UdZ 2-2012

14 Unternehmen der Zukunft 2/2012 UdZ Informationsmanagement tens der Energieproduzenten wie auch der Energieverbraucher. Die unterschiedlichen Betrachtungsebenen, die das Produktmodell adressiert, sind im Folgenden aufgeführt: Die Sicht Energie-Supply-Chain ( Energy Supply Chain ) des Produktmodells erfasst und analy- siert die Kommunikation entlang der gesamten Lieferkette der Energiewirtschaft. Dazu erfolgt eine umfassende Untersuchung des europäischen Energiemarktes – mit projektspezifischem Fokus auf Deutschland, Österreich und Belgien. Es wer- den Lücken bzw. Brüche in der Kommunikation zwischen den einzelnen Akteuren identifi- ziert sowie Anforderungen hinsichtlich der auszutauschenden Daten und Informationen erhoben. Das resultierende Modell verfolgt die Optimierung der Informationsflüsse unter der Prämisse der Kopplung von Angebot und Nach- frage in intelligenten Stromnetzen (Smart Grids). Diese Kopplung ermöglicht den Energielieferanten eine konkretere Vorhersage des zu jedem Zeitpunkt benötigten Energiebedarfs, wodurch das Risiko offener Energieverträge reduziert wird und Kostensenkungen ermöglicht werden. Auf Unternehmensebene (Company) werden die Energieflüsse innerhalb eines Unternehmens mit den benötigten Informationsflüssen verbunden. Ziel ist eine anforderungsgerechte Erfassung aller relevanten Energie- und Informationsflüsse von der HVAC-Ebene in die Produktion. Damit stellt diese Betrachtungsebene ei- nerseits ein Verbindungselement zwischen der Supply-Chain-Ebene und der nachfol- genden Produktionsebene dar. Weiterhin wird die informationstechnische Abbildung der Energie- und Informationsflüsse in betrieblichen Anwendungssystemen skizziert. Hier zeichnet sich im Rahmen der Benchmarkingstudie ein wesentliches Defizit ab. Darüber hinaus wird ein Ausblick erstellt, welche Informationen in einer Public-Cloud, in einer Private-Cloud oder unternehmensintern gespeichert und verarbei- tet werden sollten. Zum einen ermöglicht die Anbindung an eine Public- oder Private-Cloud die Übertragung des Smart-Grid-Gedankens für private Haushalte auf die industrielle Nutzung, aber auch den Zugriff auf relevante Daten wie z. B. CO 2 -Emissionen und Energieverbrauch der Mitglieder der jeweiligen Lieferkette. Diese Daten ermöglichen Unternehmen die Erstellung eines Eco-Footprints ihrer Produkte. Auf der Ebene Produktion (Production) werden im Rahmen des Projekts die Stellgrößen der Produktionsplanung und -steuerung (PPS) analy- siert. Das zu entwickelnde Beschreibungsmodell baut auf dem anerkannten Aachener PPS-Modell auf und erweitert die vier Referenzsichten (Aufgabensicht, Prozessarchitektursicht, Funktionssicht und Prozesssicht) um die Aspekte der energieeffizienten Produktionsplanung und -steuerung. Insbesondere werden innerhalb der Aufgabensicht die Zusammenhängeder Stellgrößen wie Auftragsfreigabe, Losgrößenbildung oder Reihenfolgeplanung auf die Ausgangsgrößen der Produktion, namentlich Energiekosten, CO 2 - Emissionen, Energieverbrauch, analysiert. Diese Betrachtungsebene im Produktmodell unterstützt Bild 1: Modell für das ganzheitliche Energiemanagement (EM)

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