UdZ 2-2017

15 UdZ – Unternehmen der Zukunft 2/2017 FIR-Forschungsprojekte identifiziert, deren Ausprägungen sich idealtypisch im Entwicklungsverlauf ei- ner unternehmensinternen Community verändern. Dies sind neben der Anzahl der Mitglieder und deren Aktivitätsniveau der Vernetzungsgrad und das Vertrauen, der Bekanntheitsgrad der Community im Unternehmen sowie der Communitywert sowohl für das Unternehmen als auch für die Mitglieder. Unter Verwendung der Forschungsmethode der Typisierung konnten durch die sinnvolle Kombination der Merkmalsausprägungen im Anschluss sechs konsistente Typen (Typ I, Typ II, Typ III sowie Typ IVa, IVb, IVc) gebildet werden. Jeder dieser Typen stellt eine Lebensphase dar. In ihrer Gesamtheit bilden die sechs Typen den Lebenszyklus einer unterneh- mensinternen Community ab. Der Lebenszyklus unter- nehmensinterner Communitys Die erste Lebensphase, die eine unterneh- mensinterne Community durchläuft, wird als Anlaufphase (Typ I) bezeichnet. Diese tritt ein, nachdem die Community gegrün- det wurde und das zweite Mitglied der virtuellenGemeinschaft beigetreten ist [7]. Wird sie erfolgreich durchlaufen, folgen darauf die Wachstums- (Typ II) sowie die Produktivitätsphase (Typ III) . Die vierte Phasewirdals Auflösungsphase(TypIVa,IVb, IVc) bezeichnet und führt unweigerlich zum Todder unternehmensinternenCommunity. Dieser ist definiert als der Zeitpunkt, abdem die Community für ihre Mitglieder keinen Mehrwert mehr generiert. Dies führt in der Konsequenz dazu, dass die Mitglieder ihre Aktivität innerhalb der Community völlig einstellen und diese keinen Wert mehr stif- tet,weder fürdasUnternehmennoch fürdie Mitglieder der Community. Der Lebenszyklus wird linear durchlaufen. Das bedeutet einerseits, dass bereits durch- laufene Phasen kein zweites Mal erreicht werden können. Andererseits können Phasennicht übersprungenwerden. Dieein- zige Ausnahme bildet die Auflösungsphase, welche grundsätzlich zu jedem Zeitpunkt erreicht werden kann. Im entwickelten Modell wird dies darüber abgebildet, dass es drei Varianten (a, b, c) dieser vierten und letzten Lebensphase gibt. Variante a: Nach dem Durchlaufen der Anlaufphase (I) wird die Wachstumsphase nicht erreicht, sodass die Community so- fort in die Auflösungsphase (IVa) übergeht. Var iante b: Die Communit y durch - läuft sowohl die Anlaufphase (I) als auch die Wachstumsphase (II) . Die Produktivitätsphase (III) wird jedoch nicht erreicht, sodass die Auflösungsphase (IVb) an dritter Stelle auftritt. Variante c: Im letzten Fall tritt der Tod der Communityerstein,nachdemdieerstendrei Lebensphasen durchlaufen wurden. Nach der Anlaufphase (I) , der Wachstumsphase (II) und der Produktivitätsphase (III) tritt die Auflösungsphase (IVc) an vierter Stelle ein. Die einzelnen Lebensphasen lassen sich wie folgt beschreiben: In der Anlaufphase sind die Ausprägungen sämtlicher Merkmale auf dem gering- sten Niveau. Die Community verzeichnet demnach nur eine niedrige Anzahl an Mitgliedern, die Aktivität ist schwach ausgeprägt. Das Vertrauen in die ande- ren Mitglieder, der Vernetzungsgrad und auch der Bekanntheitsgrad der Community im Unternehmen sind ge- ring. Der Communitywert sowohl für die Mitarbeiter als auch für das Unternehmen selbst ist in der Folge optimierungsbe- dürftig. In der Wachstumsphase befinden sich die Merkmalsausprägungen auf einem mittleren Level. Es ist die kritischeMasse an Mitgliedernerreicht, sodass dieCommunity fortanorganischwächst.AuchdasVertrauen Bild 1: Lebenszyklus einer unternehmensinternen Community (eigene Darstellung)

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