UdZ 3-2012
85 Unternehmen der Zukunft 3/2012 UdZ Nachbericht: Arbeitskreis „ Service-Business “ Balanced-Scorecard-Workshop mit dem Arbeitskreis In mehreren Treffen von Juli 2011 bis März 2012 setzte sich der Arbeitskreis „Service-Business“ in Fachvorträgen und Praxisdiskussionen mit dem Thema Kennzahlen- und Performance- Management bei industriellen Dienstleistungen auseinander. Den Abschluss der thematischen Reihe bildete ein Workshop zum Thema „Ent- wicklung einer Balanced Scorecard“ am FIR in Aachen. Mit dem Autohaus Piper konnte ein Praxispartner für diesen Workshop gewon- nen werden. In Zusammenarbeit mit Herrn Guido Lüdke, dem Leiter der Serviceabteilung, wurde ein realistisches und herausforderndes Fallbeispiel für die Teilnehmer des Arbeits- kreises zusammengestellt. Vom strategischen Ziel zur Kennzahl Das Konzept der Balanced Scorecard kon- kretisiert die Unternehmensvision und -stra- tegie, indem Leitbilder in Kennzahlen über- setzt werden. Die Balanced Scorecard ist ein Kennzahlensystem, welches sich durch die Berücksichtigung harter und weicher Kennzahlen auszeichnet und einen Ansatz zur ebenenübergreifenden Ausrichtung von Organisationen darstellt. Dabei ist die eigent- liche Balanced Scorecard mit ihren üblicher- weise vier Perspektiven (Finanzen, Kunde, Prozess, Potenzial) lediglich das Ergebnis des Verfahrens. Ansprechpartner am FIR Dipl.-Wirt.-Ing. Philipp Jussen FIR e. V. Tel.: +49 241 47705-228 E-Mail: Philipp.Jussen@ fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Fabry FIR e. V. Tel.: +49 241 47705-229 E-Mail: Christian.Fabry@ fir.rwth-aachen.de Weiterer Kontakt Guido Lüdke Autohaus Piper GmbH & Co. KG Serviceleitung Tel.: +49 241-88999-0 E-Mail: G.Luedke@ lieberzupiper.de Methodischer Ansatz Als geeignete Methodik für die Identifikation zukünftiger gemeinsamer Aktivitäten im Cluster Logistik des RWTH Aachen Campus erfolgte die Entwicklung einer Technologiemarkt-Roadmap. Eine solche Roadmap schafft Transparenz sowohl über zeitliche Entwicklungen als auch über Abhängigkeiten von Märkten, Produkten, Dienstleistungen und Technologien. Ein Vorteil bei der Erarbeitung einer solchen Technologie- markt-Roadmap besteht darin, dass die unter- nehmensinterne Kommunikation unterschied- licher kaufmännischer und technischer Bereiche gefördert und die Unternehmenssituation ganz- heitlich erfasst wird. Neben der Identifikation und Priorisierung der für Hammer im Kontext von Forschung und Entwicklung kurz-, mittel- und langfristig relevanten Themen wurden konkrete Handlungsbedarfe identifiziert und Aktivitäten definiert. Das Vorgehen bei der Roadmap- Entwicklung bestand dabei aus den in Bild 1 (siehe S. 84) dargestellten vier Teilschritten. In einem ersten Teilworkshop wurde der Logistikmarkt analysiert. Ziel dabei war es, rele- vante Markttreiber zu identifizieren sowie eine höhere Transparenz von Kundensegmenten und der Wettbewerbssituation zu erhalten. Der zweite Teilworkshop diente der Analyse der von Hammer bereits heute angebotenen Produkte und Dienstleitungen. Dabei wurde auch eine Vision zukünftig anzubietender Dienstleitungen aus der Kundenperspektive erarbeitet. Die Erfassung der von Hammer aktuell einge- setzten Informationstechnologien (Systeme, Infrastruktur) sowie die Analyse des Einflusses und der Interdependenzen aktueller IT-Projekte erfolgten in einem dritten Teilworkshop. Die unterschiedlichen Ideen zu den Bereichen Markt, Produkte & Services und Technologien wurden abschließend jeweils durch die Teilnehmer des Workshops priorisiert und über einen Zeitraum von fünf Jahren zeitlich eingeordnet. In einem vierten Schritt wurden die Ergebnisse zusammengefasst und Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Themen identifiziert. Auf diese Weise wurden die wichtigsten Themen, welche den Rahmen der Zusammenarbeit im SSIL des Clusters Logistik zwi- schen Hammer und dem FIR vorgeben, festgelegt. Die entwickelte Roadmapwird jährlich fortgeschrie- ben und bei Bedarf angepasst, damit dynamische Veränderungen desMarktes, des Produktportfolios von Hammer oder der eingesetzten Technologien bei den gemeinsamen Aktivitäten rechtzeitig berücksichtigt werden können. Service Science InnovationLab Weiterbildung und Veranstaltungen Der Arbeitskreis „Service-Business“ wurde 2010 vom FIR ins Leben gerufen und bietet eine kostenlose Plattform für Experten des industriellen Servicegeschäfts. Ziel ist die Organisation eines Erfahrungsaustauschs zwischen den Vertretern der Unternehmen untereinander und zwischen Forschung und Praxis. Der folgende Artikel gibt einen Einblick über behandelte Themen und die Arbeitsweise des Arbeitskreises.
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