UdZ 1-2017

21 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2017 FIR-Forschungsprojekte Monitorings soll somit ein Condition-Assessment rücken, welches den Anwender bei seiner Arbeit und den darin anfallenden Entscheidungen als eine Art digitaler Experte unterstützt. Das System soll mit wachsender Datenbasis gemein- sam mit dem Anwender lernen und somit dem Produktionsleiter, Energiemanager usw. helfen, datenbasiert Entscheidungen treffen zu können. Die dr itte Säule fasst den gesellschaf t- lichen Charakter des Lösungsansatzes unter den Begriffen Nachhaltigkeit, Kooperation und Wirtschaftlichkeit zusammen. Unternehmens- übergreifende Kooperationen in der direkten Unternehmensnachbarschaft sollen genutzt wer- den, umPotenzialeausder energetischenund infor- mationstechnischen Vernetzung zu nutzen und die regionaleWertschöpfung zu erhöhen. Dadurch soll eineunternehmensübergreifendeOptimierungreali- siertwerden,dieeinenMehrwertfüralleTeilnehmer garantiert, der bei einer Betrachtung mit engeren Systemgrenzen nicht erreichbar wäre. So kann sich beispielsweise die Nutzung eines Energiespeichers oder einer Windkraftanlage für ein Industriegebiet rentieren, obwohl dessen Installation ein einzelnes Unternehmen nicht in Betracht ziehen würde. Über die Bestrebung zur nachhaltigen Entwicklung hinaus lässt sich das Projekt somit auch als Vorbild deuten, um Bestrebungen für Innovationen und eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch branchenübergreifende Zusammenarbeit in einer Region zu realisieren. Durch die Etablierung der Plattform werden innovative Dienstleistungen und Geschäftsmodelle ermöglicht, was den Innovationsgrad in der regionalen Wirtschaft und beispielsweise auch die Entstehung von Start- ups begünstigt. Gemäß demCredo einer angewandten Forschung ist eine praktische Umsetzung der Konzepte in EWIMA geplant, um Erfahrungen in ver- schiedenen Anwendungsszenarien zu sam- meln und einen Proof-of-Concept für die tech- nische Realisierbarkeit zu erbringen. Politik und Verbänden soll mit der im Projekt gesammel- ten praktischen Erfahrung ein Instrument zur Weiterentwicklungder Energiewende andieHand gegeben werden. Dazu wird über die aktuellen Projektpartner hinaus ein Dialog mit weiteren Industrieunternehmen, Energiedienstleistern und Verbänden gesucht, umdie Ansätze auf einer soliden Grundlage zu validieren und gleichzeitig Impulse zumAntriebder Energiewende zu liefern. Literatur [1] Kagermann, H.; Wahlster, W.; Helbig, J.: DeutschlandsZukunftalsProduktionsstandort sichern: Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0. Ab- schlussbericht des Arbeitskreises Industrie 4.0. https://www.bmbf.de/files/Umsetzungs- empfehlungen_Industrie4_0.pdf (zuletzt geprüft: 16.05.2017) [2] BundesministeriumfürWirtschaftundEnergie (BMWI); Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Hrsg.): Was ist Industrie 4.0?, auf der Website Plattform Industrie 4.0. http://www.plattform-i40.de/I40/Navigation/ DE/Industrie40/WasIndustrie40/was-ist- industrie-40.html (zuletzt geprüft: 16.05.2017) [3] Agora Energiewende (Hrsg.): [Studie] Smart- Market-Design in deutschen Verteilnetzen. Entwicklung und Bewertung von Smart Markets und Ableitung einer Regulatory Roadmap. https://www.agora-energiewende. de/fileadmin/Projekte/2016/Smart_Markets/ Agora_Smart-Market-Design_WEB.pdf (zu- letzt geprüft: 16.05.2017) [4] BundesministeriumfürWirtschaftundEnergie (BMWI) (Hrsg.):Was ist eigentlicheinvirtuelles Kraftwerk? In: Energiewende direkt 13/2015. 14. Juli 2015. https://www.bmwi-energiewen- de.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2015/13/ Meldung/direkt-erklaert.html(zuletztgeprüft: 16.05.2017). [5] Graus, M.: Integration einer Datenanalytik in Energieinformationssysteme produzierender Unternehmen.In: SmartEnergy(2016),S.44–55. Bild 2: Zielbild des Forschungs- projekts EWIMA Marcel Graus, M.Sc. Wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachgruppe Informationslogistik FIR, Bereich Informationsmanagement Tel.: +49 241 47705-514 E-Mail: Marcel.Graus@fir.rwth-aachen.de

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