UdZ 1-2012

39 Unternehmen der Zukunft 1/2012 UdZ Industrieprojekte – Analysieren und optimieren werden unter Betrachtung möglicher zukünftiger Entwicklungen der Unternehmensumwelt oder von strategischen Optionen des Unternehmens im Rahmen der vom FIR entwickelten sze- nariobasierten Netzwerkoptimierung in den Entscheidungsprozess integriert, um auch lang- fristig die Wettbewerbsfähigkeit und Robust- heit der zu entwickelnden Netzwerkstruktur sicherzustellen. Vorgehen zur Analyse und Optimierung von Logistiknetzwerken Das Logistiknetzwerk eines Unternehmens kann aus logistischen Gesichtspunkten in ei- ner szenariobasierten Netzwerkoptimierung umfassend betrachtet und bewertet werden. Analysiert werden auch hier, ggf. aufbauend auf den Ergebnissen einer ersten Supply- Chain-Analyse, z. B. die Produktions- und Lagerstandorte eines Unternehmens sowie die Materialflussbeziehungen des aktuellen Produktportfolios im Netzwerk inklusive aller re- levanten logistischen Kostensätze. Darauf aufbau- end werden unter Berücksichtigung der aus der Supply-Chain-Strategie des Unternehmens ab- geleiteten Zielgrößen der Netzwerkoptimierung sowie einer Umfeld- und Kernkompetenzanalyse zukünftige Szenarien (z. B. Vertrieb in neue Absatzmärkte, Aufbau neuer Standorte) abge- leitet. Diese identifizierten Szenarien werden mithilfe eines Software-Tools zur strategischen Logistikplanung umfassend bezüglich der Wirkungen auf die Zielgrößen analysiert. Unter Berücksichtigung definierter Restriktionen (z. B. begrenzter Kapazitäten) werden dann für die verschiedenen Szenarien die Zielgrößen quan- tifiziert (z. B. Bestands- und Transportkosten zur Bewertung der Kosteneffizienz), auf deren Basis die verschiedenen Szenarien, z. B. Zentrallager oder eine dezentrale Lagerstruktur, miteinander verglichen werden können (siehe Bild 1, S. 38). Aufbauend auf diesen Szenarien können an- schließend Investitionen detailliert geplant und Reorganisationsmaßnahmen umgesetzt werden. Zusammenfassend bietet die szenariobasierte Netzwerkoptimierung für Unternehmen ein wir- kungsvolles Verfahren, um die Netzwerkstruktur eines Unternehmens den zukünftigen An- forderungen entsprechend auszurichten und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu erhalten. Neben den Potenzialen, die in der Optimierung der Netzwerkstruktur bestehen, müssen hierfür eben- falls diejenigen Potenziale, die in der Optimierung der bi- und multilateralen prozessfokussierten Beziehungen mit den Netzwerkpartnern be- stehen, betrachtet werden. Durch die opti- male Gestaltung der zwischenbetrieblichen Informations- und Materialflüsse können z. B. Reaktionszeiten gegenüber den Kunden deutlich reduziert und Bestände gesenkt werden. Hier unterstützt das FIR durch fundierte Kenntnisse über die Auswahl und Implementierung ge- eigneter Kooperationskonzepte. Ein erster Einstieg in die Bewertung der Optimalität einer Kooperationsbeziehung kann beispiels- weise direkt über eine Potenzialanalyse der Einkaufs- bzw. Beschaffungsprozesse im Unter- nehmen erfolgen. Dipl.-Ing. Dipl.Wirt.-Ing. Jan Helmig (li.) Fachgruppe Supply-Chain-Design FIR, Bereich Produktionsmanagement Tel.: +49 241 47705-435 E-Mail: Jan.Helmig@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Kfm. Stefan Cuber (2. v. li.) Fachgruppe Supply-Chain-Design FIR, Bereich Produktionsmanagement Tel.: +49 241 47705-420 E-Mail: Stefan.Cuber@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Ing. oec. Jerome Quick (2. v. re.) Fachgruppe Supply-Chain-Design FIR, Bereich Produktionsmanagement Tel.: +49 241 47705-425 E-Mail: Jerome.Quick@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Math. Simone Runge (re.) Fachgruppe Supply-Chain-Design FIR, Bereich Produktionsmanagement Tel.: +49 241 47705-407 E-Mail: Simone.Runge@fir.rwth-aachen.de

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