UdZ 1-2017

35 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2017 FIR-Forschungsprojekte Das FIR im Aachener Exzellenzcluster "Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer": Selbstoptimierende Produktionsnetzwerke Eine simulative Untersuchung logistischer Einflussfaktoren hinsichtlich der Effizienz von Supply-Chains Der FIR e. V. an der RWTH Aachen arbeitet mit anderen Instituten im Aachener Exzellenzcluster "Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer" daran, dieWettbewerbsfähigkeit von deutschenUnternehmen zu stärken. Ein Ziel ist es, dieQualität und die Effizienz der menschlichen Entscheidungen innerhalb der Disposition zu verbessern. Zur Steuerung und Optimierung von Lieferketten greifen Entscheider auf eine Vielzahl von Informationen aus der Logistik zurück, die sie schnell erfassen, verarbeiten und richtig interpre- tieren müssen. Menschen handeln aber nicht ausschließlich rational und die Qualität der Entscheidungen hängt von zahlreichen und individuell unterschiedlichen Größen ab. Zur Unterstützung der Mitarbeiter und einer Verbesserung der Planung einer Supply-Chain wird imRahmen des Teilprojekts die folgende Kernfrage untersucht: WelcheWechselwirkungen existieren innerhalb von Lieferketten zwischen Beschaffungsstrategie und übergeordneten Zielgrößen unter Berücksichtigung verschiedener Nachfrageszenarien? In Zeiten der Globalisierung steigt der Preis- dr uck für produzierende Unter nehmen. Der zunehmende We t tbewer b aus Ent- wicklungsländern und kürzere Produktlebens- zyklen erhöhen in zunehmendem Maß den Preisdruck in Hochlohnländern. Um weiterhin profitabel wirtschaften zu können, konzen- trieren sich Unternehmen zunehmend auf ihre Kernkompetenzen. Dabei werden viele Randkompetenzen ausgelagert und damit der eigeneWertschöpfungsanteil reduziert. ImZuge dieser Entwicklung steigen das Einkaufsvolumen und gleichermaßen die Relevanz einer funktio- nierenden und reibungsfreien Supply-Chain. Zur besseren Planung einer Supply-Chain ist der Einfluss verschiedener Parameter im betriebs- wirtschaftlichen Alltag zu berücksichtigen. Dies stellt sich aufgrund von Wechselwirkungen zwischen logistischen Einflussparametern (z. B. Einfluss des Meldebestands des Herstellers auf die Lieferrückstände des Lieferanten) als schwer erfassbar heraus. Das Verständnis der Wirkungszusammenhänge unterstützt Unternehmen bei der Planung und Auslegung ih- rer Supply-Chain und ermöglicht so, die Leistung ihrer Supply-Chain zu steigern. Zielsetzung des Projekts Vor diesem Hintergrund erforscht das FIR zusam- men mit anderen Instituten der RWTH Aachen im Aachener Exzellenzcluster "Integrative Pro- duktionstechnik für Hochlohnländer", wie sich die Entscheidungskomplexität verringern lässt und sich effizientere Entscheidungen treffen lassen. Im Fokus der Untersuchung steht die Analyse von Wirkungszusammenhängen in Lieferketten durch Simulationsstudien. Die Deutsche Forschungs- gemeinschaft (DFG) fördert seit dem Jahr 2006 das Aachener Exzellenzcluster "Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer", das zum Ziel hat, die Produktion in Hochlohnländern wie Deutschland insbesondere vor dem Hintergrund eines immer dynamischeren Umfeldes und zunehmender Globalisierung zu sichern. Am Exzellenzcluster arbeiten über 20 Institute der Material- und Produktionswissenschaften inter- disziplinär zusammen, um das Produktionssystem als Ganzes erforschen zu können. Das FIR an der RWTH Aachen koordiniert das Teilprojekt "Selbstoptimierende Produktionsnetzwerke", das sich in das Forschungsgebiet der selbstoptimie- renden Produktionssysteme eingliedert. Projekttitel Exzellenzcluster Cognition-enhanced, Self-OptimisingProduction Networks (CoED-1) Projekt-/Forschungsträger DFG Projektpartner Werkzeugmaschinenlabor derRWTHAachen (WZL); Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) derRWTHAachen; Human- Computer InteractionCenter (HCIC) derRWTHAachen Ansprechpartner Matthias Blum,M.Sc. Internet production-research.de Bild 1: Modell einer vierstufigen Supply-Chain

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