UdZ 1-2017

30 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2017 FIR-Forschungsprojekte realisiert werden kann. Eine Alternative stellt auch hier die Teilnahme am Regelenergiemarkt im Rahmen eines virtuellen Kraftwerks dar. Nichtregelbare Energieerzeugungseinheiten werden in Kombination mit Speichern zu einem Kraftwerk zusammengeschlossen und erzielen Erlöse am Regelenergiemarkt [5]. Es ist festzustellen, dass es in Deutschland einer flexiblen, echtzeitfähigen Energiewirtschaft bedar f, welche die Digitalisierung als Be- fähigungsinstr ument wahr nimmt [1]. In diesem Kontext ist ein breites Angebot von innovativen Energiedienstleistungen erfor- derlich. Innovative Dienstleistungen sind mit- hilfe digitaler Daten veredelte Produkte und Objekte, die bedarfsbasiert auf Privat- und Industriekunden "as a Service" zugeschnitten werden [6]. Im Ene r g i ed i en s t l e i s t ung sma r k t w i r d ein Marktwachstum bis 2020 von jährlich 4 Prozent erwartet. Steigende strategische Bedeutung und Wachstumspotenzial wer- den insbesondere bei Produktgruppen mit hohem Digitalisierungspotenzial erwartet [7]. Trendthemen wie virtuelle Kraftwerke, D i r ek t ve r ma r k t ung , Rege l ene r g i e , i n - nova t i ve Ene r g i ekonzep te und dezen - t r a l e En e r g i e e r zeug ung e r h a l t en be - s onde r e Au fme r k s amke i t im Ene r g i e - dienstleistungssektor [7]. Während das Thema Energieflexibilität keine explizite Aufmerksamkeit erfährt, ist festzuhalten, dass gerade hier unterschiedliche innova- tive Energiedienstleistungsausprägungen möglich sind. Die Basis der Energieflexibilität beinhaltet neue Technologien im Kontext der Energieinfrastruktur und einen hohen Digitalisierungsgrad. Allerdings stellt sich insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen der produzierenden Industrie die Frage, wie Energieflexibilität iden- tifiziert, bereitgestellt und vermarktet werden kann. Während für große Energieverbraucher wie z. B. die Prozessindustrie, Gießereien und Schmieden Online-Self-Assessments existieren [8], mangelt ein Schätzvorgehen für kleinere Verbraucher. Hier fehlt es noch an innovativen Energiedienstleistungen. Status quo der Energieflexibilität in der Industrie muss erhoben werden Um das Stromversorgungsnetz langfristig zu stabilisieren und die Volatilität der erneuerbaren Energien zu beherrschen, muss der Fokus innova- tiver Energiedienstleistungen in Zukunft auf dem Austausch von Kapazitäten liegen. Ziel des an- stehenden Arbeitspakets im Forschungsprojekt FlAixEnergy ist es, eine Roadmap von innovativen Dienstleistungen zu entwickeln. Die aktuell exi- stierenden Lösungsideenwerden inder Roadmap zunächst nach bereits bestehenden, geplanten und zukünftigen Dienstleistungen eingeordnet. Aufgrund dieser Vorgehensweise werden nicht adressierte Servicebereiche identifiziert, umpo- tenzielle Energiedienstleistungen zu erarbeiten. Die so abgeleiteten innovativen Energie- dienstleistungen haben den Anspruch, insbeson- dere kleine und mittelständische Unternehmen im produzierenden Gewerbe zu unterstützen, Energieflexibilität zu identifizieren, zu bewerten und nutzbar zu machen. Zur Entwicklung dieser innovativen Energiedienstleistungen ist die Kenntnis des Status quo der Energieflexibilität in der produzierenden Industrie wesentlich. Dazu hat der FIR e. V. an der RWTH Aachen im Rahmen des Forschungsprojekts FlAixEnergy Bild 1: Dimensionen der industriellen Energieflexibilität

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