UdZ 1-2017

20 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2017 FIR-Forschungsprojekte Europäischen Union und vom Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen über eine Laufzeit von drei Jahren. Als Konsortialführer arbeitet der FIR e. V. an der RWTH Aachen mit den Projektpartnern TIGEV, DTG, Phoenix Contact , den Abfallwirtschaftsgesellschaften aus Warendorf und Gütersloh, dem EntsorgungsverbundWestfalen und denassoziiertenPartnern Trianel,Polyfoam unddem Landesverband Erneuerbare Energien NRW zusam- mendaran,dieEnergiewendeinNRWmitdemFokus auf die Einbindung der Industrie voranzutreiben. Die übergeordneten Projektziele liegen mit der Reduktion von Treibhausgasemissionen und der Integration erneuerbarer Energien in der Steigerung der Nachhaltigkeit wie auch in der Stärkung der Wirtschaft durch den Antrieb von Innovationen mithilfe der Digitalisierung und der ErhöhungregionalerWertschöpfung.Konkretwird indemProjektderprototypischeAufbauregionaler virtueller Kraftwerke in NRW angestrebt. Dazu werden fünf sogenannteEWIMA-Hubs realisiert, in denen jeweilsmit unterschiedlichemSchwerpunkt der dezentrale Ansatz für das Energiesystem der Zukunft betrachtet werden soll. Die Szenarien reichen dabei von der Großindustrie über Verbünde mittelständischer Gewerbe bis hin zur Abfallwirtschaft. Ziel ist die Entwicklung einer technischen Lösung, die sowohl bei der heutigen Gesetzeslage als auch bei den noch zu erwartenden Veränderungen im Rahmen der Energiewende angewandt werden kann. Lösungsansatz im Projekt Für die Realisierung der Ziele werden Ansätze aus den Feldern Internet der Dinge und Industrie 4.0 verfolgt, um in einem ersten Schritt das industri- elle Energiemanagement in einem Unternehmen zu erweitern. Im zweiten Schritt soll eine un- ternehmensübergreifende Vernetzung eine Kooperation im Bereich Energie in der direkten Unternehmensnachbarschaft ermöglichen. Der Lösungsansatz lässt sich entlang von drei Säulen erläutern: Innovation Energiemanagement, Digitalisierung und Industrie 4.0 sowie Nach- haltigkeit, Kooperation undWirtschaftlichkeit. DieersteSäulebautaufdenbisherigenBemühungen in der Industrie, wie z. B. einer Einführung eines Energiemanagements nach ISO 50001, auf und läutet die Zeit ein, in der Energiemanagement als Innovationstreiber verstanden werden soll. Dazu bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes, der die Energieerzeugung, -speicherung und den Energieverbrauch, sowohl imFacility-Management als auch im Produktionsmanagement, berück- sichtigt. Hier ist auch eine energieformübergrei- fende Betrachtung eine wesentliche Grundlage. Zudem müssen bestehende Messkonzepte für das Zeitalter des Internets der Dinge erweitert werden, indem mehr Sensorik verbaut wird und vor allem eine Verknüpfung zwischen ver- schiedenen Datenquellen stattfindet. Unter dem Stichwort ‚Beyond Energy Monitoring‘ kann die fundamentale Aufgabe zusammenge- fasst werden, Energiemanagementsoftware von reinen Monitoringsystemen zu aktiven Managementsystemenumzugestalten. Dazumuss eineDatenanalytikrealisiertwerden,diealsProzess zur Transformation der Daten zu Informationen, welche als Entscheidungsunterstützung im Unternehmengenutztwerdenkönnen,verstanden wird [5]. Die zweite Säule bezieht sich auf Ansätze und Technologien aus der Digitalisierung und Industrie 4.0. Die Grundlage dafür liefert eine Informationslogistik, welche auf Skalierbarkeit, Interoperabilität und horizontale Vernetzung auf Shopfloor-sowieAnwendungssystem-Ebenesetzt. Ferner soll die betriebsinterne IT um den Faktor einer Cloud-Plattformerweitertwerden, umbelie- bige Speicher- und Rechenkapazitäten sowie eine umfassendeVernetzungzuermöglichen. Zurwich- tigstenLösungskomponentewirdeinezentraleIoT- Plattform,welchevorallemzweiFunktionenerfüllt: Zum einen soll mithilfe der Plattform das industri- elleEnergiemanagement erweitertwerden, indem die Vorteile des Cloud-Computings insbesondere bei der Umsetzungder Datenanalytik genutztwer- den. Zum anderen fungiert die Plattform als eine Informationsdrehscheibe, die die Informationen zum Energieüberschuss bzw. Energiebedarf und der möglichen Flexibilität der Akteure in einem re- gionalenvirtuellenKraftwerkmaximalgewinnbrin- gend für alle Teilnehmer verknüpft. Der Ansatz soll in einem System zur Entscheidungsunterstützung enden.DamitwirdderVisiongefolgt,denMenschen indasZentrumeinerIndustrie-4.0-Lösungzustellen und eine vollständige Automatisierung lediglich an ausgewählten, besonders prädestinierten Stellen anzustreben. An die Stelle eines Condition- Bild 1: EWIMA-Hubs als Keimzelle regionaler virtueller Kraftwerke in NRW

RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==