UdZ 1-2016

34 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2016 FIR-Forschungsprojekte SmartBuilding: Hersteller von TGA erschließen sich ein neues Geschäftsfeld Strukturierung des Geschäftsfeldes Smart Building Der Bereich der intelligenten Gebäudetechnik bietet großes Potenzial zur Entwicklung von datenbasierten Dienstleistungen und innova- tiven Geschäftsmodellen. Mithilfe moderner Sensor- und Kommunikationstechnologien können bspw. Energiereinsparpotenziale bei der Gebäudenutzung realisiert oder dasWohlbefinden der Nutzer gesteigert werden. Nicht nur große Unternehmen, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) aus dem Bereich technischer Gebäudeausrüstung (TGA) haben dieses Potenzial erkannt. Zunächst gilt esdaher, dasGeschäftsfeldSmartBuildingzustrukturieren,möglicheGeschäftsmodelle zu identifizierenunddurcheineUmfeldanalyse Transparenz für die Hersteller von TGA zu gewährleisten und so eine potenzielle Neuausrichtung der Geschäftstätigkeiten zu erleichtern. Das IGF-Vorhaben 18858Nder Forschungsvereinigung FIR e. V. an der RWTHAachen , Campus-Boulevard 55, 52074 Aachen, wird über die AiF imRahmendesProgramms zur Förderungder industriellenGemeinschaftsforschung (IGF) vom BundesministeriumfürWirtschaft undEnergie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Die Hersteller von TGA haben die Potenziale der Entwicklung eines „intelligenten Gebäudes“ er- kannt und sind in jüngster Vergangenheit ver- mehrt dazu übergegangen, die Digitalisierung des eigenen Produktportfolios voranzutreiben. Dies erfolgt beispielsweise durch die Integration von Sensorik und Aktorik in Heizungs-, Lüftungs- oder Lichtsystemen. Für viele Unternehmen blieb bisher jedochdieFrageunbeantwortet,welchenkonkreten Nutzen datenbasierte Dienstleistungen über den reinen Produktverkauf hinaus für die Kunden der TGA-Hersteller, die Gebäudebetreiber und -nutzer, darstellen. Konkret bedeutet das: Die Bereitschaft zum Handeln ist da, ein Vorgehen zur Erschließung des Geschäftsfeldes Smart Building ist jedoch vielen Unternehmenunbekannt.DasProjektSmartBuilding greift diesen Umstand auf und hat zum Ziel, den Transformationsprozess von Herstellern von TGA zum Anbieter datenbasierter Dienstleistungen me- thodisch und inhaltlich zu unterstützen. Status quo – Was bisher im Projekt geschah ImZentrumderAktivitätender vergangenensechs Monate stand die Analyse und Beschreibung des Geschäftsfeldes Smart Building. Ziel war es, Arten und Bedarfe datenbasierter Dienstleistungen zu erheben. Dazu wurden zunächst mögliche Nutzendimensionen intelligenter Zweckgebäude erhoben (s. Bild 1, S. 35). Darüber hinaus wurde als praxiserprobtes Anwendertool die Methode des Businessmodells Canvas [2]zurStrukturierungmög- licher Geschäftsmodelle herangezogen. Ebenfalls Teil der Betrachtung war eine SWOT-Analyse, mit derUnternehmendieeigene strategischePosition in Bezug zu den internen Stärken und Schwächen sowie den externen Chancen und Risiken im BereichSmartBuildingüberprüfenkönnen. Diege- nanntenMethodenunterstützendieUnternehmen des projektbegleitenden Ausschusses dabei, die notwendige Transparenz für eine mögliche Neuausrichtung ihrer Geschäftstätigkeiten zu erhalten und dies in einem strukturierten Prozess zu überprüfen. Die Ergebnisse wurden in einen Leitfaden für Unternehmen überführt, der die vorgeschlagenen Methoden sachlogisch und zeit- lich strukturiert. Darüber hinaus ist zu beobachten, dass TGA-Her- stellerndas notwendigeWissen inBezug auf mög- liche Typen datenbasierter Dienstleistungen fehlt. Daher wurde in einem zweiten Schritt ein Katalog datenbasierterDienstleistungenerstellt.Durcheine KategorisierunganhandderDimensionenZeitpunkt der Dienstleistungserbringung (Pre-Sales-, After- Sales- und Independent-Dienstleistungen) sowie der Analysearten (Deskriptive Analyse – Was ist passiert?, Prädiktive Analyse –Was könnte passie- ren?,PräskriptiveAnalyse –Wassollgetanwerden?) steht den Unternehmen zukünftig eine Übersicht existierender datenbasierter Dienstleistungen im Kontext Smart Building zur Verfügung (s. Bild 2, S. 35). Zum aktuellen Zeitpunkt werden die ErgebnissemitdenUnternehmendesprojektbeglei- tendenAusschussesvalidiertundinKürzepubliziert. Ausblick – So geht es weiter Die nächste Projektphase ist der Betrachtung notwendiger Kompetenzen zum Aufbau des Geschäftsfeldes Smart Buildinggewidmet. Eswird untersucht, welche Fähigkeiten in Unternehmen für die erfolgreiche Umsetzung vorhanden sein müssen. Parallel dazu werden auf Basis einer em- pirischenErhebungErfolgsfaktorenundBarrieren bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder iden- tifiziert. Insbesondere wird analysiert, welche unternehmensexternen und -internen Faktoren ein mögliches Scheitern im Transformations- prozess verursachen. Die Erkenntnisse werden in einen Maßnahmenkatalog überführt und helfen Unternehmen bei der Fehlervermeidung und der Reduzierung branchen- und prozess- typischer Barrieren. Unternehmenaus demBereichder TGA, aber auch derGebäudeautomation,sindalsTeildesprojektbe- gleitendenAusschusses jederzeitwillkommenund Projekttitel SmartBuilding Projekt-/Forschungsträger BMWi; AiF Förderkennzeichen 18858 N Projektpartner CIBEKtechnology&trading GmbH;Bundesindustriever- bandTechnischeGebäude- ausrüstunge.V.; tsbc-the smartbuildingcompany;VITEC ImagoGmbH;Systemtechnik LauGmbH;formitasGmbH; MeteoVivaGmbH;Julius GaiserGmbH&Co.KG;Ulrich MüllerGmbH;visagoSystems &ControlsGmbH&Co.KG Ansprechpartner Boris Feige,M. Sc. Internetseite smart-building.fir.de

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