UdZ 03.22 / 63 führen und dies dann umzusetzen. Wichtig ist, dranzubleiben, sich auch bei Rückschlägen jedes Mal neu zu motivieren. Die Kontinuität bei der Erarbeitung der Lösung ist ein nicht zu unterschätzendes Aushängeschild einer Dissertation. Daher glaube ich, dass Promotionen immer noch von zentraler Relevanz sind und auch entsprechend geschätzt werden. Geändert hat sich nur die Sichtweise auf die mit der Dissertation verbundenen Tugenden – von der eher hierarchisch geprägten Marke hin zu problemlösungsorientiertem und konsequentem Handeln. UdZ: Was motiviert Dich, was treibt Dich an? Gerrit: Sinn ist, wie gesagt, wichtig. Also dass meine Tätigkeit etwas bedeutet bzw. bewirkt. Das kann ich eher in agilen Organisationen als in Großkonzernen erwarten. Anfangs habe ich meine Karriere deshalb eher in Richtung Ausgründung gedacht, nicht zuletzt auch motiviert durch die Zusammenarbeit mit Dr. Gerhard Gudergan vom Center Metropolitan Cities. Aber das Schöne am FIR ist ja, dass man ein Entwicklungsportfolio hat: Wir können ausgründen und dort gestalten oder den klassischen FIR-Werdegang einschlagen, von der Fachgruppenleitung zur Bereichsleitung. Dieser Weg ist es am Ende bei mir geworden, erweitert durch einige zusätzliche Abenteuer auf dem Weg. UdZ: Welche Schwerpunkte und Ziele setzt Du für Deinen Bereich? Gerrit: Wir schauen, wie wir die unterschiedlichen Fähigkeiten von Unternehmen innerhalb eines Ökosystems zusammenbringen, um darüber Alleinstellungsmerkmale zu generieren und ein sauberes Werteversprechen zu erzeugen. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich innerhalb der großen Spannweite ihres Umfeld ihren Fokus zu schaffen. Das ist vergleichbar mit einem Auto – fahre ich durch Rom, ist ein wendiger Kleinwagen am besten geeignet, in der Umweltzone brauche ich einen Elektromotor und für die Wüstenrallye ein robustes Geländefahrzeug. Um meine Strategie und mein Geschäftsmodell festzulegen, muss ich wissen, in welcher Umgebung ichmich befinde. Und genau das betrachtenwir im Bereich Business Transformation. Wir versuchen, Trends zu erkennen und das Umfeld zu analysieren und passen daraufhin die Strategie an. Um im Bild zu bleiben: „Ist es bereits der richtige Wagen, mit dem Du fährst, oder musst Du Deine Strategie, das Auto, anpassen?“ Dazu sindmal kleine, mal sehr große Winkelzüge erforderlich, je nachdem, ob man nur eine Einparkhilfe braucht oder auf einmal in England im Rechtsverkehr fahren muss. view of the virtues associated with the dissertation – from the more hierarchical brand to problem-solving-oriented and consistent action. UdZ: What motivates you, what drives you? Gerrit: Purpose is, as I said, important. In other words, that my work means something or has an impact. I can expect that more in agile organizations than in large corporations. That is why I initially thought of my career more in terms of spin-offs, motivated not least by my collaboration with Dr. Gerhard Gudergan from the Center Metropolitan Cities. But the nice thing about the FIR is that you have a development portfolio: We can either set up a spin-off company and create something there, or we can follow the classic FIR career path, from department head to division head. That is what I ended up doing, with a few additional adventures along the way. UdZ: What are your priorities and goals for your business group? Gerrit: We are looking at how to bring together the different capabilities of companies within an ecosystem to generate unique selling points and create a clean value proposition. Companies face the challenge of focusing within the wide span of their environment. This is comparable to a car – if I am driving through Rome, a maneuverable small car is best suited, in the environmental zone I need an electric motor, and for the desert rally I need a robust off-road vehicle. To determine my strategy and business model, I need to know what environment I am in. And that is exactly what we look at in Business Transformation. We try to identify trends and analyze the environment and adjust the strategy based on that. To stay with the metaphor, “Is it already the right car you are driving, or do you need to adjust your strategy, the car?” This sometimes requires small, sometimes very bigmaneuvers, depending on whether you just need a parking aid or suddenly have to drive in England in right-hand traffic. UdZ: What is the importance of business and economic ecosystems in this context? Gerrit: A very central one. Many are even talking about a paradigm shift in the way we do business. Let us take a look at what is currently themost important driver of transformations: sustainability. The central question for industry is: How can I really extend the life cycle of products and increase utilization? The answer is business models adapted to circular value creation patterns. To achieve truly clean circularity, I need to
RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==