UdZ 1-2017

40 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2017 FIR-Forschungsprojekte Maß an Komplexität ein Unternehmen bei der Realisierung eines neuen Geschäftsmodells für die Green Economy bewältigen muss. Das neue Rücknahme-Geschäftsmodell bedingt neben der Technologie für das Recycling auch spezi- elle Anreize für alle Stakeholder, um den neuen Prozess zu gestalten, zu initialisieren und konti- nuierlich erfolgreich laufen zu lassen. Dadurch ist eine besondere Herausforderung für Desso entstanden, die einen stetigen Kontakt über die gesamteNutzungsdauermitdemKundenverlangt [6; 7]. Zahlreiche derartige Transformationen scheitern an der enormen Komplexität und Breite dieses Wandels: Über zwei Drittel der Transformationsvorhaben von Unternehmen scheitern [s. 9,10,11]. Dies istweniger darinbegrün- det, dass es an grundsätzlichen Alternativen für neue Geschäftsmodelle mangelt. Insbesondere für den Eintritt in die Green Economy sind in den vergangenen Jahren viele Geschäftsmodelltypen entstanden, die das Innovieren des eigenen Geschäftsmodells erleichtern. Die maßgeb- liche Ursache für das Scheitern von umfas- senden Transformationen liegt vielmehr bei der Verwirklichung eines neuen Geschäftsmodells und dem Fehlen einer von vornherein mit der Geschäftsmodellentwicklung einhergehenden integrierten Planung und Ausgestaltung des Veränderungsprozesses. Verantwortlich für den wirtschaftlichen Erfolg neuer Geschäftsmodelle ist insbesondere, dass diese konform zu den strategischen Zielsetzungen des Unternehmens entwickelt und somit effizient umgesetzt wer- den können. Diesem Umstand soll mit dem Forschungsprojekt"INGEMO"Rechnunggetragen werden. InsbesonderedenKMUder Städteregion Aachen soll die Möglichkeit gegeben werden, durch einen andieseUnternehmensgruppe ange- passten Ansatz die Chancen der Green Economy schnell und effektiv nutzen zu können. Zu diesem Zweck arbeitet der FIR e. V. an der RWTH Aachen gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement der RWTH Aachen zusammen. Ziel des vorliegenden Vorhabens ist es, Unternehmen zu ermöglichen, einen erfolg- reichen Transformationsprozess zu durchlau- fen, indem sichergestellt wird, dass der Ver- änderungsprozess einzelner Komponenten im Unternehmenmiteinerumfassenden,übergeord- netenUnternehmenswandlung, die einander be- dingen, Hand in Hand geht. In ebendiesem Sinne sind auch die konkreten Veränderungsschritte in Bezug auf ihre Ausprägungen, Inhalte und Priorisierungen einzubinden in die übergeord- nete Unternehmenstransformation. AusdiesemGrundistdieEntwicklungeinerintegra- tiven Methodik zur Geschäftsmodellinnovation und -implementierung, die den besonderen Ansprüchen von KMU gerecht wird, Kern des Forschungsthemas. Damit soll dem Pro- blem, dass insbesondere KMU der enormen Geschwindigkeit, mit der alte Erfolgspotenziale schwinden und neue entstehen, nicht folgen können, begegnet und dieWettbewerbsposition vom KMU langfristig gesichert werden. Mit dem Fokus auf Nachhaltigkeitsstrategien sollen die großen Wachstumspotenziale der Green Economy dadurch zugänglich gemacht werden, wobei KMU zielgerichtet, effizient und mit geringstmöglichem wirtschaftlichem Risiko geeignete Geschäftsmodelle entwickeln und realisieren können. Der Ansatz verbindet somit Prozesse der Strategieentwicklung, der Geschäftsmodell- innovation und der Veränderung zu einer Art "Simultaneous Business-Transformation" und reduziert durch dessen Integrationsleistung Schnittstellenverluste innerhalb des Gesamt- Bild 1: INGEMO-Methodik: Schneller Transformationsprozess mit nachhaltiger Wirkung

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