UdZ 1-2013
96 Unternehmen der Zukunft 1/2013 UdZ Produktionsmanagement Marktspiegel: Supply-Chain-Management 2013/2014 SCM-Systeme im Vergleich mit ERP-Systemen Ansprechpartner am FIR Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Starick FIR e. V. Tel.: +49 241 47705-433 E-Mail: Christian.Starick@ fir.rwth-aachen.de Dipl.-Math. Simone Runge FIR e. V. Tel.: +49 241 47705-407 E-Mail: Simone.Runge@ fir.rwth-aachen.de Internet www.trovarit.de Preis 300,00 Euro Die zunehmende Konzentration von Unter- nehmen auf ihre Kernprozesse führt zu einer verstärkten Vernetzung in deren Wertschöpfungs- prozessen. Die von den Unternehmen eingesetzte Software muss mit dieser Entwicklung Schritt halten können, um langfristig den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. Die meisten Unternehmen setzen trotz dieser wachsenden Herausforderung auf die klas- sischen Produktionsplanungs- und -steuerungssy- steme (PPS-Systeme) sowie Enterprise-Resource- Planning-Systeme (ERP-Systeme). Diese Systeme unterstützen den Anwender wenig oder gar nicht im Hinblick auf die logistischen Probleme in der Organisation einer überbetrieblichen Supply-Chain. Einen besonderen Fokus auf diese Aspekte legen jedoch spezielle Softwarelösungen zum Thema Supply-Chain-Management (SCM). Diese bieten Unterstützung bei Beschaffungs-, Produktions- und Distributionsprozessen in Unternehmensnetzwerken. Vor der Einführung eines neuen Systems ist jedes Unternehmen mit der Herausforderung konfrontiert, das für es selbst passende System auszuwählen. Demzufolge ist der erste Schritt, sich einen Überblick über die am Markt vorhan- denen Lösungen zu verschaffen. Der neu aufge- legte Marktspiegel Supply-Chain-Management 2013/2014, den das FIR zusammen mit der Trovarit AG und dem Frauenhofer IPA entwickelt hat, soll Unternehmen dabei helfen, diesen ersten Schritt zu gehen. Der Marktspiegel ist Teil der etablierten Reihe „AachenerMarktspiegel Business-Software“. Diese Reihe von Marktspiegeln hat es sich zum Ziel gesetzt, Lesern aus der Praxis und Forschung einen schnellen Überblick über den Markt von Software-Lösungen zu geben. Die durchgeführte Analyse liefert einen umfassenden Überblick zu vorhandenen SCM-Softwarelösungen und -anbie- tern, der redaktionelle Teil leitet in die Aufgaben des Themenfeldes SCM ein. Die Datenbasis wurde mithilfe eines standardisier- ten Fragenkatalogs erhoben. Der Katalogwird kon- tinuierlich weiterentwickelt und entsprechend den aktuellsten Entwicklungen auf demSoftwaremarkt angepasst. Er steht interessierten Unternehmen unter www.it-matchmaker.de zur Verfügung. Darüber hinaus bietet der Matchmaker in einer speziellen Form bei Softwareauswahlprojekten Hilfestellung und dient ebenfalls als Vorlage für die Erstellung von Pflichtenheften. Dieses Vorgehen unterstützt die Unternehmen bei der Auswahl des richtigen Anbieters und der richtigen Software, zugeschnitten auf ihre individuellenAnforderungen. Der IT-Matchmaker kann nicht nur für die Auswahl von SCM-Systemen genutzt werden, auch zur Identifikation eines geeigneten ERP-, CRM-, DMS- oder MES-Systems sind spezielle Fragenkataloge einsetzbar. Der theoretische Rahmen für die erhobenen Daten in der aktuellen Auflage des Marktspiegels SCM 2013 ist das aus Forschung und Praxis bekannte Aachener PPS-Modell (siehe Bild 1, S. 97). Das Aachener PPS-Modell wurde als theoretische Basis für die Auswertung ausgewählt, da es die klassische Sicht auf die Gestaltung von Produktionsplanung und -steuerungsprozessen inkl. der Netzwerksicht abbildet. Nach der Logik dieses PPS-Modells ist der überwiegende Teil von ERP-Systemen konfiguriert. SCM-Systeme setzen ebenfalls auf dieser Logik auf und erweitern diese in bestimmten Teilen der Netzwerkaufgaben. Somit steht mit demAachener PPS-Modell ein geeignetes Fundament für den Vergleich von ERP- und SCM- Systemen zur Verfügung. In die Auswertung wurden zwölf relevante SCM- Kategorien aufgenommen, deren inhaltliche Ausgestaltung einen Großteil der Funktionen des Aachener PPS-Modells abdeckt. Die Auswertungen wurden mithilfe des Erfüllungs-grades vorge- nommen, der beschreibt, wie viele Systeme die abgefragte Funktion in ihrem Repertoire führen. Zu den aufgenommenen Kategorien gehören unter anderem die Themenkomplexe der Netzwerkplanung, des strategischen SCMs und der Transportplanung und -überwachung. Zu den eher klassischen ERP-Themenfeldern gehören die Kategorien der Produktionsplanung und des Bestandsmanagements. Neben diesen Feldern wurden unterschiedliche Kategorien aus
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==