UdZ 1-2016

45 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2016 FIR-Forschungsprojekte Projektabschluss "Smart-Logistic-Grids": Realisierung eines echtzeitfähigen Risikomanagementsystems Erfolgreicher Projektabschluss am 16. Februar 2016 in Berlin ImProjekt„Smart-Logistic-Grids“forschteder FIRe.V.anderRWTHAache nzusammenmitnamhaftenPartnernausIndustrieundWissenschaft an der Zukunft global operierender Logistiknetzwerke. Ziel des Forschungsprojekts war es, die stetig steigende Komplexität in der globalen WertschöpfungunddiezunehmendeDynamikaufdenBeschaffungs-undAbsatzmärktendurcheineintelligenteLogistiksteuerungbeherrsch- bar zu machen. Hierzu wurde im Rahmen des Projekts ein Supply-Chain-Operations-Control-Center entwickelt, mit dem bei Störereignissen Handlungsalternativen abgeleitet und ganzheitlich bewertet werden können. Eine ergänzende Supply-Chain-Event-Cloud stellte dabei EchtzeitinformationenzuUmweltereignissenzurVerfügung.NachdemimProjektdiePhasedesFeldversuchserfolgreichbeendetwurde,fand am 16. Februar 2016 die Abschlussveranstaltung in den Räumen des Bundesministeriums fürWirtschaft und Energie in Berlin statt. Ausgangssituation Die Logistikbranche ist wie kaum eine andere Branche hohem Wettbewerb und starkem Kostendruck ausgesetzt. Zusätzlich nimmt durch die steigende Komplexität der globalen Wertschöpfung und die zunehmende Dynamik auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten die Störanfälligkeit in Logistiknetzwerken zu. Daraus resultieren längere Reaktionszeiten hinsichtlich ungeplanter Ereignisse, während gleichzeitig die AnforderungenanLieferserviceundLieferzeit ste- tig steigen. So hatte der Hurricane "Sandy", nach- dem er imOktober 2012 auf die Ostküste der USA traf, nicht nur Auswirkungenauf dieprimär betrof- fenen Gebiete [1]. Durch Überflutungen an wich- tigen Punkten kam es auch zu Lieferengpässen und Regalleerständen in Regionen, die eigentlich vomUnwetter verschont gebliebenwaren, da die Versorgung nicht gewährleistet werden konnte. Dies zeigt, wie anfällig globale Logistiknetzwerke für lokale Störungen sind und welche finanziellen Risiken damit verbunden sind. Aus diesen und weiteren Gründen wird die Zuverlässigkeit sowie Robustheit von Logistiksystemen inden kommen- den Jahren eines der wichtigsten Logistikziele sein [2]. Dabei gewinnt auch das Supply-Chain- Risikomanagement von Wertschöpfungsketten zunehmend an Bedeutung. Zielsetzung des Projekts Das Ziel des Forschungsprojekts Smart-Logistic- Grids (SLG) war die Entwicklung eines unterneh- mensübergreifenden Störungsmanagements und die Gewährleistung einer verbesserten Informationsverfügbarkeit und reibungslosen Integration aller Partner einer Supply-Chain. Das Risikomanagement sollte im Falle von eingetretenen Störungen im Voraus entwi- ckelte und auf die vorliegende Situation abge- stimmte Gegenmaßnahmen einleiten. Um dies zu ermöglichen, mussten Umweltdaten und Echtzeitereignisse in der Supply-Chain gesammelt und daraus in einem zweiten Schritt proaktiv Störungen identifiziert werden. Anschließend konnten zu den identifizierten Störungen pas- sende Handlungsalternativen generiert werden. Die Umsetzung dieser Schritte war ein elemen- tarer Bestandteil des Forschungsvorhabens. Dazu musste der Zustand des Logistiknetzes zu jedem Zeitpunkt in vollem Umfang erfasst werden. Dies geschah durch die umfassende Integration von Echtzeitdaten wie Auftrags-, Wetter- und Verkehrsdaten. Zur Sammlung dieser hochauflö- senden Echtzeitdaten wurde eine Supply-Chain- Event-Cloud entwickelt. Diese ist an die verschie- denenPartner inder Supply-Chain angeschlossen, bezieht von ihnen die Daten und aggregiert sie zu komplexen Ereignissen. Im Fokus des Forschungsvorhabens stand das Supply-Chain-Operations-Control-Center (SCOCC), welches einen zentralen Leitstand zur Koordination der Logistikprozesse darstellt. Auf Basis der Daten aus der Event-Cloud wurde dort die Entscheidungsfindung bei Störungen durch Bereitstellung von Handlungsalternativen unterstützt. Die Identifikation von Störungen basiert auf einem Regelwerk, welches über eine Logik verschiedene Ereignisse verknüpfen und auswerten kann. Seit dem Start des Projekts Anfang 2013 wurden bereits einige wichtige Schritte zur Erreichung des Projektziels ge- macht. So wurden die Anforderungen an das zu entwickelnde System erfasst und davon aus- gehend ein Modell erstellt. Dieses integrierte Modell intermodaler Supply-Chains schaffte die theoretischen Grundlagen, sodass Störungen, deren Auswirkungen sowie Gegenmaßnahmen abgebildet werden konnten. Darüber hinaus wurde die Entwicklung der Software sowohl in Form des grafischen Client-Systems für das SCOCC als auch der Cloud-Anwendung inklusive Standardschnittstelle für die Event-Cloud ab- geschlossen. Projektergebnisse Die Projektergebnisse lassen sich in vier unter- schiedlichen Kategorien aus den Projektzielen ableiten: Internetseite smartlogisticgrids.de FIR-Edition Forschung, Band 15 "Smart-Logistic-Grids" ISBN 978-3-943024-28-9 Preis: 25 Euro zzgl. Porto und Verpackung Bestellung über fir-edition.de

RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==