UdZ 3-2013

27 Unternehmen der Zukunft 3/2013 UdZ ELIAS: Engineering lernförderlicher industrieller Arbeitssysteme Etablierung eines Referenzansatzes für die Gestaltung von Arbeits- und Produktionssystemen in der Industrie 4.0 unter Einsatz von Sozialen Technologien Zielsetzung des geplanten Verbundprojekts ELIAS ist es, einen Ansatz für die Gestaltung von Produktions- und Arbeitssystemen zu entwickeln, der die Lernförderlichkeit als elementaren Bestandteil bereits im Entstehungsprozess einplant und darüber hinaus die kontinuierliche Verbesserung in Bezug auf die Lernförderlichkeit sicherstellt. Mit dem ELIAS-Lernförderlichkeitsplaner wird erstmals ein Konzept bereitgestellt, das die aktive Entwicklung und Gestaltung moderner lernförderlicher Arbeitssysteme sowohl für Dienstleistungs- als auch Produktionsprozesse ermöglicht. Die Breitenwirksamkeit und stetige Weiterentwicklung des ELIAS-Ansatzes wird dabei durch die ELIAS-Community garantiert, die als zentrale Austauschplattform Experten und Entscheidungsträger des Industrial Engineerings auch über die beteiligten Partner hinaus zusammenführt. Das Forschungsprojekt ELIAS wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. Zentrale Herausforderung bei dem Wandel zur Industrie 4.0 wird es sein, vor allem das Potenzial neuer Technologien wie cyber- physischer Systeme bzw. des Internets der Dinge und Dienste innerhalb soziotech- nischer Systeme nutzbar zu machen und produktiv einzusetzen. Erreicht werden kann dies allerdings nur, wenn bereits bei der Entwicklung der zukünftigen Arbeits- und Produktionssysteme ein ganzheitlicher und nachhaltiger Ansatz gewählt wird, der sowohl für Dienstleistungserbringung als auch für die Sachgüterproduktion Gültigkeit besitzt. So ist es notwendig, integrierte Modelle und Architekturen für die Mensch-Maschine- Interaktion und -Kooperation zu entwickeln, die die Rollen der Menschen in den verschie- denen Arbeits- und Produktionssystemen der Industrie 4.0 definieren. Dabei stellen die Kompetenzentwicklung für die Anwendung und Nutzung dieser neuartigen Arbeits- und Produktionssysteme sowie die Förderung ihrer Akzeptanz wesentliche Herausforderungen der zukünftigen Arbeitsorganisation und -ge- staltung dar. In diesem Zusammenhang gilt es, gänzlich neue Formen des Lernens im Prozess der Arbeit und des nachhaltigen Kompetenzerhalts zu entwickeln, um der Komplexität und Neuartigkeit der entstehenden Systeme sowie der enormen Entwicklungsgeschwindigkeit zu begegnen. Gleichzeitig sind vor dem Hintergrund der sich im Zuge des demo- grafischen Wandels stetig verringernden Fachkräftebasis Ansätze erforderlich, die im höheren Alter die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten aufrechterhalten und ziel- gruppenspezifisch die Mitarbeiter für den Umgang mit der sich dynamisch verändernden Arbeitswelt befähigen. Aus diesen Gründen sind Konzepte für ein demografiesensibles, unternehmensbezogenes und berufsbe - gleitendes Kompetenzmanagement ein er- folgsentscheidender Faktor für die künftige Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit deut- scher Unternehmen. Vor dem Hintergrund der skizzierten Heraus- forderungen besteht das übergeordnete Ziel des Verbundprojekts darin, ein erfolgver- sprechendes Konzept zur lernförderlichen Gestaltung von Arbeitssystemen zu ent- wickeln. Dieses Gesamtziel kann in die im Folgenden zusammenfassten angestrebten Ergebnisse untergliedert werden: Angestrebte Ergebnisse Zunächst gilt es, die Lernförderlichkeit als explizites Gestaltungskriterium von Arbeits- und Produktionssystemen zu definieren. Dabei sind bisherige Ansätze für die Ent- wicklung und Gestaltung von Arbeits- und Produktionssystemen dahingehend zu un- tersuchen, inwieweit und auf welche Weise Lernförderlichkeit in diesen Konzepten be- rücksichtigt wurde. Mithilfe sachlogischer und empirischer Untersuchungen werden Zusammenhänge und Wirkungsbeziehungen identifiziert, die als Grundlage für nachfolgend zu erarbeitende Gestaltungsempfehlungen dienen. Ziel ist es, ein allgemeingültiges und umfassendes Verständnis der Lernförderlich- keit als mess- und bewertbares Gestaltungs- kriterium zu entwickeln. Aufbauend auf dem definierten Kriterium der Lernförderlichkeit, wird ein universales und durch- gängiges Gestaltungskonzept formuliert, das die Projekttitel ELIAS Projekt-/ Forschungsträger DLR; BMBF Projektpartner Xervon GmbH; Deutsche MTM-Vereinigung e. V.; Werkzeugmaschinen- labor WZL der RWTH Aachen; Zwiesel Kristallglas AG; HELLA KGaA Hueck & Co.; FEV GmbH Ansprechpartner Drs. Roman Senderek Internet forschungsprojekte. fir.de

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