteres zur Bewertung typischer Herausforderungen im Tagesge- schäft herangezogen werden, wenn nicht geprüft wird, ob und welche Probleme im Vergleich dazu einfach gleichzeitig auf dem kurzen Dienstweg gelöst werden. Eng damit verbunden sind die kulturellen Unterschiede zwischen Unternehmensbe- ratern und IT-Organisationen. Im Kontext einer Leistungsbewertung sind jene be- sonders kritisch, da viele Informationen in Workshops und Interviewsmit Angestellten des Unternehmens aufgenommen werden müssen. Vertrauensbildende Maßnahmen sind daher essenziell für eine akkurate Leis- tungsbewertung durch externe Berater. Wie die digitaleTransformation gelingt Mit dem Aachener Digital-Architecture-Management-Modell die Leistungsfähigkeit und die Wertbeiträge Ihrer IT-Organisation bestimmen

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