UdZ 1-2012

7 Unternehmen der Zukunft 1/2012 UdZ permanent ändernden Unternehmens zukünf- tig weiter steigen. Die Wandlungsfähigkeit von Logistiksystemen steht heute im Fokus de r wi s s ens cha f t li chen Fo r s chung. Im Rahmen des „High-Resolution-Supply-Chain- Managements“ werden beispielsweise völlig neue Managementelemente für die Planung, Regelung und Kontrolle der Logistiknetzwerke erforscht [6]. Viel stärker als in regionalen Netzwerken spielen dabei die Integration der Informationssysteme und die Einführung selbststeuernder Logistikprozesse auf Basis von Auto-ID-Technologien und Planungs- sowie Regelungsmechanismen eine zu - nehmende Rolle. Die Erfüllung der Aufgaben des Produktions- und Logistikmanagements wird aufgrund der dynamischen Anforderungsprofile, die es Unternehmen abfordern, sich strukturell und operativ kontinuierlich zu verändern, zunehmend schwieriger. Der Umgang mit Dynamik wird vom Störfall zum Normalfall. Dabei bietet der technologische Fortschritt in den Informations- und Kommunikationstechnologien inklu- sive der Software Möglichkeiten, diesen gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Echtzeitfähigkeit, Konnektivität und echte Regelung von Prozessen bis hin zur Selbstoptimierung sind hier die zen- tralen Lösungsprinzipien. Der FIR-Bereich Produktionsmanagement arbeitet somit unter dem von ihm geprägten Stichwort des High- Resolution-Supply-Chain-Managements an der Umsetzung eines optimierten IT-Einsatzes zur Regelung logistischer Prozesse auf Basis einer horizontal und vertikal integrierten hochauf- lösenden Informationswelt. Bild 1 (siehe S. 6) fasst die wesentlichen Entwicklungsphasen des Logistikmanagements zusammen: Drei Perspektiven im Produktions- und Logistikmanagement Vor dem Hintergrund dieser Komplexität adres- sieren die drei Themenschwerpunkte des Bereichs Produktionsmanagement die wesentlichen Aspekte eines unternehmensübergreifenden Supply-Chain-Managements von der strategiekon- formen Gestaltung eines Produktionsnetzwerks bis hin zur operativen Logistikoptimierung und Auftragsabwicklung. In den Fachgruppen des Bereichs erfolgt die differenzierte Betrachtung der genannten Themenfelder aus drei Perspektiven (siehe Bild 2): • Supply-Chain-Design In international ver teilten Produktions- ne t zwe r ken ve rände r n s i ch d i e Rand - b e d i ngung e n au s B e s c ha f f ung s - und Absatzmärkten, Wertschöpfungstiefen oder Vertriebskanälen permanent. Zur Beherrschung dieser strukturellen Dynamik entwickelt die Fachgruppe Supply-Chain-Design innovative Konzepte zur wandlungsfähigen und nach- haltigen Auslegung von Wertschöpfungs- ketten. Dieses Themenfeld adressiert einerseits die Bewertung der Kooperationseffizienz mit externen Lieferanten im Sinne einer Netzwerkkonfiguration und unterstützt an- dererseits die strukturelle Gestaltung der Lieferbeziehungen zwischen unternehmenseige- nen Produktions- und Distributionsstandorten. Bewährte SCM-Konzepte wie das Vendor- Managed- Inventor y ( VMI ) oder die pro - duktionssynchrone Versorgung (JIT-, JIS- Konzepte) von Fertigungs- /Montagelinien spielen in diesem Zusammenhang eine beson- dere Rolle. Grundlage für die Beherrschung von Netzwerkstrukturen bildet das Verständnis der Aufgaben, Funktionen und Strukturen sowie des Bild 2: Perspektiven des Produktionsmanagements

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