UdZ 1-2016

14 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2016 FIR-Forschungsprojekte sicherzustellen, da die Topografie und das Klima einen erheblichen Einfluss auf die Reichweite von Elektrofahrzeugen darstellen. Themen im Markt der Elektromobilität Der FlottenbetriebvonElektrofahrzeugendient in erster Linie dazu, Elektromobilität auf die Straße zu bringen und Nutzungsdaten zu gewinnen. In Deutschland sind derzeit ca. 4,5 Mio. Fahrzeuge (PKWund Kleintransporter) als Flottenfahrzeuge in rund 1,6 Mio. Firmenfuhrparks unterwegs, wobei der Anteil der hybrid- oder rein elektri- schen Fahrzeuge verschwindend gering ist. [2] Von der Umstellung von Verbrennungsfahrzeugen auf elektrische Antriebe könnten besonders IKT-Unternehmen profitieren, denn mithilfe der Auswertung von Fahrzeugdaten (Batterieabnutz- ung, Kälteeinwirkung auf Reichweite) lassen sich kundenorientierte und bedarfsgerecht optimierte Lösungen entwickeln, die Elektromobilität verläss- licher machen und das Vertrauen der Bevölkerung in die Fahrzeuge erhöhen. Bezahl- und Abrechnungsmodalitäten spie- len im Ökosystem der Elektromobilität eine zentrale Rolle, denn die Identifizierung und Abrechnung des Ladevorgangs an unter- schiedlichen Ladesäulen zahlreicher Anbieter gestaltet sich of tmals sehr umständlich. Für das Jahr 2020 werden doppelt so viele Mobile-Payment-Transaktionen erwartet, die im Vergleich zu heute bis zu dreimal so viel Umsatz generieren. Durch Kooperationen und die gemeinsame Entwicklung von Bezahl- und Identifizierungsmöglichkeiten können neue Kundengruppen erschlossen und die Abrechnung, ähnlichwie Roaming-Gebühren für Mobilfunkgeräte, einfacher gestaltet werden. (Intelligente) Ladetechnologien und Stromnetze werden in der Zukunft das Rückgrat der Elektro- mobilität bilden. Sie greifen auf digitale und kommunikationsfähige Stromzähler sowie zeit- und lastvariable Strompreistarife zurück und ermöglichen konduktives (kabelgebundenes) und induktives (kabelloses) Laden. Auch die Möglichkeit des Schnelladens spielt eine wich- tige Rolle, da Konsumenten Zeitersparnisse des Ladevorgangs eines Fahrzeugs mit bis zu 3.000 € pro Stunde Zeitersparnis honorierenwürden [3]. Ähnliches gilt für den Ladesäuleninf r a- strukturausbau. Laut Nationaler Plattform Elektromobilität (NPE) existieren in Deutschland ca. 4800Ladepunkte. Ziel ist es, diese Zahl bis zum Jahr 2020drastisch zu erhöhen: Geplant sind 7 000 Schnellladepunkte und 28000Normalladepunkte [4]. Daraus lässt sich ein starkes Wachstum für Ladesäulen in den kommenden Jahren prognos- tizieren. Im internationalen Benchmarking (USA, Niederlande, Dänemark, Norwegen, Frankreich, China und Japan) schneidet Deutschland auch heute noch im unterem Drittel ab. DieobenbeschriebenenTeilergebnissebietendie Basis für die Entwicklung von Zukunftsszenarien innerhalb des Projekts DELFIN. Grundsätzlich lässt sich erkennen, dass nutzerzentrierte Dienstleistungen ein elementarer Baustein für die Verbreitung der Elektromobilität sind. Die Ergebnisse werden Unternehmen dabei helfen, Wettbewerbsaktivitäten auf dem Elektro- mobilitätsmarkt zu erkennen undMöglichkeiten für neue Lösungen zu identifizieren. Die vollständigen Ergebnisse der Markt- analyse sowie sämtliche Projektergebnisse werden in Kürze über die Projekthomepage Bild 1: Tool zur Abbildung der Marktstruktur

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