UdZ 2-2014
3 Unternehmen der Zukunft 2/2014 UdZ Editorial Liebe Leser, die Digitalisierung hat mittlerweile alle Bereiche der deutschen Wirtschaft erreicht. Im Zukunftsprojekt Industrie 4.0 wird die Produktion von morgen in sogenannten Smart Factorys konzipiert. Die Vision sieht eine Produktion vor, bei der Produkte eindeutig identifizierbar und lokalisierbar sind, ihre eigene Historie, ihren aktuellen Zustand sowie alternative Pfade zum Zielzustand kennen. Kernelement von Industrie 4.0 ist die horizontale und vertikale Informationsintegration, also der medienbruchfreie, elektronische Datenaustausch zwischen Abteilungen im Unternehmen und zwischen Unternehmen sowie die Integration von Daten des physischen Materialflusses in betriebliche Anwendungssysteme auf unterschiedlichen Ebenen der Planung, Steuerung oder Regelung. Nicht nur die Produkte und die Produktion werden smart, sondern auch Dienstleistungen. Unter der Bezeichnung „Smart Service Welt“ hat die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt „Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft“ entwickelt. Informations- und Kommunikationstechnologien bilden hierbei die Grundlage, um Produkte, Prozesse und Dienstleistungen zu veredeln und in innovativer Weise miteinander zu Smart Services verknüpfen. Dadurch können Smart Services nutzerindividuell und bedarfsgerecht bereitgestellt werden. Informations- und Kommunikationstechnologien stellen also sowohl für Smart Factorys als auch für Smart Services eine wesentliche Grundlage dar. Nicht zuletzt deshalb messen Unternehmen ihrer IT eine immer höhere Bedeutung bei. Sie erkennen in ihrer IT einen Schlüssel zur Erhaltung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen und deren IT-Abteilungen sehen sich in diesem Zusammenhang mit vielfältigen Herausforderungen kon- frontiert. Wie kann die IT-Abteilung sicherstellen, keine wichtigen Trends und Entwicklungen zu verpassen und neuartige Lösungsansätze, die im Zusammenhang mit Industrie 4.0 oder den internetbasierten Diensten erforscht werden, im eigenen Unternehmen gewinnbringend einsetzen? Müssen Unternehmen eine aggressive oder defensive IT-Strategie verfolgen? Dient die IT ausschließlich der Rationalisierung oder soll sie auch Geschäftsprozess-, Produkt- oder Dienstleistungsinnovation vorantreiben? Wie kann sich eine agile IT im Unternehmen effizient und flexibel an die sich dynamisch ändernden Anforderungen anpassen? Wie macht sich die IT-Abteilung fit für die Zukunft, wenn es beispielsweise um Business- Analytics geht? Schwerpunkt des Bereichs Informationsmanagement am FIR ist es, praxistaugliche Lösungen zur Beantwortung dieser Fragen zu entwickeln. Die Themen des Bereichs stellen den Schwerpunkt der vorliegenden Ausgabe der UdZ dar. Wir hoffen, Ihr Interesse am Informationsmanagement zu wecken und Ihnen Denkanstöße für Ihr eigenes Unternehmen mitgeben zu können. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns auf Ihre Rückmeldung. Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Günther Schuh Direktor des FIR e. V. an der RWTH Aachen Prof. Dr.-Ing. Volker Stich Geschäftsführer des FIR e. V. an der RWTH Aachen
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