UdZ 1-2016

26 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2016 FIR-Forschungsprojekte fit4solution: Veränderungsfähigkeit als Voraussetzung der Transformation zum Lösungsanbieter Assessmentwerkzeug unterstützt Unternehmen bei der Bewertung der Transformationsfähigkeit und der begleitenden Evaluation des mitarbeiterorientierten Projektmanagements Der strategische Wandel von einem reinen Sachgüterhersteller hin zu einem Lösungsanbieter mit einem individuellen Dienstleistungsangebot geht einhermit umfangreichen Veränderungen hinsichtlich der Aktivitäten, des Verhaltens und der Strukturen des Unternehmens. Dies stellt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor Herausforderungen. So müssen beispiels- weise neue Kompetenzen aufgebaut, das eigene Rollenverständnis des Personals neu definiert und der Wille zur Veränderung in der Organisation verankert werden. Damit KMU geeignete Maßnahmen zur Veränderung des Unternehmens ableiten und bewerten können, muss bereits vor Beginn des eigentlichen Transformationsprozesses klar sein, inwiefern ein Unternehmen dazu in der Lage ist, strategische, organisatorische sowie prozessuale Veränderungen zu planen und umzusetzen. Das im Projekt fit4solution ent- wickelte Transformationsassessmentwerkzeug unterstützt KMU bei der Identifikation relevanter Stellhebel und dient gleichzeitig der Wirksamkeitsbewertung der zu entwickelnden Maßnahmen. Das IGF -Vorhaben 18962 N der Forschungsvereinigung FIR e. V. an der RWTH Aachen wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BWMi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Notwendigkeit der Bewertung der Transformationsfähigkeit kleiner und mittle- rer Unternehmen Eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wir tschaft bestätigt, dass Unternehmen, die Produkt-Dienstleistungs-Kombinationen erbr ingen, hinsichtlich der Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung deutlich erfolg- reicher sind. Das hohe Entwicklungspotenzial des Dienstleistungsgeschäfts ist empirisch belegt. Schon heute erzielen Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus zwischen 10 Prozent und 30 Prozent ihrer Umsätze mit Dienstleistungen bzw. Lösungen [1]. Jedoch stehen produzierende KMU oftmals vor großen Umsetzungsbarrieren, wenn sie sich von einem reinen Produktanbieter zu einem Lösungsanbieter entwickeln wollen [2]. Die Praxis zeigt, dass die Mehrheit der Transformationsbemühungen hin zu einem kundenzentrierten Servicegeschäft entweder bereits im Anfangsstadium scheitert oder aber nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, KMU geeignete Methoden zur Ver fügung zu stellen, die den Umsetzungser folg der Transformation zum Lösungsanbieter steigern und gleichzeitig die personellen Ressourcen von KMU optimal einbinden. Ein erster Schritt in der Ausgangssituation der Transformation i s t dabe i d i e Beu r te i l ung de r e i genen Fähigkeiten, den Transformationsprozess zu planen, zu gestalten und Veränderungen nachhaltig zu implementieren [3]. Dazu wurde das vom FIR konzipier te Business- Transformation-Readiness-Assessment gemäß den Bedürfnissen und Herausforderungen von KMU in ihrer Transformation vom Produzenten zum Lösungsanbieter weiterentwickelt. Im Rahmen des Projekts fit4solution kommt der Bewertung der Transformationsfähigkeit zum Start- und Zielzeitpunkt eine zusätzliche Bedeutung zu: Sie dient als Referenzpunkt, um die Auswirkung und Wirksamkeit der entwickelten Maßnahmen zu prüfen. Es wer- den komplexe Zusammenhänge mit anderen Faktoren der Veränderungsfähigkeit vermutet. Methodik zur Messung der Transformationsbereitschaft D i e da r ge s te l l te He r au s f o r de r ung de r Tr ans forma t i on vom P roduzen ten zum Lösungsanbieter ist auf strategischer und ope- rativer Ebene sowohl in geeigneten Strukturen und Prozessen als auch Verhaltensweisen zu gestalten. Damit KMU die Veränderung er- folgreich durchlaufen und Umsetzungsrisiken reduzieren können, müssen sie in die Lage versetzt werden, die wichtigen Stellhebel frühzeitig zu identifizieren. Die Bewertung der Veränder ungsfähigkeit nimmt dabei eine Schlüsselrolle bei der Planung und Gestaltung des Transformationsprozesses ein. Vor diesemHintergrund hat das FIR gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Marketing der RWTH Aachen eine Methodik für die Messung der Veränderungsfähigkeit bei der Transformation zum Lösungsanbieter entwickelt. Das soge- nannte Solution-Transformation-Readiness- Assessment (STRA) berücksichtigt dabei die vier relevanten Gestaltungsbereiche für eine Transformation: Die Strategie zur Etablierung des Lösungsgeschäfts (Lösungsstrategie), d i e A u f b a u - u n d A b l a u f s t r u k t u r d e s Un t e r n e hme n s (L ö s u n g s ge s t a l t u n g ) , den P r ozes s de r Imp l emen t i e r ung de r Transformation (Lösungsimplementierung) sow i e da s Füh r ung s ve r ha l ten und d i e Kommunikation als wichtige Instrumente des Projekttitel fit4solution Projekt-/Forschungsträger BMWi; AiF Förderkennzeichen 18962 N Projektpartner PelzerFördertechnikGmbH; Ph-MECHANIKGbR; WBA AachenerWerkzeugbau AkademieGmbH;nol- tewerkGmbH&Co.KG; schwartzGmbH; VENJAKOB MaschinenbauGmbH&Co. KG; DeutscherMarketing Verbande.V.; DanfossPower SolutionsGmbH&Co.KG; LehrstuhlfürMarketing(MAR) derRWTHAachen Ansprechpartner Denis Krechting,M. Sc. Internet fit4solution.fir.de

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