UdZ 3-2011

71 Unternehmen der Zukunft 3/2011 UdZ konkrete Aspekte im Rahmen ausgewählter Handlungsfelder des Technologiemanagements näher erläutert werden. Vor dem Hintergrund der hohen Bedeutung der Entwicklung neuer Dienstleistungen wurde die Innovationsfähigkeit als Erfolgsfaktor bestimmt und zur Einteilung der Teilnehmer in die zwei Gruppen Champions (erfolgreiche Unternehmen) und Verfolger (we- niger erfolgreiche Unternehmen) herangezogen. Ein erstes Handlungsfeld stellt die Technologie- früherkennung dar. Dabei sollen rechtzeitig technologische Potenziale analysiert und pro- gnostiziert werden. Die Gruppe der Champions zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass diese regelmäßig untersuchen, wie nah am Stand Technik sie agieren (siehe Abbildung 2, S. 70). Dies bestätigt auch ihre Aussage, dass sie wesentlich stärker als die Verfolger regelmäßig neue Technologien bzgl. ihrer potenziellen Bedeutung für das Unternehmen analysieren (Mittelwert Verfolger = 3,8 und Mittelwert Champions = 4,4). Die erfolgreichen Unternehmen haben ein Technologieradar instrumentalisiert und scannen regelmäßig die verschiedenen Technologiefelder auf relevante Entwicklungen für das Unternehmen. Daneben stellt die Technologieplanung ein weiteres entscheidendes Handlungsfeld dar. Ziel der Technologieplanung ist die Umsetzung der unternehmenseigenen Technologiestrategie. Eine geeignete Technologiestrategie muss dabei in Einklang mit den strategischen Zielen des Unternehmens stehen (Mittelwert Champions = 4,2). Die Technologiestrategie beschreibt, wie ein Unternehmen mit Technologien umge- hen sollte, um konkrete Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Der Zeitpunkt, wann mit einer Technologie der Markteintritt erfolgt, ist eben- falls sehr entscheidend für den Erfolg und stellt eine Entscheidung dar, deren Relevanz von den Champions deutlich stärker erkannt wird (Mittelwert Verfolger = 3,6 und Mittelwert Champions = 4,4). Im Rahmen der Technologieentwicklung stellt die Wahl der Bezugsquelle der Technologie eine wesentliche Herausforderung dar. Hier stehen die Unternehmen häufig vor einer klas- sischen „make-or-buy“-Entscheidung. Interne Bezugsquellen haben den Vorteil, dass das Unternehmen meist exklusiv über die entste- henden Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt. Allerdings ist die interne Technologieentwicklung natürlich immer mit einem gewissen unterneh- merischen Risiko verbunden. Dies kann durch externen Technologiebezug und die Einbindung möglicher Entwicklungspartner deutlich redu- ziert werden. Allerdings sind dabei die Gefahren, die sich aus der Abhängigkeit von externen Technologielieferanten ergeben, zu beachten. Eine Patentlösung gibt es hier nicht, denn die Frage der Bezugsquelle ist von zu vielen internen und externen Faktoren abhängig und sollte dem- entsprechend fallspezifisch erfolgen. Hier zeigen sich die Champions erneut gut aufgestellt und grenzen sich von den Verfolgern ab. Sie geben an, fallspezifisch bei jeder neuen Technologie bewusst zu entscheiden, ob diese intern oder extern bezogen wird (Mittelwert = 4,5). Weitere Informationen zu relevanten Handlungs- feldern, durch die erfolgreiche Unternehmen ihr Technologiemanagement im Service prägen, sowie die Einschätzung bezüglich der wesent- lichen Potenziale und auch Hemmnisse beim Einsatz verschiedener Technologien finden Sie in der aktuellen Studie. Auch auf dem 31. KVD-Service-Congress am 11. November 2011 in München nahm das FIR in alt bewährter Tradition mit eigenemMessestand teil. In diversen Vorträgen und Workshops vermittelten die Vertreter der gemeinnützigen Forschungseinrichtung anwendungsorientierte Erkenntnisse aus der Dienstleistungsforschung. Schwerpunkte in den Fachsequenzen waren die Themen Dienstleistungsproduktivität in der Gesundheitsbranche und innovative Dienstleistungen für regenerative Energien. Im Rahmen einer gut besuchten Fachsequenz wurden die Möglichkeiten der Steigerung der Dienstleistungsproduktivität durch Technik- integration in der Gesundheitsbranche disku- tiert. Auf dem KVD-Kongress wurde die Servcie- Studie „Fakten und Trends im Service – Ausgabe 2011“ vorgestellt. Nähere Informationen zu de r St ud i e und dem Ve r t r i eb de r Studie erhalten Sie über die Webseite des FIR: www.fir.rwth-aachen.de und des KVD: www.kvd.de Studien, Standards und Publikationen

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