UdZ 1-2014

64 Unternehmen der Zukunft 1/2014 UdZ Auswahl eines integrierten ERP-Systems Unterstützung der Alfred Reinecke Metallgießerei GmbH bei der Auswahl eines integrierten ERP-Systems In Zeiten zunehmend volatiler Kundenanforderungen und sich dynamisch verändernder Märkte sowie nicht zuletzt aufgrund eines starken Unternehmenswachstums in den letzten Jahren, werden die IT-Lösungen der Alfred Reinecke GmbH sowie die bestehenden Aufbau- und Ablauforganisation den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht. Vor diesem Hintergrund entschied sich das Unternehmen, auf eine standardisierte, integrierte und zukunftsfähige ERP- Lösung zu setzen. Das FIR unterstützte dabei die Firma Reinecke durch ein methodisches und standardisiertes Vorgehen zur Auswahl von ERP-Systemen. Hierfür wurden die Anforderungen andas zukünftige Systemdefiniert undmit den amMarkt verfügbaren ERP-Lösungen verglichen. Nach einer Vorauswahl erfolgte die Bewertung der ERP-Lösungen anhand von zweitägigen Systemtests, bei denen die potenziellen Lösungen anhand von definierten Szenarien von den Mitarbeitern bewertet wurden. Die Alfred Reinecke Metallgießerei GmbH mit Sitz in Iserlohn ist ein Hersteller innovativer und qualitativ hochwertiger Gussteile für die Armaturenbranche (siehe Bild 1). Als Spezialist für den Guss komplexer Armaturen ist Alfred Reinecke Innovationstreiber der Branche und auf dem europäischen Markt führend. Zur Unterstützung der Auftragsabwicklungsprozesse setzt Alfred Reinecke derzeit ein eigenprogram- miertes PPS-System, das Feinplanungssystem Etagis sowie Microsoft Navision für den Bereich der Buchhaltung ein. Aufgrund des starken Unternehmenswachstums der vergangenen Jahre werden diese IT-Lösungen sowie die be- stehende Aufbau- und Ablauforganisation den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht. Vor diesem Hintergrund möchte Alfred Reinecke eine zukunftsfähige ERP-Lösung einführen, die im Standard die bestmögliche Abdeckung der bestehenden und zukünftigen Anforderungen gewährleistet. Insbesondere soll die zukünftige ERP-Lösung sowohl die gießtechnische Produktion als auch die mechanische Weiterverarbeitung in einer integrierten Lösung abbilden. Vorgehen im Projekt Als Methodik für die Durchführung des Projekts wurde das bewährte 3PhasenKonzept des FIR angewendet, welches bereits in mehr als 250 Auswahlprojekten zur Anwendung kam. In der ersten Phase wurden die bestehenden Ist-Prozesse der Firma Reinecke inklusive der zugehörigen Informationsflüsse und der eingesetzten IT- Systeme aufgenommen. Des Weiteren wurden gemeinsammit denMitarbeitern die vorhandenen Schwachstellen imProzess identifiziert und anschlie- ßend klassifiziert sowie priorisiert. Anschließend wurdenVerantwortlichkeiten für die Schwachstellen definiert und der zeitliche Horizont (vor, während oder nach der Einführung eines neuen ERP-Systems) festgelegt. Als Kern der Analysephase wurden anschließend zusammen mit den Mitarbeitern die zukünftigen Soll-Prozesse definiert. In diese flossen die identifizierten Schwachstellen, Teamideen sowie die umfangreiche Erfahrung des FIR ein. Weiterhin wurde definiert, welche Aktivitäten im zukünftigen Soll-Prozesse durch die neue ERP-Lösung unter- stützt werden müssen. Bild 2 (siehe S. 65) zeigt, wie die bestehende IT- Struktur im Ist-Prozess (Ausgangssituation: fünf Einzelsysteme) bei der Definition des Soll-Prozesses (zukünftig: ein zentrales System) harmonisiert wurde und der Auftragsabwicklungsprozess ver- einfacht werden konnte. Im weiteren Verlauf des Projekts dienten die Soll-Prozesse zum einen der Vorbereitung der Systempräsentationen durch die Anbieter, zum anderen können die Prozesse in der Einführungsphase von denAnbietern beispielsweise zur Definition von Workflows genutzt werden. Nachdem in der ersten Phase die prozessseitigen Anforderungen an die zukünftige ERP-Lösung definiert wurden, folgte in der zweiten Phase die Definition der funktionalen Anforderungen an eine zukünftige ERP-Lösung. Zunächst wurde anhand der Erkenntnisse aus der Analysephase eine Marktrecherche mit dem IT-Matchmaker der Trovarit AG durchgeführt. Ziel war es, die riesige Anzahl am Markt befindlicher auf eine überschaubare Anzahl geeigneter Lösungen zu reduzieren. Im vorliegenden Fall wurden 19 Lösungen identifiziert, die die Grobanforderungen „Wir haben das FIR als einen sehr kompetenten Partner und Ratgeber bei unserer Suche nach einem neuen ERP-System kennengelernt. Das 3PhasenKonzept des FIR war für unsere teilweise doch recht komplexen Abläufe, sowohl in der Gießerei als auch in der mechanischen Bearbeitung, eine gute Lösung.“ Bernd Möhner, Geschäftsführender Gesellschafter der Alfred Reinecke Metallgießerei GmbH Bild 1: Beispielhaftes Produktspektrum Industrieprojekte – Analysieren und optimieren

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