UdZForschung 1/2020

38 UdZForschung – Unternehmen der Zukunft 1/2020 FIR-Forschungsprojekte – Leitthema: Gesellschaft & Digitalisierung 2 s. Kreutzer u. Sirrenberg 2019, S. 149; Kruse Brandão u. Wolfram 2018, 273 f. und S. 297 – 299; Hörner 2019, S. 43 und S. 158 ff. Im privaten Bereich kommen Sprach- assistenzsysteme beispielsweise im Automobil zur Sprachsteuerung des Navigationssystems oder vonMultimedia- Anwendungen zum Einsatz. Im Gegensatz zum privaten Kontext existieren im in- dustriellen Bereich aktuell bisher nur wenige Anwendungen. Bekannte An- wendungsbeispiele beschränken sich auf die Pick-by-Voice-Technologie in der Lagerlogistik oder die Verwendung von Chat-Bots im Kundenservice. 2 Ziel des Forschungsprojekts ‚Smar t Speaker‘ ist es, die beschriebene For- schungslücke zu schließen und indus- tr ielle Unter nehmen zu befähigen, Sprachassistenzsysteme einzusetzen, um so ihre Unter nehmensprozesse schneller, stabiler und effizienter gestal- ten zu können. Hierfür wird im Projekt ‚Smart Speaker‘ ein Vorgehensmodell zur Einführung von Sprachassistenzsystemen entwickelt und parallel mit einem pro- jektbegleitenden Ausschuss erprobt und validiert. Das Vorgehensmodell umfasst sechs Schritte und ist in Bild 2 dargestellt. Das erste Arbeitspaket dient dazu, die Unternehmensprozesse zu identifizie- ren und zu analysieren, die sich für den Einsatz von Sprachassistenzsystemen eignen. Hierfür werden zwei Unterschritte durchgeführt: Zunächst erfolgt im er- sten Unterschritt ein grobes Screening möglicher Prozesse. Mithilfe von Prozess- charakteristika, die als Eignungsmaß für Einsatzmöglichkeiten von Sprach- assistenzsystem dienen, werden aus einer Vielzahl möglicher Prozesse diejenigen identifiziert, die das höchste Potenzial bie- ten. Diesewerden imzweiten Unterschritt Bild 2: Vorgehensmodell zur Einführung von Sprachassistenzsystemen (eigene Darstellung) im Rahmen einer Ist-Prozess-Analyse de- tailliert betrachtet. Gleichzeitig werden im zweiten Arbeits- paket die bestehenden Technologien untersucht. Hierbei werden kommerziell ver fügbare Smart-Speaker-Lösungen und -Produkte betrachtet. Ziel des Arbeitspakets ist eine Marktübersicht der Technologien und entsprechender Anbieter. Das dritte Arbeitspaket ist eine Synthese der ersten beiden Arbeitspakete. Die im ersten Schritt analysierten Ist- Prozesse und die im zweiten Schritt eru- ierten Technologien werden gemeinsam mit den Unternehmen des projektbeglei- tenden Ausschusses zu Einsatzszenarien für Sprachassistenzsysteme zusam- mengeführt. Im vierten Schritt wer- den die Einsatzszenarien einer Kosten- Nutzen-Analyse unterzogen. Ziel ist die Prozessanalyse Einsatzszenarien von Sprachassistenz- systemen Bewertungskatalog und Potenzial-Mix Umsatzvoraussetzungen für die Einsatzszenarien Wo können wir Sprachassistenzsysteme einsetzen? Wie ist ein potenzielles Einsatzszenario ausgestaltet? Welchen Nutzen und welche Kosten sind mit dem Einsatzszenario verbunden? Wie kann das gewählte Einsatzszenario implementiert werden? Welche Technologien und Anbieter gibt es am Markt? Technologie und Anbieter Smart-Speaker- KITT-Playbook Schritt 1 von 2: Identifikation und Screening von relevanten Prozessen Schritt 2 von 2: Detaillierte Analyse der in Schritt 1 identifizierten Prozesse

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