UdZ 3-2013

35 Unternehmen der Zukunft 3/2013 UdZ • die krankheitsbedingten physischen und psychischen Beeinträchtigungen zu min- dern und Folgeschäden zu vermeiden, • die hohen Belastungen des Gesundheits- und Sozialwesens, z. B. durch teure Thera- pien bei schwerem Krankheitsverlauf, Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung zu begrenzen, • die geschlechterspezifischen Effekte der rheumatologischen Krankheiten zu erken- nen, adäquat zu therapieren und damit ihre, besonders die Frauen betreffenden, Folgen zu mindern. Ein IT-gestütztes Zusammenarbeitsportal ist dafür ein erfolgversprechender Ansatz, um • mit Ressourcen effizient zu arbeiten, • Wissen verfügbar zu halten sowie • zeitgemäß Versorgungsstrukturen aufzu- bauen. Dazu wird das RhePort21-System mit seinen zen- tralen Anwendungen, dem Rheuma-Patienten- Assistenzsystem (RPAS) und dem Rheuma- Netzwerk-Integrationssystem (RNIS) entwickelt (siehe Bild 1). Das RPAS dient Patientinnen und Patienten sowie Primärversorgern als direkter Zugang zu einer allgemeinverständlichen Beschwerden-/ Symptomerfassung zur direkten Unterstützung eines Diagnosescreenings und zur Bereitstellung eines Zuweisungsservices, der für eine zeit- nahe Weiterleitung an die Rheumaexpertinnen und -experten im Versorgungsnetzwerk sorgt. Umfassende Patientinnen- und Patienteninfor- mation rundet das Servicespektrum ab. Mit dem RNIS wird zugleich die Zusammenarbeit im Versorgungsnetzwerk optimiert. Wesentliche Elemente sind die Entwicklung und der Einsatz einer auf die Rheumatologie zugeschnitte- nen elektronischen Fallakte (EFA) sowie einer Anwendung zur Unterstützung des übergreifenden Netzwerkmanagements. Ferner soll eine Datenbank für Rheuma-Expertenwissen aufgebaut werden. Untersuchungs- und Therapieverfahrenwerden da- rin auf dem neuesten Stand der Wissenschaft kon- sentiert und als Qualitätsstandard für Untersuchung und Therapie festgelegt. Übergeordnet ist ein Betreibermodell zu entwickeln, um die gesund- heitswirtschaftliche Nachhaltigkeit der Lösung sicherzustellen. Die Umsetzung erfolgt exemplarisch in der Stadt/ Städteregion Aachen sowie den angrenzenden Kreisen Düren, Heinsberg und Mönchengladbach unter Einbindung von 2 Kliniken und 8 niederge- lassenen Rheumatologinnen und Rheumatologen, 3 rheumatologischen Ambulanzen, einer radio- logisch-nuklearmedizinischen Ambulanz, einer radiologisch-nuklearmedizinischen Gemein- schaftspraxis sowie den aufgeführten Forschungs- und IT-Entwicklungspartnern. Literatur [1] Mau, W.: Bereiche und Kosten der Fehl-, Unter- undÜberversorgungvonPatientinnenamBeispiel Bild 1: Schematische Darstellung des Rheumaportals 21 FIR-Forschungsprojekte

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