UdZ 1-2016

13 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2016 FIR-Forschungsprojekte DELFIN: Dienstleistungen für Elektromobilität – Förderung von Innovation und Nutzerorientierung Auszug der Ergebnisse zur Marktanalyse der Elektromobilität Das FIRuntersucht imRahmendes ProjektsDELFINdenMarkt der Elektromobilität und führt auf Basis der Ergebnisse eineSzenarioanalyse für die Jahre 2020+ durch. In dem folgenden Artikel werden Ausschnitte der Studie beschrieben. Das Verbundprojekt 01FE13003 der Forschungsvereinigung Forschungsinstitut für Rationalisierung e. V. – FIR e. V. an der RWTH Aachen, Campus-Boulevard, 52074 Aachen, „Teilvorhaben FIR: Marktstrukturen und Zukunftsszenarien“ wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Elektromobilitätsanbieter wie Tesla machen es vor: Neben dem fortschrittlichen Fahrzeug als Produkt werden dem Kunden parallel un- zählige Services angeboten. Hierzu gehören die vereinfachte Suche nach Schnelladesäulen, die Verfolgung des Ladevorgangs über das Smartphone, kostenloses Laden an Tesla- Stationen und seit kurzem sogar autonomes Fahren, bereitgestellt per Softwareupdate. Tesla schafft esweitgehend, seinenKundendurchneue und integrierte Services die Berührungsängste bezüglich der Elektromobilität zu nehmen und setzt sicherfolgreichgegenWettbewerber durch. Unterschiedliche Akteure schließen sich im Ökosystem der Elektromobilität zusammen, um gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln und Mehrwert zu bieten. Eine Untersuchung dieser Aktivitäten in Form einer Marktanalyse wurde im Rahmen des Projekts DELFIN durch- geführt. Ziel war es zunächst, unterschiedliche Akteure im Ökosystem der Elektromobilität zu identifizieren und diese zu Gruppen zusammen- zufassen. Darauffolgend wurden die Akteure in einer Matrix gegenübergestellt und Aktivitäten zwischen diesen Akteuren recherchiert und ana- lysiert. Hierbei stehen besonders Aktivitäten und Entwicklungsprojekte zwischen Unternehmen und nicht etwa reine Forschungsprojekte an Universitäten im Fokus der Untersuchung. In einemzweiten SchrittwurdenAuffälligkeitender Ergebnisse in Bezug auf Themenfelder wie bei- spielsweise das Carsharing näher untersucht und dieweitere Entwicklung dieser Themenfelder ab- geschätzt. IndiesemArtikel werden Erkenntnisse der Untersuchung auszugsweisewiedergegeben. Akteure im Markt der Elektromobilität Automobilhersteller weisen, wie zu erwar- ten, die meisten Kooperationen mit anderen Marktakteurenauf.ImFokusliegenKooperationen mit Zulieferern und Energieversorgern, die sich mit technischen Fragestellungen wie der Verbesserung der Reichweite, der Zuverlässigkeit und der Sicherheit auseinandersetzen. Zudem spielt die Analyse des Nutzenverhaltens eine großeRolle undwird imRahmen von Flottentests und Kooperationen mit Kommunen erforscht. ZwischendenUnternehmen findet einverstärkter Wettbewerb um neue Technologien statt. Die kapitalstarken und etablierten Hersteller, die sich das Wissen durch Übernahmen oder Forschungs- und Entwicklungsabteilungen aneignen können, erarbeiten sich so einen Wettbewerbsvorteil für die Zukunft. Hierdurch wird der Markteintritt für kleinere Unternehmen erschwert und nur durch Innovationen ermöglicht. Carsharing-Anbieter wie z. B. Flinkster oder Car2Go stehen vor der Herausforderung, ihre Flotten überregional anzubieten, diese nahtlos in den Mobilitätsmix aus Bus und Bahn einzu- gliedern und Skaleneffekte zu nutzen. Zentrale Kooperationspar tner sind die Automobil- und Energiebranche sowie Kommunen und Verkehrsbetriebe. Carsharing ist besonders bei jungen Autofahrern sehr beliebt. Für Carsharing- Konzepte wird mit einer Vervielfachung der Nutzer in den kommenden Jahren von 700.000 in 2011 auf nahezu 15 Millionen Kunden bis 2020 gerechnet [1]. Energieversorger stehen in enger Verbindung mit den Automobilherstellern, Elektrotechnik- unternehmen sowie Städten und Kommunen. Es fällt auf, dass die Energieversorger bereits seit dem Jahr 2010 als treibende Kraft in der Elektromobilität agieren. Zentrale Projekte be- ruhen auf der gemeinsamen Entwicklung und Verbesserung der Ladetechnologien sowie der besseren Einbindung von Elektrofahrzeugen in das Stromversorgungsnetz zur Einsparung von Kraftwerkkapazitäten und Stabilisierung des Stromnetzes. Akteure innerhalb des Wirtschaftsverkehrs ver- folgendieEntwicklungvon reinbatterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen, z. B. für den Einsatz in Terminaltrucks im Hafen und die Reduzierung von Emissionen und Lärm für die Auslieferung vonWaren in städtischen Bereichenwährend der Nachtzeit. Kooperationenmit IKT-Unternehmen zielen auf die Unterstützung der logistischen Prozesse durch die Vernetzung der Fahrzeugemit Tourenplanungssoftware und Einbeziehung von Energieplanungssystemen, um die Attraktivität und Tauglichkeit des Einsatzes solcher Fahrzeuge Projekttitel DELFIN Projekt-/Forschungsträger BMBF; DLR Förderkennzeichen 01FE13003 Projektpartner Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO; KSRI –KarlsruheService Research Institute Ansprechpartner Dipl.-Wirt.-Ing. Dominik Kolz, M.Sc. Internet elektromobilitaet- dienstleistungen.de

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