UdZ 2-2011
6 Unternehmen der Zukunft 2/2011 UdZ Informationsmanagement Informationsmanagement im Unternehmen der Zukunft Vom Suchen zum Finden – Herausforderung Integration Paradoxerweise ist das Suchen nach Informationen die häufigste Verschwendungsform in der Informationsgesellschaft. Aus einem Meer von Daten können allzu oft nicht die relevanten Informationen extrahiert werden. Ein modernes Informationsmanagement muss genau hier ansetzen und Lösungen für ein nachhaltiges Datenmanagement bereitstellen. Hochwertige un- ternehmensweite Stammdaten bilden dabei einewesentliche Grundlage, umDaten zusammen- zuführenbzw. zu integrierenunddamit auch interpretieren zu können. Korrekt beschriebenund semantisch angereichert, z. B. über Klassifikationen, können Daten automatisiert interpretiert und z. B. Beschaffungsprozesse effizienter gestaltetwerden. Suchzeitenkönnenauf einMinimum reduziertwerden. EineweitereHerausforderung im Informationsmanagement ist die Integration von IT-Systemen in Kombinationmit Auto-IDoder Sensornetzwerken in Produktivumgebungen wie Produktions-, Logistik- oder Energiesystemen sowie die damit verbundene vertikale Integration der Datenströme in die Planungssysteme. Mit den richtigen Informationen kön- nen so beispielsweise über moderne Ortungssysteme Objekte ohne Suchaufwand schnell und sicher gefunden werden. Wir erarbeiten mit Unternehmen innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen im Informationsmanagement und leisten damit einenwesentlichen Beitrag zur wettbewerbskritischen Informationsintegration im Unternehmen der Zukunft. Wertorientiertes Informationsmanagement Das unternehmensweite Informationsmanagement muss sicherstellen, dass die Ressource Information kontextbezogen in sämtlichen Geschäfts- und Führungsprozessen geeignet zur Verfügung steht. Aus einer immer größeren Daten- und Informationsmenge müssen die richtigen Inhalte im jeweiligen Kontext aktiv bereitgestellt (Push- Prinzip) oder direkt zugänglich gemacht werden (Pull-Prinzip). Dreh- und Angelpunkt sind die Informationsbedarfe vonEntscheidern,Mitarbeitern, Kunden sowieweiterer Stakeholder. Mit einemeffi- zienten Informationsmanagement kann insgesamt die Leistungsfähigkeit der Prozesse gesteigert, die Entscheidungsqualität verbessert und es können auch neue Kundenmehrwerte generiert werden. Wesentliche Voraussetzungen für die Erfüllung die- ser zentralen Informationsaufgabe bieten der geeig- nete Einsatz der richtigen Informationssysteme und -technologien, die Sicherstellungeiner hohenDaten- und Informationsqualität sowie die Integration von Unternehmensanwendungen. Im Rahmen von anwendungsnahen Forschungsprojekten werden am FIR innovative und praxiserprobte Lösungen für ein wertorientiertes Informationsmanagement entwickelt (siehe Abbildung 1, S. 7). Das Informationsmanagement in Unternehmen ist gleichzeitig Gestaltungsobjekt und -sub- jekt. Dies bedeutet, dass zum einen die Leistungserstellungsprozesse der IT-Abteilungen an den Bedürfnissen des Unternehmens aus- gerichtet werden müssen. Zum anderen ist es eine zentrale Aufgabe der IT sicherzustellen, dass die Fachabteilungen in ihren Kernprozessen optimal durch IT unterstützt werden. Diese Aufgabenstellung wird mit dem Begriff Business- IT-Alignment zusammengefasst. Ziel ist die kohärente Ausrichtung von IT-Strategie und Unternehmensstrategie. Dabei werden einerseits aus der Unternehmensstrategie Vorgaben an die IT-Strategie abgeleitet und andererseits wird die IT als Treiber und Hebel für innovative Prozesse und in der Unternehmensstrategie bewertet. Hierfür müssen die Informationstechnologien wie auch die eigentlichen Informationen über ihre Lebenszyklen hinweg integrativ betrachtet und mit den Unternehmensprozessen verzahnt wer- den. Der Zielzustand kann vereinfacht wie folgt beschrieben werden: Das Unternehmen nutzt die richtige IT für eine optimale Informationsversorgung in den zentralen Prozessen zur Erreichung der Unternehmensziele. Wesentliche Grundlagen für die Beschreibung dieses Zielzustands wurden beispielsweise im Projekt „Wertbeitrag der IT" erarbeitet. Zusammenfassend lassen sich damit zwei Kernaufgaben des Informationsmanagements im Unternehmen der Zukunft ableiten: das Management des Informationstechnologieeinsatzes und das Management der Informationslogistik. Informationstechnologien nutzen Informationstechnologie wird in den nächsten Jahren mehr noch als gegenwärtig die gesamte Produktivumgebung durchdringen. Infrastrukturen, Produktionsmittel, Behälter usw. werden selbstaus- kunftsfähig und können Informationen verarbeiten und austauschen. Sie können auf Anfrage beispiels- weisemit einer eineindeutigen IDzur Referenzierung eines beschreibenden Datensatzes antworten oder über eine Aktorik mit der Umwelt interagieren. So gibt z. B. ein Transportbehälter Auskunft über die Inhalte, über Umweltparameter wie Temperatur oder Schwingungen/Stöße oder Informationen zur Steuerung des logistischen Prozesses. Objekte wie Behälter, Maschinen oder Waren werden durch die
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