UdZ 3-2012

93 Unternehmen der Zukunft 3/2012 UdZ samtwirtschaftlichen Risiken, auch im Jahr 2013 fortsetzt, und prognostiziert dem Servicege- schäft ein starkes Wachstum (siehe Bild 1). So erwarten 71 Prozent der Unternehmen für das kommende Jahr ein starkes Wachstum. Auch die Entwicklung weiterer finanzieller Kennzahlen stützt die Prognose der Unternehmen. So ist beispielsweise der Umsatz der Unternehmen im Jahr 2011 im Vergleich zu den Vorjahren wieder etwas angestiegen. Weiterhin zeigen die Ergebnisse der diesjährigen Befragung, dass die Unternehmen zukünftig Ertragspotenziale in Unternehmensfeldern erken- nen, die aktuell nicht Bestandteil der Kernleistung ihres Unternehmens sind. Die klassischen in- dustriellen Serviceleistungen wie Wartung und Instandhaltung, Reparatur und Störfallbeseitigung sowie das Ersatzteilgeschäft werden nach wie vor als bedeutsam für den Ertrag identifiziert. Zukünftig sehen die Unternehmen vermehrt auch Schulung und Weiterbildung sowie Beratung als Mehrwertdienstleistungen an, die den Unternehmen zusätzliche Erträge liefern können. Vor dem Hintergrund der hohen Bedeutung der Entwicklung neuer Dienstleistungen wurde auch in der diesjährigen Studie die Innovationsfähigkeit als Erfolgsfaktor bestimmt und zur Einteilung der Teilnehmer in die zwei Gruppen „Champions“ (erfolgreiche Unternehmen) und „Verfolger“ (weniger erfolgreiche Unternehmen) heran- gezogen. Die beiden Gruppen unterscheiden sich bei der Beantwortung der Fragen signi- fikant, sodass Aussagen zu dem diesjährigen Schwerpunktthema anhand dieser Einteilung ausgewertet wurden. Eine wesentliche Herausforderung der nahen Zukunft, der sich auch die Servicebranche stellen muss, ist der demografischeWandel inDeutschland. Dabei stellt der allgemein zu erwartende zahlenmä- ßige Rückgang der Personen im erwerbsfähigen Alter und das relativ hohe Durchschnittsalter der Servicemitarbeiter in den befragten Unternehmen diese vor große Herausforderungen. So liegt bei 49 Prozent der befragten Unternehmen der Anteil an über 55-jährigenMitarbeitern imService bei über 10 Prozent. Dies bedeutet, dass in den nächsten Jahren eine Vielzahl von oftmals langjährigenMitarbeitern die Unternehmen verlässt. Diese Aussage gewinnt nochmals an Brisanz, wenn man die Ergebnisse zu dem Thema Wissenstransfer ausscheidender Mitarbeiter hin- zuzieht (siehe Bild 2). Dort zeigt sich, dass die befragten Unternehmen nur selten auf klas- sische Instrumente zum Wissenstransfer setzen. Insbesondere die Tatsache, dass bei vielen Unternehmen die ausscheidenden Mitarbeiter keinen bzw. keinen geregelten Prozess durch- laufen, um ihr Wissen an einen Nachfolger oder Kollegen weiterzugeben, kann heute schon zu einem unnötigen und gefährlichem Know-how-Verlust in den Unternehmen führen. Auch die Ergebnisse der Befragung zu einem vorhandenen Wissensmanagement (Mittelwert Verfolger = 2,7 und Mittelwert Champions = 3,6) verdeutlichen, dass viele Unternehmen die Informationen und das im Unternehmen vor- handene Wissen noch nicht als erfolgskritisches Kapital identifiziert haben und es daher auch nicht angemessen behandeln. Weitere Informationen zu aktuellen Entwick- lungen der Servicebranche finden Sie in der aktu- ellen Studie. Die Ergebnisse der KVD -Service-Studie 2012wurden exklusiv auf dem„Service-Congress“ am 09.11.2012 in München vorgestellt (mehr zum „Service-Congress“ auf S. 89 f. in diesem Heft) Nähere Informationen hierzu und zum weite- ren Vertrieb der Studie erhalten Sie über die Internetseite des KVD : www.kvd.de . Bild 2: Wissenstransfer ausscheidender Mitarbeiter Studien, Standards und Publikationen

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