UdZ 03.23 / 79 zunächst die internen und externen Veränderungstreiber und -befähiger der soziotechnischen Informationssysteme identifiziert werden. Anschließend wird der Einfluss der Treiber und Befähiger auf die soziotechnische Informationssysteme betrachtet. Um eine einfache unternehmensspezifische Bewertung und Priorisierung der möglichen Maßnahmen zur Steigerung der Veränderungsfähigkeit zu ermöglichen, werden die Relevanz und der potenzielle Aufwand für die Veränderungsbefähiger ermittelt. Die Ergebnisse daraus dienen der Entwicklung einer Methode zur Bewertung und Gestaltung der Veränderungsfähigkeit von Informationssystemen, die Unternehmen die selbständige Anwendung ermöglicht. Im ersten Schritt identifizieren die Unternehmen, welche Veränderungen sie zukünftig erwarten (Soll-Zustand). Anhand des Ist-Zustands lässt sich die aktuelle Veränderungsfähigkeit bewerten. Der Vergleich von Ist- und Soll-Zustand ergibt die Diskrepanzen zwischen vorhandener und notwendiger Veränderungsfähigkeit des Informationssystems. In diesem Zusammenhang lassen sich jene Systemelemente mit der höchsten individuellen Relevanz für eine Anpassung ermitteln. Die Ergebnisse bilden ferner die Grundlage für die Ableitung und Auswahl geeigneter Maßnahmen in Form priorisierter Handlungsempfehlungen. Diese Bewertungsmethode soll Unternehmen als Web-Applikation zur Verfügung gestellt werden. Nutzen für die Industrie Die Methode trägt zu einer verbesserten Entscheidungsqualität bei der Auswahl neuer IT-Systeme bei, indem sie nicht nur technische Aspekte berücksichtigt, sondern auch organisatorische Elemente wie Geschäftsprozesse und IT-Kenntnisse in die Bewertung einbezieht. Eine ganzheitliche Betrachtung ermöglicht nicht nur eine optimale Anpassung an die aktuellen Anforderungen, sondern eine nachhaltige Leistungssteigerung über die gesamte Nutzungsdauer. Zum anderen wird die Langlebigkeit von IT-Systemen und deren Leistung über die Lebensdauer sociotechnical information systems. Then, the influence of the drivers and enablers on the socio-technical information systems will be considered. In order to enable a simple company-specific evaluation and prioritization of possible measures to increase adaptability, the relevance and the potential effort for the change enablers will be determined. The results from this are used to develop a method for evaluating and designing the adaptability of information systems, which can be applied by companies. In a first step, companies identify the changes they expect in the future (target state). Based on the actual state, the system’s current capacity for change can be evaluated. The comparison of the actual and target state reveals the discrepancies between the existing and necessary capacity for change of the information system. In this context, those system elements with the highest individual relevance for adaptation can be identified. The results also form the basis for deriving and selecting suitable measures in the form of prioritized recommendations for action. This evaluation method is to be made available to companies as a web application. Benefits for Industry This method contributes to improved decision quality in the selection of new IT systems by taking into account not only technical aspects but also organizational elements, such as business processes and IT skills. A holistic view enables not only optimal adaptation to current requirements, but also a sustainable increase in performance over the entire service life. Furthermore, the longevity of IT systems is increased. As a result, companies increase their costs and efficiency and avoid expenses for selecting and introducing a new IT system. Another important advantage of the results of the research project is that the capacity for change of the socio-technical Image 2: Course of Change, Kurt Lewin, 1947 (own illustration, based on Sailer 2020, p. 7)
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