UdZ 2-2017

10 U dZ – Unternehmen der Z ukunft 2/2017 Smart Services für die Landwirtschaft Smart-Farming-Welt: Erfolgsfaktoren für eine herstellerübergreifende Smart-Service-Plattform in der Landwirtschaft Der FIR e. V. an der RWTH Aachen erforscht zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung im Rahmen des Projekts Smart-Farming-Welt (SmarF), wie eine herstellerübergreifende Vernetzung in der digitalisierten Landwirtschaft gestaltet werden kann. Im Vordergrund steht dabei die Verbesserung der Produktivität des Ernteprozesses landwirt- schaftlicher Betriebe sowie des gesamten Wertschöpfungsnetzwerks. Gefördert wird das Projekt Smart-Farming-Welt (Förderkennzeichen: 01MD16007E) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) . Aktuell arbeitet das Konsortiumander technischenUmsetzungder Plattformundmöglicher Plattform-Geschäftsmodelle sowieder Entwicklung exemplarischer Anwendungsfälle. D ie steigende Weltbevölkerung führ t zu einer drastisch steigenden Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Studien der Vereinten Nationen prognostizieren, dass Mitte des 21. Jahrhunderts knapp 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben werden [1]. Die steigende Anzahl an Menschen erfordert im Jahr 2050 bei gleichblei- bender Anbaufläche etwa 50 Prozent mehr Lebensmittel [2]. Diese for tschreitende Entwicklung prägt die Landwirtschaft bereits seit dem letzten Jahrhundert. Jedoch erge- ben sich nun neue Herausforderungen: Bisher konnten die er forder lichen Produktivitätssteigerungen über grö- ße r e und l e i s t ung s s t ä r ke r e L and - maschinen erbr acht werden. Diese Entwicklung gerät seit einigen Jahren ins Stocken. Die Maschinen können kaum noch me- chanisch optimiert werden und stoßen durch ihre Größe nicht nur an die ge- setzlichen Grenzen, beispielsweise bei Transporten auf öffentlichen Straßen [3]. Deshalb versucht die Landwirtschaft bereits seit vielen Jahren, digitale Technologien einzusetzen, um ihren Ertrag auf dem Feld, aber auch im Stall zu steigern. Dazu gehören beispielsweise Precision-Farming-Anwendungen, die eine optimalere Maschinensteuerung er lauben, oder Farm-Management- Systeme, die Landwirte in den admini- strativen Prozessen unterstützen [4; 5]. Die bisher igen Dig i t alisier ungsbe - strebungen konzentrieren sich vor allem auf einzelne Maschinen oder Betriebe. Der nächste Schritt gilt nun der digitalen Vernetzung aller beteiligten Partner im Landwirtschaftsökosystem. Foto: www.claas-gruppe.com ; Collage: FIR

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