UdZ 1-2013

95 Unternehmen der Zukunft 1/2013 UdZ Studien, Standards und Publikationen Die Auslöser für die Auswahl und Einführung eines neuen ERP-Systems sind vielfältig (siehe Bild 1, S. 94): Die Ablösung der vorhandenen ERP-Infrastruktur aus Altersgründen ist zwar immer noch der mit Abstand dominierende Auslöser, dieser Aspekt hat jedoch in den vergangenen zehn Jahren deutlich an Relevanz verloren (seit 2000: -20,7 Prozent auf zuletzt nur noch 31,2 Prozent). Stattdessen werden Neueinführungen verstärkt dadurch ausgelöst, dass die Anwender mit der ERP-Software bzw. dem ERP-Anbieter unzufrieden sind (Stand 2010: 17,3 Prozent, Wachstum: 8,1 Prozent). Dieser Aspekt rangiert mittlerweile auf dem zweiten Platz. Deutlich überdurchschnitt- lich oft gilt dies für kleinere Unternehmen sowie Dienstleister. Als Auslöser ebenfalls an Bedeutung gewonnen hat der Umstand, dass die vorhandene ERP-Infrastruktur nicht in der Lage ist, Anforderungen aufgrund geänderter Geschäftsprozesse oder einer geänderten Gesamtausrichtung des Unter- nehmens (z. B. Übernahmen bzw. Verkauf von Unternehmensteilen) gerecht zu werden. Offenbar schlägt die oft zitierte Dynamik durch Unternehmenszu- und -verkäufe, Standortverlagerungen etc. sowie intensive Bemühungen um rationellere Arbeitsab- läufe stärker als früher auf die ERP-Infra- struktur durch. Anhand der Zielsetzung der untersuchten ERP- Projekte (siehe Bild 2) wird schnell deutlich, dass es sich vor allem um Businessprojekte handelt: Bei weitem im Vordergrund stehen klassische Businessziele wie „Prozessoptimierung“ und „-integration“ sowie ein „schnellerer Zugriff“ auf „bessere Informationen“. Seit dem Jahr 2000 liegen diese Aspekte weitgehend unver- ändert an der Spitze des Zielsystems von ERP- Projekten. Von niedrigem Niveau ausgehend, hat diesbezüglich die Bedeutung des Ziels der „Prozesskostensenkung“ spürbar zugenommen (+3,4 Prozent). Seit dem Jahr 2000 überdurch- schnittlich stark in ihrer Bedeutung gestiegen sind Ziele, die einer größeren Durchgängig- keit und Integration der Geschäftsprozesse (+5,3 Prozent) sowie einer Vereinheitlichung der Software-Landschaft dienen (+6,5 Prozent). Damit hat zuletzt die Bedeutung der indirekten, IT-bezogenen Rationalisierungseffekte über- proportional an Bedeutung gewonnen. Die aktuelle Studie „ERP in der Praxis 2012/2013“ können Sie im Internet unter www.trovarit.de/ erp-praxis/erp-praxis.html bestellen. Sollten Sie zudem Interesse an der Teilnahme der kommenden „ERP-Z-Studie 2014/2015“ haben, wenden Sie sich bitte direkt an die Trovarit AG unter www.trovarit.de Bild 2: Ziele von ERP- Auswahl-Projekten

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