UdZ 2-2017

25 UdZ – Unternehmen der Zukunft 2/2017 FIR-Forschungsprojekte Steigerung der Dienstleistungsproduktivität durch Synchronisation MeProLI: Entwicklung einer Methodik zur Gestaltung von Prozessbaukästen und Standardisierung der Leistungserstellungsprozesse Die Zielsetzung des Projekts MeProLI ist die Entwicklung einer Methodik zur Gestaltung von Prozessbaukästen sowie zur aufwands-/nutzenoptimalen Standardisierung von Leistungserstellungsprozessen im Industrieservice. Mithilfe der Projektergebnisse sollen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Industrieservicebranche in die Lage versetzt werden, die Effizienz ihrer Leistungserstellung systematisch zu steigern. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, Maßnahmen zur Effizienzsteigerung unter Berücksichtigung von Aufwands- und Nutzenaspekten auszuwählen und um- zusetzen. Um eine möglichst hohe Verbreitung und Anwendung der Forschungsergebnisse zu gewährleisten, werden die Kernergebnisse gemeinsam vom DIN e. V. und FIR e. V. an der RWTH Aachen in eine DIN SPEC sowie in eine kostenfrei verfügbare App überführt. Derzeit erarbeiten der DIN e. V. und das FIR Lösungsmöglichkeiten , die die Quantifizierung von Aufwand und Nutzen der Prozessstandardisierung ermöglichen. Das IGF -Vorhaben 19388N der Forschungsvereinigung FIR e. V. an der RWTH Aachen und des DIN e. V. wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. D ie Industrieser vicebranche in Deutschland ist geprägt von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Das Serviceportfolio der Branche umfasst neben einzelnen technischen Services, wie bspw. Wartung, Instandsetzung, Montage, technische Reinigung, auch komplexe Dienstleistungsangebote wie das Turnaround-Management und den Betrieb von Chemieparks. Zu den Kunden der Branche zählen Unternehmen der Prozessindustrie, insbesondere der Chemie-, Kunststoff-, Pharma-, Stahl- und Lebensmittelindustrie. Der intensive Wettbewerb zwischen vielen kleinen und mittleren Industrieserviceanbietern ver- langt, dass KMU die große Anlagenvielfalt und Vielzahl spezifischer Anlagenbe- dingungen (beispielsweise Installationsort, Verschleiß, Verschmutzung) durch geeig- nete Serviceprozesse beherrschen. Der daraus resultierenden Prozessvielfalt wol- len Industrieserviceanbieter zunehmend mit Prozessstandardisierung begegnen, um die Effizienz der Prozesse und letztlich ihre Wettbewerbsfähigkeit zu gewähr- leisten. Besonders KMU stehen jedoch vor dem Problem, nicht über entspre- chende Hilfsmittel zu verfügen, um die richtigen Prozesse in der richtigen Weise standardisieren zu können. Ihnen fehlen Erkenntnisse, welcher Nutzen sich mittels Prozessstandardisierung erzielen lässt und welche Aufwände damit verbunden sind. An diesem Punkt setzt das Vorhaben MeProLI an. Gemeinsam mit dem DIN e. V. strebt das FIR an, eine Methodik zu entwi- ckeln, mit der sich Aufwand und Nutzen von Prozessstandardisierung bewerten lässt sowie Prozesse modular gestaltet werden können. Beschreibung von Serviceprozessen mithilfe von Merkmalen und Zielgrößen Im ersten Schritt des Projekts werden Ergebnisse erarbeitet, die es KMU er- möglichen, den Aufwand und Nutzen von Maßnahmen zur Prozessstandardisierung im Voraus möglichst genau zu prognos- tizieren. Dafür wird aktuell ein Modell zur morphologischen Beschreibung von Leistungserstellungsprozessen entwickelt. Das Modell soll eine ganz- heitliche Beschreibung der wertschöp- fenden Prozessschritte, beispielsweise der Inspektion einer Rohrleitung oder der Instandsetzung einer Pumpe, er- möglichen. Die Beschreibung der wert- schöpfenden Prozessschritte stellt die Grundlage für die quantitative Erfassung solcher Prozessschritte dar. Sie orien- tiert sich an der Referenzstruktur eines Produktionssystems für den Ser vice nach Corsten u. Gössinger sowie Klein- altenkamp, die folgende Produktions- faktoren fürDienstleistungenanführen [1; 2]: • Mitarbeiter, im Sinne der ausführen- den Servicemitarbeiter, • Objekte, im Sinne des Ser vice - objekts, also der Maschine/Anlage des Kunden, • Informationen, im Sinne von Informationen, die für die Durchführung erforderlich sind,

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