UdZ 2-2017

11 UdZ – Unternehmen der Zukunft 2/2017 FIR-Forschungsprojekte Bild 1: Aufbau Smart-Farming-Plattform (eigene Darstellung) Von der Saatbeetvorbereitung über die Pflege und Ernte bis hin zur Lagerung sind zahlreiche Akteure in die Wert- schöpfungskette integriert und intera- gieren miteinander. Dieses Zusammen- spiel wird zunehmend komplexer und bedarf zuverlässiger Organisations- und Kommunikationsstrukturen, die noch im Entstehen sind [6]. Die Verknüpfung und Analyse von Daten aus verschiedenen Quellen und Akteuren erlaubt es, hochpräzise Echtzeitdienste zur Entscheidungsunterstützung zu entwi- ckeln. Man spricht von Smart Services, die kontextbezogenundbedarfsorientiertüber Plattformen eingesetztwerden können [7]. Smart-Farming-Plattform und exemplarische Anwendungsfälle Die zu entwickelnde Smart-Farming-Platt- form dient dazu, alle beteiligten Akteure des Landwirtschaftsökosystems miteinan- der zu vernetzen. Über die Plattform wird es ermöglicht, Daten und Informationen multidirektional zwischen allen Beteiligten auszutauschen und so das Wissen um das Gesamtsystem zu steigern. Die Plattform stellt am Ende des Projekts keine weitere Plattforminstanz dar, sondern verbindet vielmehr bereits bestehende Plattformen in der Landwirtschaft. Es wird so bei- spielsweise ermöglicht, dass Hersteller A gesichert auf die Daten oder die informa- tionstechnische Infrastruktur vonHersteller B zugreifen kann, um seinen Kunden einen Service mit höherem Nutzen anzubieten. ImRahmendes Projektswerden sowohl die technischen als auch die organisatorischen Voraussetzungen erarbeitet. Zu den orga- nisatorischen Voraussetzungen gehören beispielsweise Verrechnungsmodalitäten oder klare Rechte- undRollenkonzepte, die denDatenzugriff und die -hoheit festlegen. Bild 1 zeigt den grundsätzlichen Auf- bau der Plat t form in unter schied - lichen Schichten. Die Plattform bietet das strukturelle Grundgerüst für den gesamten Wert- schöpfungsprozess in der Landwir t- schaft. Sowohl Aufbau- als auch Ab- lauforganisation werden durch sie organi- siert und erleichtern die übergreifenden Interaktionen. Jegliche Akteure der land- wirtschaftlichen Wertschöpfungskette, die in die jeweilige Anwendung eingebun- den sind, werden über die Plattform mit- einander verknüpft. Grundsätzlich orien- tiert sich die Plattform an dem Schichten- modell digitaler Infrastrukturen, das aus vier Ebenen besteht [8]. Basis sind intelli- gente vernetzteMaschinen, dieDaten über sich und ihre Umwelt erfassen und über Aktuatorikmit dieser interagieren können. Basierend auf den Daten werden auf der softwaredefinierten Plattform Daten aus verschiedenen Quellen miteinander verar- beitet, sodass wertvolle Informationen da- raus gewonnen werden können. Auf Basis dieser Informationwerden in der obersten Ebene schließlich spezifische Services erbracht, die einen kontextbezogenen Nutzen für die Anwender mit sich bringen.

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