UdZ 3-2013

18 Unternehmen der Zukunft 3/2013 UdZ Dienstleistungsmanagement Bild 1: Zukunftsszenarien von Services im Elektromobilbereich von Technologie auch die stetige gesellschaftliche Entwicklung zu beachten („nutzen statt besit- zen“). Besonders Dienstleistungen können bei der Förderung und Verbreitung neuer Elektro- mobilitätstechnik in vorhandenen Märkten eine „Brückenfunktion“ einnehmen, indem sie innovative und kundennahe Angebote und Leistungssysteme zu neuartigen Techniken bereitstellen und diese begleitend am Markt positionieren. Aufgrund der Kombination von modernster Technologien und Services kann zudem die Attraktivität des Produkts erhöht werden. Gemäß dem Marketing-Prinzip AIDA ( Attention, Interest, Desire and Action ) können Services unterschiedlichste Unterstützungs- und Begleitfunktionen einnehmen: Dienstleistungen können den Bekanntheitsgrad ( Attention ) der Technologien erhöhen, das Interesse ( Interest ) wecken, Begeisterung ( Desire ) für Konsum hervorrufen und zu einer Handlung ( Action ), nämlich dem Kauf des Produkts, führen. Durch diese Eingriffsmöglichkeiten kann der Markt- hochlauf der Elektromobilität vorangetrie- ben und das Hochskalieren von Angebot und Nachfrage eingeleitet werden. Beispiele dafür sind innovative Nutzenmodelle (Bedarfsnutzung statt Anschaffung), technologiebegleiten- de Dienstleistungen (durch Instandhaltung und Reparatur von Elektrofahrzeugen), Infra- strukturservices (durch Wiederaufladung oder Austausch von Batteriemodulen), Integration der Technologie in vorhandene Value-Added-Services (z. B. Einbindung in den öffentlichen Nahverkehr) und Angleichen von Fragen zu Weiter- und Ausbildung. Diese Möglichkeiten zur Erbringung von industri- ellen Services gilt es, in die Tat umzusetzen. Hierfür müssen Konzepte und Strategien systematisch entwickelt und für Märkte bereitgestellt wer- den, sodass eine Verschiebung der Betrachtung von einer reinen Technologieentwicklung zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise der Wertschöpfungskette stattfindet. Ziel des Vorhabens Das Begleitprojekt DELFIN soll die oben auf- geführten Herausforderungen und Problem- stellungen systematisch behandeln. Vor- rangiges Ziel dabei ist es, innerhalb des Wert- schöpfungssystems Elektromobilität Zukunfts- szenarien von neuartigen Dienstleistungen zu entwickeln und diese um nutzer- und markt- orientierte Perspektiven zu erweitern. Hierbei sollen komplexe Wirtschaftssysteme durch die Verbindung von Technik und Services neu geformt werden, um der Bundesrepublik mittel- und langfristig zu einer Führungsposition in der Elektromobilität zu verhelfen. Die Arbeitspakete innerhalb des Begleitprojekts DELFIN sehen wie folgt aus: Neben dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO) , das schwerpunktmäßig das Thema Innovations- und Geschäftsmodelle behandelt, erforscht das Karlsruhe Service Research Institute (KSRI) am KIT Erfolgsfaktoren der Informationstechnologie. Die Hauptaufgabe des FIR e. V. an der RWTH Aachen stellt die Entwicklung von Zukunftsszenarien der Elektromobilität für das Jahr 2020 und die zugehörige Abbildung von Marktstrukturen und Entwicklungstendenzen dar (siehe Bild 1). Innerhalb dieses Arbeitspakets werden eine Gesamtübersicht aktueller Marktstrukturen, -veränderungen und Entwicklungstendenzen erstellt, die Einflüsse von Marktveränderungen auf Services im Elektromobilbereich untersucht, Zukunftsszenarien im Hinblick auf Services im Kontext des „Ziels 2020“ dargestellt sowie Einflüsse von Dienstleistungen im Bereich der

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